Die magische Kraft von Humor in der Pflege: Dein Schutzschild gegen Stress und Burnout

 

Wusstest Du, dass Lachen nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch körperlich heilt? Entdecke die erstaunliche Wirkung von Humor in der Pflege und wie Du sie in Deinem Alltag einsetzen kannst.

Eine Pflegekraft mit einer roten Clownnase lacht mit einer älteren Frau im Rollstuhl, was die Freude und Kameradschaft in der Altenpflege hervorhebt.

 

„Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ So lautet ein bekanntes Zitat. „Trotzdem“ kann man so verstehen, dass man trotz äußeren, momentan vielleicht nicht optimalen Umständen, mit einem Lächeln im Gesicht leichter durch den Tag gehen kann. Gerade in einem Beruf, in dem Du so oft mit menschlichem Leid und emotionaler Belastung konfrontiert wirst, ist Humor eine der wichtigsten Werkzeuge, um mit diesen Situationen umgehen zu können und ein Burnout zu vermeiden.

In diesem Artikel erfährst Du, warum Humor in der Pflege weit mehr ist als nur ein freundlicher Spruch: Es ist eine therapeutische Ressource, die nachweislich Schmerz lindert, Stress reduziert und Vertrauen aufbaut. Wir zeigen Dir, wo das Wort Humor ursprünglich herkommt und wie Du ihn sicher und empathisch in Deinem Arbeitsalltag einsetzt.

 

Woher kommt das Wort Humor eigentlich? Die Wurzeln in der Medizin

Das Wort Humor ist untrennbar mit dem Konzept der Gesundheit und Balance verbunden, da es seinen Ursprung in der Medizin hat. Etymologisch leitet es sich vom lateinischen Wort humor ab, was so viel wie "Feuchtigkeit" oder "Flüssigkeit" bedeutet.

Ursprung in der Humoralpathologie

Der Begriff stammt aus einer frühen Form der Heilkunde, der sogenannten Humorallehre, die maßgeblich von Hippokrates geprägt wurde. Dieser gängige Glaube besagte, dass vier Hauptflüssigkeiten – Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarze Galle – in unserem Körper zirkulieren müssen. Nur wenn diese Säfte ausgeglichen waren, konnten Körper und Geist als gesund gelten.

  • Historische Konsequenzen: Diese Lehre beeinflusste medizinische Praktiken bis ins 20. Jahrhundert hinein. Beispielsweise basierten Maßnahmen wie der Aderlass (um "giftige" oder überschüssige Säfte abzulassen) auf der Annahme, den Körper auf diese Weise wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Verbindung zur Temperamentenlehre: Aus der Humoralpathologie leitete sich direkt die Temperamentenlehre ab, die versuchte, Menschen basierend auf dem dominanten Saft in vier Typen einzuteilen: Choleriker (gelbe Galle/Feuer), Sanguiniker (Blut/Luft), Melancholiker (schwarze Galle/Erde) und Phlegmatiker (Schleim/Wasser).

Moderne Bedeutung und Relevanz für die Pflege

Obwohl die Lehre der Temperamente in der modernen Medizin heute als Irrtum gilt – da die menschliche Psyche viel zu komplex ist, um in nur vier Bereiche eingeteilt zu werden –, ist die etymologische Bedeutung von Humor geblieben: salopp gesagt "gut durchgemischt" oder "ausgeglichen" zu sein.

In diesem Sinne ist es keine Überraschung, dass Humor für die Pflege ein so wichtiger Baustein ist. Er dient als Ventil, um Spannungen zu lösen und ein inneres Gleichgewicht in einer emotional anspruchsvollen Umgebung zu bewahren.

Auch in der Literatur, wie bei Shakespeare in seinem Stück "Hamlet" ("Ich hege Taubenmut und mir fehlts an Galle"), wurde diese Lehre genutzt, um Charaktereigenschaften wie Mut und Courage (oder deren Fehlen) zu beschreiben. Humor wurde also schon immer als Schlüssel zur menschlichen Psyche und deren Balance gesehen.

 

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noracares Tipp: Erfahre mehr über die mentale Gesundheit und Psychohygiene in der Pflege in unserem Artikel Tipps gegen Burnout in der Pflege.

 

Humor und Pflege heute: Lachen als therapeutische Ressource

Humor hat seinen festen Platz in der modernen Pflege gefunden – als gezieltes therapeutisches Werkzeug, das das Wohlbefinden und die Genesung der Patient:innen unterstützt.

