noracares und die 24-Stunden-Betreuung: Eine Revolution in der Pflege - das Interview
Ein Schlaganfall, eine Herausforderung – und eine Idee, die die Pflegebranche revolutionierte. Aus einer persönlichen Erfahrung entstand eine Vision, die heute als noracares unzähligen Menschen hilft. Erfahre, wie ein Schicksalsschlag den Anstoß zu einer Plattform gab, die Pflege transparenter, effizienter und menschlicher macht.
Es war ein Schicksalsschlag, der Nora dazu brachte, die Pflegebranche zu hinterfragen. Als der Mann ihrer besten Freundin nach einem Schlaganfall plötzlich auf Betreuung angewiesen war, wurde Nora mit den Herausforderungen konfrontiert, die viele Familien kennen: undurchsichtige Vermittlungsprozesse, hohe Kosten und das Gefühl, niemandem wirklich vertrauen zu können.
“Das Leben, das meine Freundin bisher gekannt hat, war von einem auf den anderen Tag zu Ende. Sie wollte ihren Mann aber auf keinen Fall in ein Pflegeheim schicken. Er war immer für mich da, jetzt möchte ich unbedingt für ihn da sein, hat sie damals gesagt”, sagt Nora.
Also musste alles adaptiert, organisiert und beantragt werden: Behördengänge, Angebote für ein Pflegebett und einen Treppenlift einholen. Auch eine Pflegehelferin musste gefunden werden.
Herausforderungen und Probleme bei der Pflegesuche
„Ich erinnere mich an die verzweifelte Suche nach einer qualifizierten Pflegekraft“, erzählt Nora. „Die meisten Angebote waren teuer, und oft blieb unklar, ob die Betreuungskraft wirklich zu uns passen würde.“
Nora hatte zu diesem Zeitpunkt bereits erste Erfahrungen im Pflegebereich gesammelt und wollte deshalb ihrer Freundin nicht nur seelisch zur Seite stehen. Sie unterstützen sie bei der Suche nach einer Pflegekraft: “Eine Agentur kam aus Kostengründen nicht in Frage und die Zeitungsinserate lieferten teilweise sehr dubiose Ergebnisse - keine direkten Kontaktdaten, kein Lebenslauf, keine Diplome oder Zertifikate der Ausbildung”, erzählt die Linzerin. “Auch online hatten wir wenig Glück. Die Portale waren entweder nicht auf den Pflegebereich spezialisiert oder ähnlich zweifelhaft wie die Zeitungsinserate.”
“Wenn ich überraschend und unvorbereitet in die Lage komme, eine stundenweise Pflege oder 24-Stunden-Betreuung zu Hause organisieren zu müssen, meine finanziellen Mittel aber beschränkt sind, stehe ich vor nahezu unlösbaren Problemen", sagt Nora.
Die “Geburt” von noracares
“Ich dachte mir: Das muss doch besser gehen. Je mehr Erfahrungen meine Freundin und ich sammelten, desto deutlicher manifestierte sich das Bild eines Unternehmens in mir, das es Personen in einer ähnlichen Lage deutlich erleichtern sollte, diese Situation zu meistern”, sagt Nora. Dieser Moment veränderte alles: Die Idee für noracares war geboren.
Während der Suche stieß Nora auf zahlreiche weitere Herausforderungen, die viele Betroffene kennen: Die Pflegekräfte wurden nicht selbst ausgewählt – stattdessen schickt die Agentur einfach jemanden, was für viele eine riesige Hürde darstellt. Es ist schwierig, Sympathie und Vertrauen aufzubauen, wenn man die Betreuungskraft nicht vorab kennenlernen kann. Doch nicht nur für die pflegenden Angehörigen, sondern auch für die Pflegekräfte war die Situation oft schwierig: „Den Pflegekräften geht es da ähnlich. Sie haben neben diesem fehlenden Austausch auch oft mit ungerechter Bezahlung zu kämpfen“, sagt Nora.
„Ich wollte für meine Freundin eine Lösung finden, bei der sie und der Pflegefall wirklich Mitspracherecht haben und wissen, wer da ins Haus kommt“, erklärt Nora. Es fehlte an Transparenz und Sicherheit, was für die Familien eine enorme Belastung war.
Die Vision von noracares: Transparenz, Effizienz und Personalisierung
Das waren die entscheidenden Gründe, warum die Gründerin mit noracares einen neuen Ansatz schaffen wollte: „Wir stellen eben die selbstständige Suche in den Vordergrund. Bei Agenturen vermittelt eine Person zwischen Pflegesuchendem und Pflegekraft. Bei uns fällt dieser Zwischenschritt weg. Man muss sich lediglich registrieren und unser intelligentes Matching-System schlägt einem schon die passende Person vor”, erklärt Nora.
So setzt noracares neue Standards in der Pflege
“Damit schaffen wir mehr Transparenz bei der Suche. Man hat viel mehr Mitspracherecht und sieht auf den ersten Blick oder spätestens beim Kennenlernen über den Videochat, ob die Person zu mir und meinen Bedürfnissen passt”, sagt die Gründerin. “Erst wenn beide Seiten von den Voraussetzungen oder der Kompetenz des Anderen überzeugt sind, kommt es zu einer Zusammenarbeit. Wir haben damit einen ganz neuen Zugang zum gesamten Thema Pflege.”
Die Features im Überblick:
Die Zukunft der Pflege mit noracares
Wie die Zukunft der Pflege aussieht, kann niemand mit Sicherheit genau beantworten. Es gibt einige Ideen und Tendenzen, wie das Einführen einer verpflichtenden Pflegeversicherung. Auch die Ausbildung, der Arbeitsalltag und das Gehalt der Pflegerinnen und Pfleger müssen angepasst werden, um den Beruf ansprechender zu gestalten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
“Natürlich wollen auch wir von noracares unseren Teil zur Zukunft der Pflege beitragen. Unser innovativer Zugang zur Pflege im Allgemeinen und zur Pflegevermittlung im Speziellen ist hier ganz sicher schon mal ein guter Ansatz, um den gesamten Pflegesektor neu zu denken”, sagt Nora.
Große Ziele für eine bedarfsdeckende Pflege
Dementsprechend hat die Gründerin auch große Ziele vor Augen: “In fünf Jahren möchte ich, dass noracares nicht nur im deutschsprachigen Raum bereits bestens etabliert ist, sondern dass wir bereits in vielen weiteren europäischen Ländern aktiv sind. Wir starten ja jetzt mit Österreich und Rumänien, in wenigen Monaten sollen Deutschland, Bulgarien und Polen folgen. Dann ist der Plan unsere Präsenz auf die skandinavischen Länder und Frankreich in Westeuropa, sowie Ungarn, Slowakei und Ukraine in den östlichen europäischen Staaten auszuweiten.”
Eines steht auf jeden Fall fest: Je schneller noracares wächst und je mehr Leute erreicht werden, umso mehr Wissen können wir den von Pflege Betroffenen und dem Pflegepersonal zur Verfügung stellen und somit das machen, wofür noracares geschaffen wurde: