Pflege ABC – D wie Diabetes

Pflege bei Diabetes – Eine Herausforderung, die Du meistern kannst! Rund 32 Millionen Erwachsene in Europa leben mit Diabetes – eine Volkskrankheit, die viele Familien direkt betrifft. Allein in Österreich leiden geschätzt 600.000 Menschen daran. Das macht die Pflege von Menschen mit Diabetes zu einer großen, aber auch sehr persönlichen Herausforderung. Denn es geht nicht nur um eine Krankheit – es geht um eine Lebenssituation, die tägliche Aufmerksamkeit, sorgfältige Pflege und ein tiefes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse erfordert.

Blutzuckermessgerät mit 98 mg/dl neben Obst, Donut, Maßband und Diabetes-Testset auf dem Tisch, symbolisiert Diabetesmanagement und gesunde Lebensweise.

 

Ob es um die richtige Blutzuckermessung, die Pflege der empfindlichen Haut und Füße oder um den Umgang mit Notfallsituationen geht: Deine kompetente und einfühlsame Pflege kann entscheidend dazu beitragen, Folgeerkrankungen zu verhindern und die Lebensqualität Deines/Deiner Liebsten nachhaltig zu verbessern. In diesem Artikel begleiten wir Dich praxisnah durch alle wichtigen Aspekte der Diabetes-Pflege. Du erhältst konkrete, verständliche Anleitungen für den Alltag und entdeckst hilfreiche Tipps, wie Du Deine:n Angehörige:n bestmöglich unterstützen kannst – mit Kompetenz, Geduld und Herzlichkeit.

Lies weiter, um mit fundiertem Wissen und wertvollen Pflegetipps Sicherheit zu gewinnen und den Alltag mit Diabetes gelassener und besser zu meistern.

 

 

Was ist Diabetes und welche Typen gibt es?

Diabetes mellitus – oft einfach als Diabetes oder „Zuckerkrankheit“ bezeichnet – ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten führt. Stell Dir vor, Dein Körper hat Schwierigkeiten, den Zucker (Glukose) aus Deiner Nahrung richtig zu verwerten. Das passiert, wenn das wichtige Hormon Insulin nicht mehr richtig funktioniert oder vom Körper nicht mehr in ausreichender Menge produziert wird.

Das Thema ist nicht nur medizinisch, sondern auch persönlich drängend: In Österreich sind Hunderttausende Familien davon betroffen, wobei ein erschreckender Anteil der Menschen lange Zeit keine deutlichen Symptome bemerkt und daher nichts von der Krankheit weiß.

Ein Blick in die Geschichte: Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. beschrieb ein indischer Arzt klebrig-süßen Urin bei seinen Patienten – ein deutliches Anzeichen für die Krankheit. Der wahre Durchbruch kam aber erst im 20. Jahrhundert, als die Forscher Frederick Grant Banting und Charles Best das lebensrettende Insulin entdeckten.

Die Krankheit wird in verschiedene Typen unterteilt, wobei Du als Pflegende:r vor allem diese zwei kennen solltest:

 

Diabetes-Typen

Diabetes-Typ Beschreibung Altersgruppe Hauptursachen Symptome
Typ 1 Ein Mangel an Insulin, da die insulinproduzierenden Zellen vom Immunsystem zerstört werden. Dein Körper kann den Blutzucker nicht mehr selbst regulieren. Meist Kinder & Jugendliche Autoimmunerkrankung Plötzlicher Beginn, starker Gewichtsverlust, vermehrter Durst und häufiges Wasserlassen.
Typ 2 Dein Körper produziert zwar Insulin, aber es wirkt nicht mehr ausreichend, weil die Zellen unempfindlich darauf reagieren (Insulinresistenz). Dies ist die häufigste Form von Diabetes. Erwachsene, zunehmend auch jüngere Menschen Übergewicht, Bewegungsmangel, genetische Veranlagung Schleichender Beginn, Müdigkeit, starker Durst und häufiger Harndrang.
Typ 3
(Sonderformen)
Seltene Formen, z.B. durch Medikamente oder andere Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Unterschiedlich Variabel, abhängig von der Ursache. Variabel.
Schwangerschaftsdiabetes Eine Form von Diabetes, die sich erstmals während einer Schwangerschaft entwickelt und meist nach der Geburt wieder verschwindet. Schwangere Frauen Hormonelle Veränderungen, genetische Veranlagung. Erhöhter Blutzucker nach Mahlzeiten.

