Nach Sturz wieder aufstehen - psychisch und körperlich
“Ich geh noch kurz zum Blumenlad-” Plumps! Eine falsche Bewegung kann speziell ältere Menschen schnell zu Fall bringen. Doch wie kommt man danach wieder auf die Beine? Hier sind einige Tipps, wie man das Aufstehen nach einem Sturz sicher und effektiv gestalten kann.
Die Angst nach dem Sturz
Das Aufstehen nach einem Sturz kann besonders für ältere Menschen eine Herausforderung sein. Die Angst vor einem Sturz und dessen möglichen Folgen ist oft groß, insbesondere im höheren Alter. Man sieht Inge kaum noch im Garten. Ihre Lieblingsblumen sind bereits vertrocknet, und auch das Licht in der Küche ist nur noch selten an.
Karin hat sich zugegebenermaßen zu Beginn große Sorgen um ihre Nachbarin gemacht, schließlich war Inge immer so eine lebensfrohe ältere Dame. Doch seit sie beim Blumengießen gestürzt ist, möchte sie das Haus am liebsten gar nicht mehr verlassen.
Die Angst vor einem weiteren Sturz und dessen möglichen Folgen, wie einem Sturz auf den Kopf, ist zu groß. Muss das wirklich so sein?
Bei einem Sturz denkt man zuerst an Brüche und blaue Flecken, an gezerrte Bänder und Prellungen. Laut dem Expertenstandard in der Pflege sind aber lediglich 5% der Stürze mit schweren körperlichen Verletzungen verbunden. In den meisten Fällen kommen Gestürzte jedoch ungeschoren davon - zumindest körperlich.
Psychisch sieht die Welt oft ganz anders aus, denn nach einem Sturz sinkt das Selbstbewusstsein drastisch und die Angst ist groß: zuerst vor dem wieder aufstehen, danach vor dem Sich-wieder-bewegen. Diese Angst kann sich zu einer regelrechten Phobie entwickeln, die die Betroffenen davon abhält, sich weiter bewegen zu wollen: Das Post Fall Syndrom.
Die Folge ist ein Teufelskreis: Durch die vermiedenen Bewegungsversuche bauen sich Muskulatur und Knochenmasse ab. Der Mangel an körperlicher Aktivität und Sonnenlicht kann sogar zu Osteoporose führen, einer Krankheit, bei der die Knochen instabil werden und leicht brechen. Somit sind, wenn die Person doch einmal aufstehen muss, wiederholte Stürze vorprogrammiert.
Daher ist es wichtig, sich nach einem Sturz auch darauf zu konzentrieren, der Person psychisch wieder aufzuhelfen und sie zu bestärken.
Der Weg aus dem Teufelskreis: Wie helfe ich der/dem Betroffenen?
Will man jemandem nach einem Sturz dabei helfen, das Vertrauen in den eigenen Körper wiederzuerlangen, ist der Weg zum behandelnden Arzt oder zur behandelnden Ärztin der erste Schritt. Als Pflegekraft solltest du zusammen mit ihm oder ihr abschätzen, wie hoch das Risiko eines weiteren Sturzes ist. Es ist wichtig, die Ursachen für Stürze im Alltag zu erkennen und zu beseitigen. Das verdeutlicht, dass Betreuung und Pflege NICHT dasselbe sind und eine sorgfältige Risikoabschätzung erfordern.
Eventuelle Risikofaktoren sollten hier abgeklärt und, wenn möglich, gemildert werden. Häufig sind Stolperfallen in der eigenen Wohnung, wie glatte Böden oder hochstehende Teppichkanten, eine Gefahr. Auch schlecht sitzende Schuhe, die keinen Halt bieten, können ein erhöhtes Sturzrisiko darstellen. Niedriger Blutdruck ist ein weiterer Risikofaktor, der zu Stürzen führen kann. Möglicherweise ist zum Beispiel ein Medikament dafür verantwortlich, dass die Beine nicht gehorchen wollen oder das Gleichgewicht versagt.
Hochriskante Medikamente
Risikoreich sind hier:
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Betablocker
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Diuretika
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Antidepressiva
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Sedativa
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Neuroleptika
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Hypnotika
Aufgrund der schieren Anzahl an unterschiedlichen Arzneimitteln lässt sich hier vielleicht ein Ersatz finden, der weniger starke Nebenwirkungen hat.