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Die Pioniere der Humortherapie

Ein prominentes Beispiel für die therapeutische Anwendung von Humor sind die CliniClowns und die ROTE NASEN Clowndoctors. Diese Clowns bringen durch ihre Besuche in Krankenhäusern oder Pflegeheimen Freude und Abwechslung zu Menschen, deren Situationen von Angst, Unsicherheit oder Schmerz geprägt sind.

Der amerikanische Arzt und Profi-Clown Patch Adams brachte das Konzept "Heilen mit Humor" in den Mainstream. Seine Philosophie hat weltweit inspiriert und gezeigt, dass die emotionale Verbindung ein wichtiger Teil der Behandlung ist.

  • Humortherapie: Diese gezielte Therapie unterstützt Patient:innen beim Abbau von inneren Spannungen und wirkt so als Prophylaxe für eine gesunde Psyche.

Modellprojekt „Humor in der Pflege“ (ROTE NASEN Deutschland e. V.)

Ein konkretes Beispiel für die wissenschaftlich fundierte Förderung von Humor ist das Pilotprojekt „Humor in der Pflege – für die seelische Gesundheit“, das im Herbst 2022 gemeinsam mit dem ROTE NASEN Deutschland e. V. und der AOK PLUS in stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen und Thüringen startete. Das Motto lautet: „Humor als Haltung – damit die Freude bleibt!“

Dieses ganzheitliche Vorhaben wird von der Europa Universität Flensburg wissenschaftlich begleitet und verfolgt drei zentrale Ansätze:

  1. Regelmäßige Clownvisiten: Zur Steigerung der Lebensqualität und des seelischen Wohlbefindens der Bewohner:innen.
  2. Intensives Weiterbildungsprogramm (ROTE NASEN HumorAgenda®): Für Pflege- und Betreuungskräfte zur nachhaltigen Förderung der psychosozialen Gesundheit und zur Entwicklung von Lösungsansätzen zum Stressabbau.
  3. Angehörigenabende: Um positive Effekte im Umgang mit Humor aufzuzeigen und diesen im Pflegealltag zu etablieren.

Maria Gundolf vom ROTE NASEN e.V. erklärt: „Die HumorAgenda ist eine Beziehungsschmiede – sie verbindet mit Hilfe des Humors alle in der Pflegeeinrichtung und hilft eine neue Kultur zu entwickeln, partnerschaftlich, wertschätzend und auf Augenhöhe.“ Die Teilnehmer:innen erleben ein Miteinander, das sie selbstwirksam und resilienter macht.

Frau Prof. Dr. Tabea Scheel (Europa-Universität Flensburg) bestätigt den wissenschaftlichen Wert: „Humor ist insofern ein hervorragender Indikator für den ‚psychologischen Zustand‘ eines Unternehmens und für mich persönlich ein erhellendes Diagnostikum.“ Die Forschung soll beweisen, dass Humor als wichtige Quelle der Lebenskraft erlernt und bewusst eingesetzt werden kann, um Resilienz zu fördern und die Belastungen im Pflegealltag zu bewältigen.

Humor als Schutzschild für Pflegekräfte

Aber nicht nur die Patient:innen profitieren von der heilenden Wirkung des Lachens. In einem Beruf, in dem Du so oft mit menschlichem Leid konfrontiert wirst, ist Humor eines der wichtigsten Werkzeuge, um mit den häufigen belastenden Situationen umgehen zu können und ein Burnout zu vermeiden.

  • Der innere Puffer: Humor ermöglicht es, eine gesunde Distanz zu schwierigen Ereignissen zu wahren und die eigene Belastung zu reduzieren. Er stärkt die Resilienz – Deine psychische Widerstandsfähigkeit.

Wusstest Du schon?

  • Babys werden nicht mit der Fähigkeit zum Lachen geboren. Obwohl Embryos bereits lächeln können, braucht es zum richtig glucksen und gurgeln circa fünf Monate. Lachen ist also eine erlernte, soziale Fähigkeit.

 

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Noras Filmtipp: In "Patch Adams" glänzt Robin Williams in der Rolle als Hunter Doherty „Patch“ Adams. Der bewegende Film kam 1998 in die Kinos und ist bis heute ein Publikums-Liebling, der die Philosophie der Humortherapie eindrücklich vermittelt.