Beispiel aus dem Pflegealltag:

  • Typ 1: Stell Dir vor, Du pflegst den 12-jährigen Max. Er hat Typ-1-Diabetes und braucht täglich mehrmals Insulin, das Du ihm spritzt oder das über eine Insulinpumpe verabreicht wird. Deine Aufgabe ist es, die Blutzuckerwerte genau zu überwachen und sicherzustellen, dass die Insulinmenge zur Mahlzeit passt, denn ohne Insulin kann sein Körper den Zucker nicht verwerten.
  • Typ 2: Oder Du betreust Frau Huber, 75 Jahre alt. Sie leidet an Typ-2-Diabetes. Ihre Krankheit entwickelte sich über Jahre, oft unbemerkt. Deine Pflege unterstützt sie dabei, mit Medikamenten, einer angepassten Ernährung und regelmäßiger Bewegung ihre Blutzuckerwerte zu stabilisieren. Du hilfst ihr, zu verstehen, wie das, was sie isst, ihre Werte beeinflusst.

Symptome erkennen & Prävention nutzen

Holzwürfel mit dem Wort

 

Die Symptome von Diabetes sind nicht immer eindeutig, weshalb die Krankheit oft erst spät diagnostiziert wird. Insbesondere Typ-2-Diabetes entwickelt sich schleichend und unbemerkt. Als Pflegende:r oder Angehörige:r solltest Du die Anzeichen kennen, um frühzeitig reagieren zu können und eine mögliche Gefahr nicht zu übersehen.

Mögliche Anzeichen für Diabetes:

  • Häufig auftretende Müdigkeit und Schwächegefühl: Dein:e Liebste:r fühlt sich oft schlapp, obwohl er:sie genug Schlaf bekommen hat. Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Körperzellen nicht ausreichend mit Zucker versorgt werden.
  • Vermehrter Durst und häufiger Harndrang: Wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, versucht der Körper, den überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden. Dies führt zu vermehrtem Durst, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
  • Juckreiz und schlecht heilende Wunden: Hohe Blutzuckerwerte können die Durchblutung verschlechtern und das Immunsystem schwächen, was die Wundheilung verzögert und Infektionen begünstigt. Achte auf selbst kleine Kratzer oder Blasen, die einfach nicht verheilen wollen.
  • Depressive Stimmungen oder Sehstörungen: Starke Blutzuckerschwankungen können sich auf die Stimmung und das Sehvermögen auswirken. Unscharfes Sehen oder Sehstörungen können ein frühes Warnsignal sein.

     

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Noras Tipp: Ein sogenanntes hyperosmolares Koma, verursacht durch extremen Flüssigkeitsmangel, ist möglich, aber eher selten. Es zeigt, wie wichtig es ist, Typ-2-Diabetes frühzeitig zu erkennen, um Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Schäden, Nierenerkrankungen oder Nervenschäden zu verhindern. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und ein achtsamer Blick sind daher unerlässlich.

 

Prävention von Diabetes: Deine Schritte zu mehr Gesundheit

Internationale Studien zeigen, dass Du mit gezielten Änderungen des Lebensstils das Risiko für Typ-2-Diabetes um bis zu 70% senken kannst. Auch wenn die Krankheit bereits besteht, helfen diese Maßnahmen, das Wohlbefinden zu steigern und Komplikationen vorzubeugen.

Gewichtsreduktion: Eine Reduktion des Körpergewichts um nur 5% kann einen großen Unterschied machen. Es verbessert die Insulinempfindlichkeit der Zellen erheblich und kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu normalisieren.

Körperliche Aktivität: Mindestens vier Stunden Bewegung pro Woche verbessern die Insulinwirkung. Schon ein täglicher Spaziergang von 30 Minuten kann Wunder wirken. Bewegung hilft nicht nur bei der Gewichtsregulierung, sondern stärkt auch Herz und Kreislauf und verbessert das allgemeine Wohlbefinden.

Gesunde Ernährung: Reduziere die Fettzufuhr und bevorzuge ballaststoffreiche Kost. Setze auf Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte, die den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Vermeide zuckerhaltige Getränke und stark verarbeitete Lebensmittel.