Professionelle Hilfe und Psychotherapie
Bei der Therapie des Post Fall Syndrom spielen mehrere Faktoren mit. Einer davon ist die Suche nach professioneller Hilfe: Ein/e Psychotherapeut*in, der/die auf die Arbeit mit älteren Menschen spezialisiert ist, kann hier die Selbstsicherheit wiederherstellen und die betroffene Person versteht und psychisch unterstützt.
Auch als Angehörige*r oder Pfleger*in kann man viel dazu beitragen, dass die Person wieder an Lebensfreude gewinnt und ihre Ängste besiegt.
Setze kleine, leicht erreichbare Ziele, die aufeinander aufbauen: Erst sollte der/die Gestürzte versuchen, alleine aufzustehen, um den Hörer des Telefons abzunehmen. Gelingt dies ohne Probleme, kann versucht werden, selbstständig zur Toilette, später in den Garten und schließlich überall hin zu gehen. Die stetigen Erfolgserlebnisse vermitteln nach der vermeintlichen Niederlage: Ich kann das!
Verwendung von Gehhilfen
Oft ist die Gefahr eines erneuten Sturzes bei selbstständiger Bewegung jedoch sehr hoch und solche Experimente sind zu gefährlich. Ist das der Fall, hilft ein Rollator, Gehstock oder ein angepasster Rollstuhl dabei, im Notfall das Gleichgewicht halten zu können.
Durch die Risikoabschätzung mit dem Arzt oder der Ärztin kann schnell festgestellt werden, ob eine Gehhilfe nötig ist. Auch eine qualifizierte Pflegekraft kann eine große Unterstützung sein und sturzgefährdete Personen auf ihren alltäglichen Wegen begleiten. Bewegungstraining kann helfen, das Gleichgewicht zu verbessern und das Sturzrisiko zu senken. Hier findest du die richtige Pflegekraft! Die richtige Pflegeperson in 5 Schritten zu finden, ist der Schlüssel zu optimaler Unterstützung.
Das Aufstehen nach einem Sturz ist eine wichtige Fähigkeit, die den Betroffenen hilft, wieder Vertrauen in ihre Mobilität zu gewinnen. Regelmäßiges Üben dieser Fähigkeit kann dazu beitragen, sich sicherer zu fühlen und weiteren Stürzen vorzubeugen.
Die richtige Gehhilfe finden
Achtung: Auch wenn Amazon & Co sich immer größerer Beliebtheit erfreuen und der Online-Versandhandel blüht: Bei Gehhilfen ist persönliche Beratung und die Auswahl des richtigen Geräts durch nichts zu ersetzen. Bestelle also auf keinen Fall im Internet, sondern gehe - am besten mit der betroffenen Person zusammen - in einen Sanitätsfachhandel und lasse sie selbst unterschiedliche Produkte ausprobieren. Jeder Mensch verhält sich anders und kann nicht mit jeder Gehhilfe gleich gut umgehen.
Außerdem ist die Qualität des unterstützenden Geräts wichtig: Es sollte stabil sein und das Körpergewicht der individuellen Person abfangen können, ohne beschädigt zu werden. Wenngleich es also bequemer und manchmal günstiger ist, Waren online zu bestellen, geht hier die Sicherheit und das Menschenleben ohne Kompromisse vor.
Weitere Unterstützungsmaßnahmen
Neben psychologischer Hilfe und körperlichen Unterstützungsmaßnahmen spielen auch Gleichgewichtstraining und Krankengymnastik eine nicht zu unterschätzende Rolle. Durch regelmäßige und angepasste Übungen werden Muskeln, Knochen und Bänder erhalten und gestärkt; Koordinationsfähigkeit und Balance verbessern sich und verhindern einen erneuten Sturz.
Mehr darüber, wie du einen erneuten Sturz vorbeugen kannst, findest du hier!
Die Situation der Angehörigen verstehen
Kinder und Enkelkinder befällt, nachdem sie von dem Sturz erfahren haben, oft große Sorge: Was, wenn Oma wieder stürzt? Dieses mal ist alles gut gegangen, doch was, wenn sie sich beim nächsten Mal verletzt? Am liebsten möchten sie den/die Gestürzte*n gar nicht mehr alleine lassen, jeden Handgriff für ihn/sie erledigen und jeden Schritt kontrollieren. Das Gefühl der Hilflosigkeit ist oft enorm, vor allem dann, wenn die gestürzte Person in einem anderen Haushalt lebt.