 

Die heilende Kraft des Lachens: Körperliche und Psychische Vorteile

Was genau ist es, das uns so fühlen lässt, als hätte man einen riesigen Stein vom Herzen genommen nach einem guten, herzhaften Lachen? Humor hat eine physiologische, psychologische und soziale Wirkung und kann in der Pflegepraxis als therapeutische Ressource verstanden werden (Quelle: Viktoria Wieser, MedUni Graz, 2013).

Eine Pflegekraft mit einer roten Clownnase lächelt zusammen mit einer älteren Frau mit Krücken und fängt einen fröhlichen Moment während eines Pflegebesuchs ein.

 

Die Wirkung: Warum Lachen heilt

„Lachen reduziert die Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol, stärkt die Immunabwehr und wirkt wie ein natürliches Schmerzmittel.“. Diese nachweisbaren Effekte machen Humor zu einem wertvollen Werkzeug in der Schmerztherapie und Stressprävention.

Körperliche Vorteile (Physiologisch)

  • Stressabbau: Das autonome Nervensystem wird angeregt und die Produktion der Stresshormone (Adrenalin und Cortisol) wird abgebaut.
  • Schmerzlinderung: Das Schmerzempfinden wird gelindert, da körpereigene Glückshormone ausgeschüttet werden.
  • Herz-Kreislauf: Das Herz-Kreislauf-System wird angeregt und senkt so den Blutdruck.
  • Atmung: Wir verarbeiten 3 bis 4 Mal mehr Sauerstoff beim Lachen, was die Entspannung der Muskeln fördert.

Emotionale und Soziale Vorteile

  • Perspektivwechsel: Lachen unterbricht negative Gedankenmuster und verschiebt die Perspektive auf schwierige Situationen.
  • Vertrauensaufbau: Es schafft Vertrauen, lässt emotionale Nähe zu und die Patient:innen fühlen sich verbunden.
  • Ablenkung: Humor bietet eine willkommene Ablenkung von schwierigen Situationen und Ängsten.
  • Motivation: „Humor ist das Benzin im Tank einer Pflegekraft,“ sagt Matthias Prehm. Er stärkt die eigene Resilienz und fördert die Motivation im anspruchsvollen Pflegealltag.

Humor als Werkzeug in der Pflegepraxis

Natürlich ist nicht jeder Mensch ein geborener Kabarettist. Du musst das auch nicht sein, um jemand ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Manchmal reicht eine aufmerksame Bemerkung oder eine amüsante Beobachtung.

  • Deeskalation durch Situationskomik: Mit einem gewitzten, lockeren Umgang mit alltäglichen Missgeschicken (wie einem versehentlich zerbrochenen Glas) gelingt es Dir, eine potenziell unangenehme Situation sofort zu entschärfen. Ein simples „Scherben bringen Glück!“ lindert das Bedauern des Gegenübers sofort.
  • Vorbild Robin Williams: Das Prinzip des "Comic Relief" funktioniert auch in der Pflege. Anstatt sich zu grämen, spricht man das Missgeschick direkt und humorvoll an, um die Spannung zu brechen und die Person willkommen zu heißen.

Die 4 Säulen des Humors in der Pflege

Die Fähigkeit, Humor situationsgerecht einzusetzen, basiert auf Deiner inneren Haltung und den folgenden trainierbaren "Skills":

  • Intuition: Hör auf Dein Bauchgefühl. Deine Intuition ist ein Pool aus unterbewussten Erfahrungen, der Dir sagt, wann Humor fehl am Platz sein könnte.
  • Empathie: Kannst Du die Situation Deines Gegenübers nachempfinden? Empathisch sein bedeutet, die Gefühle eines Menschen bewusst wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
  • Improvisation: Nicht alles muss perfekt nach Plan laufen. Viel Humor im Alltag basiert auf Situationskomik, also der Fähigkeit, spontan und locker auf unerwartete Situationen zu reagieren.
  • Reflektion: Reflektion bedeutet, innezuhalten und zum Beispiel am Abend Deinen Arbeitstag noch einmal Revue passieren zu lassen. Diese Selbstreflexion hilft Dir, Deine Humorfähigkeit professionell einzusetzen.

 

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Noras Tipp: Manche Studios bieten sogar Lachyoga an und es gibt ganze Seminare, in denen Du lernen kannst, Humor als gezieltes Werkzeug zu nutzen.

 

Humor in der Praxis: Rituale, Tipps und No-Gos

Dieser Abschnitt liefert Dir die konkreten, anwendbaren Methoden, um Humor sicher und effektiv in Deinen Pflegealltag zu integrieren. Lerne, welche Rituale das Team stärken und welche Grenzen Du niemals überschreiten darfst.