Rauchen: Rauchen erhöht das Erkrankungsrisiko um das Doppelte. Es verschlechtert zudem die Durchblutung, was bei Diabetikern das Risiko für Folgeerkrankungen wie Nervenschäden oder den diabetischen Fuß drastisch erhöht. Ein Rauchstopp ist eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen.

Die tägliche Pflege: Dein Guide für den Umgang mit Diabetes

Eine Ärztin in einem weißen Kittel misst den Blutzuckerspiegel einer älteren Frau. Die Ärztin hält ein Blutzuckermessgerät und die ältere Frau streckt ihr eine Hand entgegen. Beide lächeln und befinden sich in einem hellen Raum mit medizinischen Regalen im Hintergrund.

 

Gerade weil Diabetes oft weitere negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist es enorm wichtig, dass Du als Pflegende:r über das notwendige Fachwissen verfügst. Deine Kompetenz und Aufmerksamkeit sind die beste Sicherheit für Deinen/Deine Patient:in und helfen dabei, Komplikationen wie Nervenschäden, Sehstörungen oder Wundheilungsstörungen frühzeitig zu verhindern.

Deine täglichen Aufgaben sind das Fundament für ein gutes Wohlbefinden. Deine Achtsamkeit und Dein Wissen sind die wertvollste Ressource, um Sicherheit im Alltag zu schaffen.

Wichtige Pflegemaßnahmen bei Diabetes

 

Wichtige Pflegemaßnahmen bei Diabetes

Pflegemaßnahme Wichtigkeit Tipps zur Umsetzung
Blutzuckermessung Sehr hoch – eine kontinuierliche Überwachung ist der Schlüssel zur Kontrolle. Schulen lassen: Du solltest den Umgang mit dem Messgerät sicher beherrschen.

Dokumentieren: Führe ein genaues Protokoll (Werte, Uhrzeit, Mahlzeiten).

Hygiene beachten: Hände waschen und trocknen, bevor Du den Blutzucker misst.
Medikamentengabe Sehr hoch – die korrekte Dosierung sichert die Wirkung. Insulin: Stelle sicher, dass die Dosis genau zur Mahlzeit passt. Nutze dafür die verordneten Insulinpläne oder moderne Apps zur Berechnung.

Tabletten: Beachte die genauen Einnahmezeiten und kläre ab, ob sie vor, während oder nach dem Essen einzunehmen sind.
Fußpflege Sehr hoch – zur Vorbeugung des "Diabetischen Fußsyndroms". Täglich inspizieren: Suche nach Rötungen, Blasen, Rissen oder Schwellungen.

Sanft reinigen: Wasche die Füße mit lauwarmem Wasser und mildem Duschgel. Trockne sie sorgfältig ab – auch zwischen den Zehen.

Nägel schneiden lassen: Schneide die Nägel gerade und nutze eine Feile, um Verletzungen zu vermeiden. Oder lasse dies durch eine:n ausgebildete:n Podolog:in machen.
Hautpflege Hoch – um die Haut vor Trockenheit und Infektionen zu schützen. Verwende feuchtigkeitsspendende Cremes, die speziell für empfindliche Haut geeignet sind.

Achte auf gute Hygiene: Besonders in Hautfalten.
Ernährung Hoch – der wichtigste Hebel zur Blutzucker-Kontrolle. Setze auf ballaststoffreiche Kost: Bevorzuge Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte.

Portionen: Hilf dabei, die Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag zu verteilen. Reduziere zucker- und fettreiche Lebensmittel.
Notfallmanagement Sehr hoch – bei Hypo- und Hyperglykämie ist schnelles Handeln entscheidend. Bereite einen Notfallplan vor, den Du immer griffbereit hast.

Notfallnummern speichern: Notiere die Nummern des Hausarztes, von Verwandten und des Notrufs.

 

Besondere Aufmerksamkeit für Haut & Füße

Wusstest Du, dass der diabetische Fuß besondere Aufmerksamkeit erfordert? Die tägliche Inspektion und sorgfältige Pflege der Füße ist bei Diabetes unerlässlich, um Wunden und Infektionen frühzeitig zu verhindern. Da die Wundheilung bei Diabetikern oft gestört ist, kann selbst die kleinste Verletzung schnell zu einer großen Wunde werden.