Auch wenn die Angst groß ist: Ermutige den/die betroffene/n Angehörige*n dazu, sich weiterhin zu bewegen. Es ist verständlich, dass du der Person nun jede auch nur potenziell riskante Tätigkeit abnehmen willst, schließlich ist sie dir sehr wichtig und du möchtest jede Gefahr vermeiden.
Doch dadurch bestätigst du nur das Gefühl, der eigene Körper würde nicht mehr richtig funktionieren und ein Risiko darstellen. Die Person wird nur noch stärker das Gefühl entwickeln, in Gefahr zu sein, und sich nicht mehr bewegen wollen.
Du kannst mit deinen Ängsten und Sorgen zur Pflegekraft oder zum Arzt deiner/deines Angehörigen und darüber sprechen. Sie nehmen sich sicherlich gerne für dich Zeit. Auch bei Nora kannst du dich jederzeit melden, wenn du Fragen hast: Hinterlasse doch einen Kommentar!
Nach einem Sturz wieder aufstehen
Wenn du einer Person dabei hilfst, sich nach einem Sturz wieder vom Boden aufzurichten, ist das oberste Gebot: Ruhe bewahren! Und das gilt für beide Seiten.
Hilf dem/der Betroffenen nicht sofort auf, sondern gib ihm/ihr die Gelegenheit, sich wieder zu sammeln und den Schrecken zu verdauen. Du kannst hierfür ein kleines Kissen unter den Kopf der Person legen und sie zudecken, denn vor allem, wenn sie schon längere Zeit auf Hilfe gewartet hat, ist die Gefahr der Unterkühlung am Boden relativ hoch.
Umgang mit Stresssituationen
Gerade bei Senioren kommt es nicht selten vor, dass in solchen Schock- und Stresssituationen mal etwas daneben geht. Falls das geschehen ist, beseitige die nasse Kleidung, um zu verhindern, dass sich die Person erkältet.
Beruhige dich auch selbst: am Boden kann der/dem Gestürzten nichts mehr passieren und du hast Zeit. Sobald sich die Situation etwas beruhigt hat, taste die Person vorsichtig ab. Gib dabei zu verstehen, dass sie bei Schmerzen sofort Bescheid sagen soll, damit du eventuelle Verletzungen abschätzen kannst.
Gerade Brüche sieht man von außen oft kaum, liegt ein solcher vor, darf die Person jedoch nicht bewegt oder zum Aufstehen animiert werden. Hier ist es deshalb wichtig, auf die Einschätzung der betroffenen Person zu hören und diese ernst zu nehmen.
Keine schweren Verletzungen festgestellt? Super! Doch wie geht es jetzt weiter?
Hole am besten zwei Stühle, an denen sich die Person abstützen und das selbstständige Aufstehen versuchen kann. Falls du dafür den Raum verlassen musst, erkläre ihr, warum du sie alleine lässt und dass es nur für einen kurzen Moment ist.
Sich selbst nach einem Sturz wieder aufzurichten, kann sehr hilfreich für das Selbstvertrauen der betroffenen Person sein - sie weiß jetzt: Ich kann zwar stürzen, aber ich kann mir auch selbst helfen. So kann die Angst vor weiteren Stürzen vermieden werden. Das Aufstehen nach einem Sturz kann also geübt werden, um Selbstvertrauen zu gewinnen.
Wenn weitere Hilfe notwendig ist
Oft sitzt jedoch der Schrecken noch tief und der/die Betroffene kann nicht genug Kräfte sammeln, um das eigene Körpergewicht hochzuziehen.
In diesem Fall gilt es abzuschätzen, ob du alleine in der Lage bist, die Person wieder aufzurichten. Wenn du Zweifel hast, solltest du es auf gar keinen Fall einfach versuchen, denn wenn du unter dem Gewicht fällst und dich auch verletzt, kannst du keine Hilfe mehr leisten.
Rufe am besten einen Nachbarn zuhilfe, der mit dir gemeinsam die Situation bewältigen kann. Falls niemand erreichbar ist und sich auch bei Freunden oder Familienmitgliedern nur die Mobilbox meldet, ist es auch durchaus legitim, den Notruf zu wählen. Denn länger als 45 Minuten sollte keine gestürzte Person auf dem Boden liegen.