Ein Arzt mit einer roten Clownnase lacht und spielt mit einem kleinen Jungen und seiner Mutter während eines Besuchs, wodurch ein fröhlicher und verspielter Moment im Gesundheitsbereich entsteht.

 

Die 7 Wege, Humor sicher einzusetzen

Du musst kein geborener Kabarettist sein. Schon kleine, sichere Rituale helfen, die Stimmung zu heben:

 

Methoden & Nutzen

Methode Umsetzung in der Praxis Besonderer Nutzen
Lachpause 60 Sek. gemeinsames Lächeln/Lachen im Team vor der Übergabe Sofortige Entspannung und Stressreduktion
Humorbrett Bild/Zitat des Tages aushängen Hebt Stimmung, verbindet das Team
Lächel-Check-in Übergabe mit einem positiven Satz starten Schafft Nähe, erleichtert den Start
Humor-Ankerkarten kleine Karten mit lustigen Sprüchen für passende Momente Schafft schnelle Auflockerung
Erfolg des Tages am Ende der Schicht 1 Erfolg erzählen Fördert Wertschätzung

 

Manchmal reicht eine aufmerksame Bemerkung oder eine amüsante Beobachtung zur Deeskalation (z.B. ein simples „Scherben bringen Glück!“), um eine potenziell unangenehme Situation sofort zu entschärfen.

Die 4 Säulen des Humors

Die Kunst des Humors basiert auf trainierbaren Fähigkeiten: Intuition, Empathie, Improvisation (Situationskomik) und Reflektion (Selbstreflexion).

Wichtig: Risiken und No-Gos

  • Ungeeignet ist aggressiver Humor: Spott, Sarkasmus oder Witze auf Kosten anderer verletzen Würde und Vertrauen – sie sind ein absolutes No-Go.
  • Timing: Setze Humor in leichten Momenten ein, niemals während akuter Trauer oder starker Schmerzen. Du musst lernen, „den Raum zu lesen“.
  • Demenzpflege: Hier ist Humor unterstützend, wenn er behutsam eingesetzt wird (z.B. ein freundliches Lächeln). Wichtig ist, niemals bloßzustellen oder zu überfordern.

 

Humor als Teil der Unternehmenskultur: Dein Arbeitsumfeld

Humor ist keine Aufgabe für Einzelkämpfer:innen; er funktioniert am besten, wenn er von der Institution gefördert wird. Als Pflegekraft hast Du das Recht, in einem Umfeld zu arbeiten, das Deine emotionale Belastung ernst nimmt.

Zwei Ärzte mit roten Clownnasen bringen einem jungen Patienten im Krankenhausbett Freude, indem sie Ballons und einen herzförmigen Ballon überreichen, um ihren Geburtstag mit einer bunten und fröhlichen Atmosphäre zu feiern.

 

  • Gezielte Schulungen: Viele fortschrittliche Arbeitgeber bieten Fortbildungen zur Humorkompetenz an. Frage bei Deiner Bewerbung nach, ob Workshops zu Lachyoga oder Humortherapie Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind.
  • Team-Rituale verankern: Institutionen können Team-Rituale (wie den "Erfolg des Tages" oder das "Humorbrett") fördern und so dafür sorgen, dass diese nicht dem Zeitdruck zum Opfer fallen.
  • Interne Ansprechpartner: Große Einrichtungen beschäftigen oft eigene Ansprechpartner, die sich gezielt um die Förderung der Teamkultur und des psychischen Wohlbefindens kümmern.

 

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Noras Tipp: Ein guter Indikator für eine positive Arbeitsatmosphäre ist, wenn in einer Einrichtung viel gelacht wird. Suche Dir einen Arbeitgeber, bei dem Du Dich wohl und verstanden fühlst – das ist die beste Grundlage für Deine eigene Psychohygiene.

 

Grafik von Krankenschwester Nora mit einem Stethoskop um den Hals und dem Text 'Noras Fazit' auf einem grünen Banner. Abschlussbemerkung oder Zusammenfassung im Gesundheitsbereich.

Humor in der Pflege ist kein Luxus, sondern eine therapeutische Ressource und ein entscheidendes Werkzeug für Deine eigene Psychohygiene. Du hast gesehen, dass Lachen nachweislich Stresshormone abbaut, die Schmerzwahrnehmung lindert und Vertrauen zwischen Dir und Deinen Patient:innen aufbaut.