Die Vorgehensweise ist einfach:
  • Waschen: Die Füße mit lauwarmem Wasser und wenig Seife reinigen.
  • Trocknen: Anschließend sorgfältig abtrocknen, vor allem zwischen den Zehen.
  • Nägel und Schuhe: Die Nägel sollten gerade geschnitten und gefeilt werden. Wähle gut sitzende, druckentlastende Schuhe, die keine Reibung verursachen.

 

Notfallsituationen erkennen & handeln

Hypoglykämie (Unterzuckerung) und Hyperglykämie (Überzuckerung) sind Notfälle, die schnelles und sicheres Handeln erfordern. Du solltest die Symptome beider Zustände kennen, um im Ernstfall angemessen reagieren zu können.

Eine Hand hält ein Stethoskop, das auf das Wort

 

Hypoglykämie (Unterzuckerung) – Das ist ein akuter Notfall!

Wenn der Blutzuckerwert zu niedrig ist, reagiert der Körper mit Alarmzeichen. Hier zählt jede Minute.

Symptome:

  • Kalter Schweiß und Zittern: Das sind oft die ersten und deutlichsten Anzeichen.
  • Herzrasen und Heißhunger: Das Herz schlägt schneller, und Dein:e Patient:in verspürt ein starkes Hungergefühl.
  • Konzentrationsstörungen und Verwirrung: Die geistigen Fähigkeiten lassen nach, und es kann zu Verhaltensänderungen kommen.
  • Bewusstlosigkeit: Im schlimmsten Fall verliert der/die Patient:in das Bewusstsein.
Sofortmaßnahmen bei Hypoglykämie:
  • Gib schnell Zucker: Reiche Traubenzucker, zuckerhaltige Getränke (Saft, Cola) oder ein Stück Würfelzucker.
  • Bei Bewusstlosigkeit: Rufe sofort den Notarzt (144 in Österreich, 112 in Deutschland) und bringe den/die Patient:in in die stabile Seitenlage.

Hyperglykämie (Überzuckerung) – Ein schleichender Notfall!

Dieser Zustand entwickelt sich langsamer, ist aber langfristig schädlich. Er kann zum hyperosmolaren Koma führen.

Symptome:

  • Starker Durst und Harndrang: Der Körper versucht, den überschüssigen Zucker auszuscheiden.
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Dein:e Patient:in fühlt sich zunehmend matt.
  • ÜbelkeitKopfschmerzen und Bauchschmerzen.
  • Fruchtiger Mundgeruch (wie nach Azeton).

Sofortmaßnahmen bei Hyperglykämie:

  • Kontaktiere sofort den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin.
  • Verabreiche zusätzliche Flüssigkeit (Wasser).
  • Wichtig: Gib keinesfalls Zucker. Wenn der/die Patient:in nicht bei Bewusstsein ist, rufe den Notarzt.

 

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Noras Tipp: Ein Notfallplan, der alle wichtigen Notfallnummern, den aktuellen Medikamentenplan und die Kontaktdaten der behandelnden Ärzte enthält, kann im Ernstfall Leben retten. Bespreche diesen Plan mit allen Beteiligten – Ärzten, Angehörigen und anderen Pflegekräften – und bewahre ihn an einem leicht zugänglichen Ort auf, zum Beispiel an der Kühlschranktür.

 

Unterstützung finden & Rechte kennen

Eine Spritze und ein Stethoskop liegen auf einem Dokument mit der Überschrift

 

Du bist nicht allein auf diesem Weg. Wenn die Erkrankung erst diagnostiziert wird, während Dein:e Liebste:r bereits in Pflege ist, ist es ratsam, dass Ihr gemeinsam eine Schulung besucht. Denn je besser die Betroffenen und die Pflegenden über die Krankheit Bescheid wissen, desto sicherer werdet Ihr im täglichen Umgang und desto höher sind die Chancen einer erfolgreichen Behandlung.

Hier findest Du die wichtigsten Informationen und finanziellen Hilfen, je nachdem, ob Du Dich in Deutschland oder Österreich befindest.