Wann benötige ich einen Notarzt nach einem Sturz?
Grundsätzlich gilt: Wenn Brüche vorliegen, ein Gelenk nicht in der Position ist, in der es üblicherweise sein sollte, oder die Person nicht ansprechbar ist, sollte man mit dem Wählen des Notrufes keine Sekunde zögern! Denn hier liegt eine gefährliche und riskante Situation vor, und Bewegungen sollten auf jeden Fall vermieden werden.
Bis zum Eintreffen von Rettung und Notarzt solltest du alles tun, damit sich der/die Gestürzte wohl fühlt und sicher ist.
Wenn Genick und Wirbelsäule nicht verletzt sind, kannst du den Kopf anheben und ein Kissen drunter legen. Decke die Person zu und schalte eventuell ruhige Musik ein. Falls sie ansprechbar ist, kannst du ihr eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken geben. Höre auf die Wünsche und Beschwerden der betroffenen Person, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
Häufig klagen Gestürzte über starke Schmerzen, obwohl keine Verletzungen zu sehen sind. Ist das Aufstehen möglich, sollte man den Hausarzt verständigen oder ins Krankenhaus fahren, um die Person durchchecken zu lassen und beispielsweise Frakturen auszuschließen.
Expertenstandard bei Stürzen
Im Expertenstandard werden Stürze je nach Schwere in vier Klassen unterteilt. Je nachdem, welcher Klasse der geschehene Sturz angehört, gestalten sich auch die notwendigen Maßnahmen:
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Klasse 1: Keine Verletzung (48%) Bei der Mehrheit der gestürzten Personen ist zum Glück nur der Schrecken groß. Es liegen keine Schmerzen vor, eventuell tauchen einige Tage später ein paar blaue Flecken auf. Ist diese Situation der Fall, sollte man nach dem Vorfall vor allem auf Beruhigungsmaßnahmen Wert legen und der gestürzten Person zuhören. Ärztliche Versorgung ist zwar nicht nötig, gegen die entwickelten Ängste sollte man dennoch langfristige Maßnahmen ergreifen.
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Klasse 2: Leichte Verletzung (20%) Kleine Kratzer oder Blutergüsse sind zwar schmerzhaft, erfordern aber keine Behandlung. Desinfiziere die Wunde, decke sie mit einem Pflaster ab und kümmere dich um die/den Gestürzte*n. Auch hier sollte man gegen das Post Fall Syndrom vorgehen.
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Klasse 3: Mäßige Verletzungen (27%) Bei Quetschungen, Prellungen oder Zerrungen ist ärztliche Hilfe erforderlich. Verständige den Hausarzt/die Hausärztin, um die schnelle Genesung der gestürzten Person zu gewährleisten.
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Klasse 4: Schwere Verletzungen (5%) Sind Frakturen oder große, tiefe Wunden der Fall, sollte man sofort zum Telefon greifen und den Notruf wählen. Auch, wenn die Person ansprechbar ist und die eigene Situation herunterspielt, erfordern solche Unfälle von Anfang an professionelle Behandlung.
Noras Tipp: Auch Sturzunfälle, bei denen es nicht zu Verletzungen gekommen ist, oder solche, die noch abgefangen werden konnten, sollten auf jeden Fall dem Arzt/der Ärztin mitgeteilt werden. Denn selbst wenn keine Behandlung nötig ist, gibt es dennoch einen Grund, warum das Gleichgewicht versagt hat. Dieser sollte ermittelt werden, um das Risiko in der Zukunft zu senken.
Notfallmaßnahmen nach einem Sturz
Trifft man auf die am Boden liegende Person, ist die Kontrolle der Atmung am wichtigsten. Denn selten aber doch kann auch Kreislaufversagen der Grund für den Zusammenbruch sein.
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Ist die Person nicht ansprechbar, atmet aber, sollte man sie in die stabile Seitenlage bringen.
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Bei Atemstillstand führt an lebensrettenden Maßnahmen, also Reanimation, nichts vorbei.
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Offene Brüche können provisorisch mit einer sauberen Wundauflage abgedeckt und druckfrei verbunden werden.
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Sind Beine oder Hüfte von einer schweren Verletzung betroffen, sollte der/die Gestürzte auf keinen Fall bewegt werden oder gar aufstehen.
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Bei einem gebrochenen Arm hilft die Entlastung durch ein Dreieckstuch.