Wichtig ist: Die Kunst des Humors basiert auf Empathie und der Fähigkeit, den Raum zu lesen. Du musst kein Clown sein – Deine Intuition und die Bereitschaft, mit einem Lächeln auf alltägliche Missgeschicke zu reagieren, reichen oft aus, um eine potenziell unangenehme Situation zu entschärfen und Nähe zu schaffen.

Denke daran: Humor funktioniert am besten, wenn er von Deinem Arbeitsumfeld gefördert wird. Suche Dir einen Arbeitgeber, der Workshops zu Humorkompetenz und Team-Rituale zur Stressbewältigung anbietet.

Wenn Du eine Pflegekraft suchst, die Deine Angehörigen bestens betreut und auch mit ihnen lacht, oder wenn Du selbst Deine Kompetenz in einem wertschätzenden Team einbringen möchtest, dann werde Mitglied bei noracares und finde das perfekte Match.

 

Ein türkisfarbener Banner mit weißem Text, der 'Noras Häufig gestellte Fragen' lautet. Auf der rechten Seite befindet sich eine illustrierte Avatarfigur einer Krankenschwester mit blonden Haaren, die eine türkise Krankenschwester-Mütze mit einem weißen Kreuz, einen weißen Kragen und ein Stethoskop um den Hals trägt
Humor wirkt wie ein Schutzfaktor: Er reduziert Stresshormone, stärkt das Immunsystem und verbessert die Kommunikation. Lachen bringt Leichtigkeit in belastende Situationen, erhöht die Lebensqualität der Patient:innen und hilft, Dein Burnout-Risiko zu senken.
Geeignet ist vor allem der Affiliative Humor, der Menschen verbindet, Nähe und Vertrauen schafft. Auch der selbstaufwertende Humor ist hilfreich, um die eigene Resilienz zu stärken. Aggressiver Humor, Spott oder Sarkasmus sind unangebracht.
Humor gelingt durch kleine, sichere Rituale: ein Lächel-Check-in bei der Übergabe, ein Humorbrett mit Zitaten im Team oder die Lachpause. Wichtig ist, Humor respektvoll einzusetzen und die Reaktion des Gegenübers aufmerksam zu beobachten (Empathie).
Ja, Humor kann bei Demenz unterstützend wirken, wenn er behutsam eingesetzt wird. Ein freundliches Lächeln oder eine vertraute, einfache Geste können Ängste lösen und Nähe schaffen. Wichtig ist, niemals bloßzustellen oder zu überfordern, sondern stets die Würde zu achten.
Ja, es gibt gezielte Fortbildungen zur Humorkompetenz. Anbieter sind z. B. Organisationen wie ROTE NASEN oder spezialisierte Trainer. Gezielte Schulungen helfen Dir, Humor als professionelle Haltung sicher einzusetzen.

 

Grafisches Logo von Noras Wissenschatz, einer Sammlung von Informationen für Pflegekräfte. Ideal zur Darstellung von Pflegewissen und Ratschlägen.
  • Affiliativer Humor: Eine Humorart, die Menschen zusammenbringt und eine positive, vertrauensvolle Atmosphäre schafft (verbindend).
  • Humorallehre: Eine frühe Form der Heilkunde (nach Hippokrates), basierend auf dem Glauben, dass der Ausgleich der vier Körpersäfte (Humores) für die Gesundheit entscheidend ist.
  • Humortherapie: Der gezielte Einsatz von Humor und Lachen zur Linderung von Schmerz, zur Reduzierung von Stress und zur Unterstützung der psychischen Gesundheit.
  • Resilienz: Die psychische Widerstandsfähigkeit; die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen (wie Stress im Pflegeberuf) ohne anhaltende Beeinträchtigung zu bewältigen.
  • Comic Relief: Ein Fachbegriff für die befreiende Komik; ein humorvolles Element, das eine ernste Situation kurzfristig auflockert.
  • Lachyoga: Eine Methode, bei der Lachen als gezielte Körperübung eingesetzt wird, oft in Gruppen, um die physiologischen Vorteile des Lachens zu nutzen.
  • Psychohygiene: Die bewusste Pflege der eigenen psychischen Gesundheit im Berufsalltag, z.B. durch Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken, um Burnout vorzubeugen.
  • Die 4 Säulen des Humors: Trainierbare Fähigkeiten für Humorkompetenz: Intuition, Empathie, Improvisation und Reflektion.