Für Deutschland: Die Pflegegrade und Deine Leistungen

In Deutschland richtet sich die Unterstützung nach den Pflegegraden (1 bis 5), die durch den Medizinischen Dienst (MD) oder andere Gutachter:innen festgestellt werden. Bei Diabetes-Erkrankungen können bereits Nervenschäden, Sehstörungen oder eingeschränkte Mobilität zur Einstufung in einen Pflegegrad führen. Mit der Einstufung hast Du Anspruch auf wichtige finanzielle und praktische Unterstützung.

 

Pflegegrade & Leistungen

Pflegegrad Beschreibung Wichtige Leistungen Tipps für den Antrag
Pflegegrad 1 Geringe Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit (z.B. bei der Fußpflege). Entlastungsbetrag (125 € monatlich) und Zuschüsse für Pflegehilfsmittel. Dokumentiere alle kleinen Schwierigkeiten im Alltag, die Deinem/Deiner Angehörigen begegnen.
Pflegegrad 2 Erhebliche Beeinträchtigungen. Wahl zwischen Pflegegeld (ca. 330 €), Pflegesachleistungen (ca. 760 €) oder einer Kombination aus beidem. Führe ein Pflegetagebuch, um den tatsächlichen Zeitaufwand genau zu belegen.
Pflegegrad 3 Schwere Beeinträchtigungen. Wahl zwischen Pflegegeld (ca. 570 €) und Sachleistungen (ca. 1.430 €). Anspruch auf Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege. Nutze die kostenlose Pflegeberatung, um alle Möglichkeiten optimal zu nutzen.
Pflegegrad 4 & 5 Schwerste Beeinträchtigungen. Höchstes Pflegegeld und höchste Sachleistungsbeträge. Anspruch auf umfassende Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Hole Unterstützung bei den Sozialdiensten, die Dich bei allen Anträgen und organisatorischen Schritten begleiten.

 

 

Für Österreich: Die Pflegestufen und Deine Leistungen

In Österreich wird der Pflegebedarf in sieben Pflegestufen eingeteilt und das monatliche Pflegegeld dementsprechend ausgezahlt. Dieses soll die pflegebedingten Mehrkosten abdecken und steht Dir flexibel zur Verfügung. Auch hier gilt: Je höher der Pflegebedarf, desto höher die finanzielle Unterstützung.

 

Pflegestufen & Pflegegeld ab 2025

Pflegestufe Monatlicher Pflegebedarf Pflegegeld (ab 2025) Tipps für den Antrag
Stufe 1 > 65 Stunden 200,80 € Die Diagnose Diabetes ist oft der erste Schritt. Ein ärztliches Gutachten hilft bei der Einschätzung.
Stufe 2 > 95 Stunden 370,30 € Erstelle eine detaillierte Liste aller Hilfs- und Betreuungsleistungen im Alltag.
Stufe 3 > 120 Stunden 577,00 € Der Antrag wird bei der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) gestellt.
Stufe 4 > 160 Stunden 865,10 € Kläre ab, ob Dein:e Angehörige:r Anspruch auf zusätzliche Förderungen wie den Angehörigenbonus hat.
Stufe 5 > 180 Stunden 1.175,20 € Nutze auch Angebote für Kurzzeit- oder Verhinderungspflege.
Stufe 6 > 180 Stunden (bei unkoordinierbarem Betreuungsbedarf) 1.641,10 € Informiere Dich über ergänzende Hilfen wie Zuschüsse für Pflegehilfsmittel.
Stufe 7 > 180 Stunden (bei fehlender zielgerichteter Bewegungsfähigkeit) 2.156,60 € Beratungsstellen (z. B. Rotes Kreuz, Caritas) unterstützen Dich bei allen Schritten.

 

 

 

Grafik von Krankenschwester Nora mit einem Stethoskop um den Hals und dem Text 'Noras Fazit' auf einem grünen Banner. Abschlussbemerkung oder Zusammenfassung im Gesundheitsbereich.

Die Pflege von Menschen mit Diabetes erfordert nicht nur Fachwissen, sondern vor allem Verständnis, Geduld und Einfühlungsvermögen. Indem Du Dich gut informierst und die wichtigen Pflegeschritte beherzigst – von der regelmäßigen Blutzuckerkontrolle über die sorgfältige Fuß- und Hautpflege bis hin zum richtigen Umgang mit Notfallsituationen – schaffst Du eine sichere und unterstützende Umgebung für Deinen/Deine Patient:in.