In jedem Fall sollte nach der Grundvesorgung und Absicherung sofort die Rettung (144) verständigt werden. Behalte den/die Verletzte*n im Auge und verlasse den Raum nach Möglichkeit nicht, bis die Einsatzkräfte eintreffen.
Wie du im Notfall außerdem erste Hilfe leisten kannst, wird hier erklärt.
Das Wiederaufstehen üben nach einem Sturz
Das Wiederaufstehen üben
Ist in der Vergangenheit ein Sturz passiert, sollte geübt werden, wie man am besten vom Boden aufstehen kann, wenn niemand in der Nähe ist und helfen kann. Oft ist es möglich, am Boden zum nächsten Stuhl zu kriechen und sich hochzuziehen. Findet man Wege, wie sich die Person selbst helfen kann, bietet das zusätzliche Sicherheit und die große Angst wird zur kleinen Unsicherheit.
"Findet man Wege, wie sich die Person selbst helfen kann, bietet das zusätzliche Sicherheit und die große Angst wird zur kleinen Unsicherheit. Es ist ratsam, das Aufstehen nach Sturz regelmäßig zu üben.
Aufmerksamkeit erregen
Auch solltest du der Person erklären, wie sie auf sich aufmerksam machen kann, wenn - beispielsweise durch einen Bruch - das Aufstehen nicht gelingt:
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Lautes Rufen alarmiert Nachbarn oder Passanten. Hier sollte am besten gleich verkündet werden, was passiert ist: Anstatt “Hilfe” zu schreien, ist es also besser, mit Sätzen wie “Hilfe, ich bin gestürzt!
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Ich kann nicht aufstehen!” Aufmerksamkeit zu erlangen. Denn einfache Hilferufe werden leider vom menschlichen Gehirn oft nicht so gewichtet, wie es eigentlich sein sollte.
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An den Wänden Klopfzeichen zu geben, könnte Nachbarn signalisieren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie sollten in einem eindeutigen Rhythmus geschehen, damit deutlich wird, dass hier absichtlich ein Signal gegeben wird.
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Der Hausnotruf bewährt sich auch hier als hilfreiches Mittel. Die gestürzte Person sollte hier keine Hemmungen haben, den Knopf zu drücken, denn das ist ein Ernstfall. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass der Hausnotruf immer in Reichweite, also beispielsweise am Armgelenk, ist.
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Manchmal ist es möglich, zum Telefon zu robben und Hilfe zu verständigen. Daher am besten schon zuvor das Gerät so positionieren, dass es auch vom Boden aus erreichbar ist.
Notfallmaßnahmen
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Wenn alles nichts hilft, sollte man nach Möglichkeit eine Decke, eine Jacke oder ein Handtuch über sich ziehen, um den Körper warm zu halten. Nach einer kurzen Ruhephase ist es vielleicht möglich, sich an einem stabilen Möbelstück hochzuziehen.
Noras Fazit
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Ein Sturz löst bei den Betroffenen fast immer große Unsicherheit und Angst aus, die zu einem Teufelskreis führen kann.
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Auch Angehörige haben oft mit einem Gefühl von Hilflosigkeit zu kämpfen.
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Durch Übungen und professionelle Hilfe ist es möglich, aus dem Teufelskreis auszubrechen und sich wieder sicher auf den eigenen Beinen fühlen zu können.
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Nach einem Sturz kann eine betroffene Person sich oft an Möbelstücken wieder hochziehen oder von Helfern angehoben werden. Ist niemand in der Nähe, gibt es verschiedene Wege, auf sich aufmerksam zu machen.
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Bei der Frage, ob ein Arzt notwendig ist, sollte man sich nach dem Expertenstandard richten. In jedem Fall muss die Rettung gerufen werden, wenn die Person nicht ansprechbar oder schwer verletzt ist.
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Das Wiederaufstehen nach einem Sturz zu üben, gibt Sicherheit und nimmt die Angst vor einem weiteren Sturz.
Das Wiederaufstehen nach einem Sturz, also das "Aufstehen nach Sturz", ist eine zentrale Fähigkeit, die regelmäßig geübt werden sollte, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Die Sicherheit, die durch das Wissen um das "Aufstehen nach Sturz" vermittelt wird, ist von unschätzbarem Wert, um das Selbstvertrauen und die Unabhängigkeit der betroffenen Person zu stärken.