Florian, 22, erzählt von seinem Weg in die Pflege
Einblicke in das Gesundheits- und Krankenpflege-Studium. Für alle, die sich für eine Karriere in der Pflege interessieren: Ein Einblick in den Alltag eines Pflege-Studierenden. Florian berichtet von seinem Studium der Gesundheits- und Krankenpflege, seinen Zukunftsplänen und den Herausforderungen des Berufs.
Warum ein Studium in Gesundheits- und Krankenpflege?
Bist Du auf der Suche nach einem Studiengang, der nicht nur eine akademische Ausbildung bietet, sondern Dir auch die Möglichkeit gibt, Menschen in entscheidenden Momenten ihres Lebens zu helfen? Ein Studium der Gesundheits- und Krankenpflege könnte genau der richtige Weg für Dich sein.
In diesem praxisorientierten Bachelorstudium wirst Du nicht nur fundiertes Wissen in Bereichen wie Pflegewissenschaft, Medizin und Gesundheitspolitik erwerben, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen sammeln, die Dich optimal auf Deine zukünftige Rolle als Gesundheits- und Krankenpfleger:in vorbereiten.
Florians Weg in die Pflege
Was wolltest Du als Kind werden?
Florian: Als Kind hatte ich keine konkreten Berufswünsche. Erst im Gymnasium habe ich angefangen, über meine Zukunft nachzudenken. Journalismus war eine Option, aber klassische Kindertraumberufe wie Feuerwehrmann oder Polizist hatte ich nicht.
Wie bist Du auf die Idee gekommen, Gesundheits- und Krankenpflege zu studieren?
Florian: Das kam während meines Zivildienstes. Ursprünglich wollte ich Physiotherapie studieren, aber nachdem das Aufnahmeverfahren zweimal nicht geklappt hat, habe ich mich umorientiert. Ich habe dann gemerkt, dass Pflege ein unglaublich wichtiges und unterschätztes Berufsfeld ist.
Welche Erfahrungen hast Du im Zivildienst gemacht?
Florian: Ich war beim Arbeiter-Samariter-Bund in Linz und hatte dort Kontakt mit Pflegepersonen in verschiedenen Bereichen – vom Krankenhaus bis zum Pflegeheim. Dort habe ich erkannt, dass ich gut mit älteren Menschen umgehen kann und dass mich das Medizinische und Gesundheitliche sehr interessiert.
Das Studium der Gesundheits- und Krankenpflege
Wie ist das Studium aufgebaut?
Florian: Das Bachelorstudium dauert drei Jahre und ist eine generalistische Ausbildung. Das bedeutet, dass wir in allen Pflegebereichen grundlegende Fähigkeiten erwerben. Nach dem Studium kann man sich in Bereichen wie Intensivpflege oder Psychiatrie weiter spezialisieren.
Wie viel Praxis gibt es im Studium?
Florian: Rund 51 % des Studiums bestehen aus Praktika. Gerade zu Beginn gibt es Einschränkungen, aber mit der Zeit werden wir immer freier in der Wahl unserer Praktikumsstellen.
Welche Praktika hast Du bisher gemacht?
Florian: Ich habe unter anderem in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, auf einer Aufnahmestation und bald in der Schlaganfallstation des Neuromedcampus gearbeitet. Jedes Praktikum hilft mir, meine Interessen weiter einzugrenzen.
Welche Spezialisierung interessiert Dich am meisten?
Florian: Der Intensivbereich. Dort werden nicht nur fachliche, sondern auch emotionale und mentale Fähigkeiten gefordert. Das nächste Semester wird zeigen, ob das wirklich meine Richtung ist.
Herausforderungen und besondere Momente
Was macht Dir am Studium besonders Spaß?
Florian: Die Praxisnähe. Es gibt kaum ein Studium, in dem mehr als die Hälfte der Zeit aus praktischen Einsätzen besteht. Außerdem sind der Austausch mit Kolleg:innen und die Unterstützung durch die Lehrenden sehr wertvoll.
Erinnerst Du Dich an Deinen ersten Patientenkontakt?
Florian: Ja, es war ein sehr besonderer Moment. Anfangs hatte ich großen Respekt davor, aber mit der Zeit wächst man an den Aufgaben.
Gibt es einen Moment, den Du nie vergessen wirst?
Florian: Ja, im 4. Semester hatte ich einen jungen Patienten, dessen Blutwerte auf eine ernste Krebsdiagnose hindeuteten. In dem Moment wird einem bewusst, dass Pflege nicht nur Theorie ist – es geht um echte Menschen und echte Schicksale.
Zukunftsaussichten in der Gesundheits- und Krankenpflege
Was sind Deine Pläne nach dem Studium?
Florian: Ich möchte ein Auslandspraktikum machen, vielleicht in Skandinavien. Danach möchte ich mich in Österreich auf die Intensivpflege spezialisieren.
Warum hast Du Dich als Mann für die Pflege entschieden?
Florian: Ich finde es schade, dass das überhaupt eine Frage ist. Pflege sollte kein geschlechtsspezifischer Beruf sein. Männer bringen eine wichtige Perspektive ins Team, und Diversität ist im Gesundheitsbereich sehr wertvoll.
Wie siehst Du die Zukunft der Pflege?
Florian: Die Reform der Pflegeausbildung war ein wichtiger Schritt. Aber es braucht mehr Aufklärung über die Karrierechancen und mehr wirtschaftliche Anreize, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Ich bin gespannt, ob die Wertschätzung der Pflegeberufe nach der Corona-Pandemie anhält.
Florian gibt uns wertvolle Einblicke in den Alltag eines Pflege-Studierenden. Sein Weg zeigt, wie spannend und abwechslungsreich der Pflegeberuf ist und welche Herausforderungen und Chancen er mit sich bringt.
Das Gesundheits- und Krankenpflegestudium bietet nicht nur einen sicheren und vielseitigen Beruf, sondern auch eine Möglichkeit, wirklich etwas zu bewirken. Ob in Österreich oder international – die Pflege ist eine zukunftssichere Branche mit vielen Karrieremöglichkeiten.
Wenn Du Dich für diesen Beruf interessierst, informiere Dich über die verschiedenen Fachhochschulen und Bewerbungsprozesse. Die Reise in die Gesundheits- und Krankenpflege mag anspruchsvoll sein, aber sie ist eine der lohnendsten, die Du wählen kannst.
- Generalistische Ausbildung – Eine Ausbildung, die verschiedene Pflegebereiche abdeckt, ohne sich sofort auf eine Spezialisierung festzulegen.
- Intensivpflege – Ein Spezialbereich der Pflege, der sich auf die Betreuung von kritisch kranken Patient:innen konzentriert.
- Rehabilitationszentrum – Eine medizinische Einrichtung, in der Patient:innen nach schweren Erkrankungen oder Operationen wieder mobilisiert werden.
- Bachelor of Science in Health Studies (BSc) – Der akademische Abschluss, den Absolvent:innen des Gesundheits- und Krankenpflege-Studiums erhalten.
- Ambulanter Dienst – Pflege, die direkt zu Hause bei den Patient:innen durchgeführt wird, anstatt in einer stationären Einrichtung.