Denk daran: Du bist nicht allein auf diesem Weg. In Deutschland und Österreich gibt es ein starkes Netz an professioneller Unterstützung, Weiterbildungsmöglichkeiten und praktischen Hilfsmitteln. Nutze die Möglichkeiten, um die Pflege zu erleichtern und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

Nimm Dir Zeit, die Bedürfnisse Deines/Deiner Liebsten zu verstehen und offen auf Veränderungen zu reagieren. Mit der richtigen Kombination aus Wissen, Aufmerksamkeit und Herzlichkeit kannst Du dazu beitragen, dass Menschen mit Diabetes ein möglichst selbstbestimmtes, gesundes Leben führen.

Du hast weitere Fragen oder suchst Unterstützung? noracares hilft Dir dabei, die richtige Pflegekraft zu finden, die Dir im Pflegealltag zur Seite steht. Registriere Dich jetzt bei noracares und erhalte Dein persönliches Matching!

 

Ein türkisfarbener Banner mit weißem Text, der 'Noras Häufig gestellte Fragen' lautet. Auf der rechten Seite befindet sich eine illustrierte Avatarfigur einer Krankenschwester mit blonden Haaren, die eine türkise Krankenschwester-Mütze mit einem weißen Kreuz, einen weißen Kragen und ein Stethoskop um den Hals trägt
Die wichtigsten Maßnahmen umfassen die regelmäßige Blutzuckerkontrolle, korrekte Medikamentengabe, die sorgfältige Fuß- und Hautpflege sowie die Schulung des:der Patient:in und das Notfallmanagement.
Eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) äußert sich durch Symptome wie Schwitzen, Zittern und Konzentrationsstörungen. Bei Verdacht sollte sofort Traubenzucker oder zuckerhaltige Getränke verabreicht werden. Bei Bewusstlosigkeit muss umgehend der Notarzt gerufen werden.
Tägliche Inspektion, sanftes Waschen mit lauwarmem Wasser, sorgfältiges Trocknen (auch zwischen den Zehen) und das Tragen von gut sitzenden Schuhen sind entscheidend. Bei Auffälligkeiten solltest Du immer einen Podologen oder Arzt aufsuchen.
Eine ausgewogene Ernährung mit ballaststoffreichen Kohlenhydraten, viel Gemüse und gesunden Fetten ist ideal. Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel sollten vermieden werden.
Die häufigsten Notfälle sind Hypoglykämie (Unterzuckerung) und Hyperglykämie (Überzuckerung). Du solltest die Symptome beider Zustände kennen und einen Notfallplan bereithalten.

 

Grafisches Logo von Noras Wissenschatz, einer Sammlung von Informationen für Pflegekräfte. Ideal zur Darstellung von Pflegewissen und Ratschlägen.
  • Diabetes mellitus: Eine chronische Stoffwechselerkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt.
  • Hypoglykämie: Eine Unterzuckerung, bei der der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist. Symptome können Schwäche, Zittern und Verwirrung sein.
  • Hyperglykämie: Eine Überzuckerung, bei der der Blutzuckerspiegel zu hoch ist. Längerfristig kann dies zu Müdigkeit und Durst führen.
  • Insulinresistenz: Eine verringerte Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin, wodurch der Zucker nicht mehr richtig aus dem Blut aufgenommen werden kann.
  • Diabetischer Fuß: Eine häufige Spätfolge von Diabetes, die zu Nervenschäden und Durchblutungsstörungen in den Füßen führen kann.
  • Prävention: Vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko einer Erkrankung verringern sollen.
  • Blutzuckerwert: Der Wert, der die Konzentration von Zucker (Glukose) im Blut angibt und regelmäßig gemessen werden muss.
  • Pflegegrad: Eine Einstufung der Pflegebedürftigkeit, die den Umfang der benötigten Hilfe und die Höhe des Pflegegelds bestimmt.
  • Broteinheiten (BE) / Kohlenhydrateinheiten (KE): Maßeinheiten, die bei Diabetes zur Berechnung der Kohlenhydrate in Lebensmitteln verwendet werden, um die Insulinmenge anzupassen.