Wie geht es den pflegenden Angehörigen in Österreich?
Du pflegst einen Angehörigen – und fragst Dich, wie lange Du das noch durchhältst? Die Pflege eines geliebten Menschen ist eine der tiefsten Formen der Fürsorge. Doch sie kann auch überfordern, erschöpfen und an die eigenen Grenzen führen – körperlich, emotional und finanziell. In Österreich übernehmen rund 950.000 Menschen die Betreuung eines nahestehenden Angehörigen – meist unbezahlt, oft unbeachtet, aber mit voller Hingabe. Vielleicht gehörst auch Du dazu.
Dieser Artikel ist für Dich! Er zeigt Dir, welche Rechte und Unterstützungen Dir 2025 in Österreich zustehen – vom Pflegegeld über den Angehörigenbonus bis hin zu Auszeiten und Beratung. Du bekommst praktische Tipps zur Entlastung, zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege und zur Stärkung Deiner psychischen Gesundheit. Lies weiter, wenn Du endlich Antworten auf Deine Fragen willst:
- Was steht mir als pflegende Angehörige rechtlich zu?
- Wo kann ich finanzielle Hilfe beantragen?
- Wie finde ich kurzfristig Ersatzpflege oder psychologische Unterstützung?
- Was kann ich tun, um nicht auszubrennen?
noracares hilft Dir nicht nur mit Infos, sondern auch ganz konkret: Auf unserer Plattform findest Du passende Pflegekräfte direkt – ohne Umwege über Agenturen. Persönlich. Sicher. Transparent. Und wenn Du selbst in der Pflege arbeitest, hilft Dir noracares, die richtige Familie und ein faires Arbeitsumfeld zu finden.
Was bedeutet es, pflegende:r Angehörige:r zu sein?
Pflege beginnt oft leise – mit einem Arztbesuch, einem vergessenen Termin, einem Sturz. Und plötzlich verändert sich das Leben. Wer sich entscheidet, einen geliebten Menschen zu Hause zu pflegen, übernimmt eine Aufgabe voller Verantwortung, Nähe und Herausforderungen.
Pflegende Angehörige sind laut österreichischem Gesetz Personen, die regelmäßig oder dauerhaft eine ihnen nahestehende Person betreuen oder versorgen – unabhängig davon, ob sie mit dieser Person im selben Haushalt leben oder nicht. Die Pflegebedürftigkeit kann körperliche, geistige oder psychische Ursachen haben. Dazu zählen Krankheiten wie Demenz, chronische Einschränkungen nach Unfällen, Altersgebrechlichkeit oder Behinderungen.
Die Aufgaben reichen von der Unterstützung bei der Körperpflege, Mobilität und Nahrungsaufnahme bis hin zur Organisation von Medikamenten, Arztbesuchen oder Haushaltsführung. Oft sind es auch die emotionalen Gespräche am Abend, das aufmerksame Zuhören, die beruhigende Hand auf der Schulter, die den größten Unterschied machen.
Mehr über welche Unterstützungsangebote Dir als pflegende:r Angehörige:r in Österreich 2025 zustehen findest Du weiter unten im Artikel.
Wer pflegt in Österreich – und unter welchen Bedingungen?
Die Zahlen zeigen, wie zentral pflegende Angehörige für das österreichische Pflegesystem sind:
Aktuellen Daten des Sozialministeriums zufolge übernehmen rund 950.000 Menschen in Österreich regelmäßig Pflegeaufgaben für Angehörige – oft über Jahre hinweg【Quelle: sozialministerium.at】.
- 73 % dieser pflegenden Personen sind Frauen.
- Das durchschnittliche Alter liegt bei etwas über 60 Jahren.
- Viele haben eigene gesundheitliche Einschränkungen oder stehen kurz vor dem Pensionsantritt.
- Gleichzeitig kümmern sie sich oft auch um (Enkel-)Kinder, Haushalt oder ihren Job.
In vielen Fällen erfolgt die Pflege neben der Arbeit, was zu einem enormen Spagat führt – körperlich, mental und finanziell. Die Anforderungen steigen zusätzlich, wenn die pflegebedürftige Person an einer komplexen Erkrankung leidet oder rund um die Uhr Betreuung benötigt.
Welche Aufgaben übernehmen pflegende Angehörige?
Pflegende Angehörige leisten tagtäglich eine Vielzahl an Aufgaben – oft ohne formale Ausbildung, aber mit großer Hingabe:
- Hilfe bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität
- Verabreichung von Medikamenten oder Wundversorgung
- Unterstützung bei Arztterminen, Therapie oder Behördengängen
- Haushaltsführung und Organisation des Pflegealltags
-
Emotionale und soziale Begleitung
Besonders anspruchsvoll wird es, wenn die gepflegte Person an Demenz, einem Schlaganfall, Parkinson, Multipler Sklerose oder mehrfachen chronischen Erkrankungen leidet. In diesen Fällen müssen Angehörige nicht nur körperlich helfen, sondern auch mit Verhaltensveränderungen, Orientierungslosigkeit oder nächtlicher Unruhe umgehen können.
Junge Pflegende: Die stillen Held:innen unter uns
Was viele nicht wissen: Auch Kinder und Jugendliche übernehmen in Österreich regelmäßig Pflegeaufgaben – als sogenannte Young Carers. Sie helfen, weil die Eltern krank sind, ein Geschwisterkind intensive Betreuung braucht oder die Großeltern Unterstützung benötigen. Laut Schätzungen betrifft das in Österreich mehrere Tausend Jugendliche, Tendenz steigend【Quelle: ig-pflege.at】.
Oft bleiben ihre Leistungen unsichtbar, weil sie selbst kaum darüber sprechen – aus Angst, Scham oder weil sie nicht als „anders“ gelten wollen. Dabei brauchen gerade junge Pflegende gezielte Unterstützung: in der Schule, in Form von psychologischer Begleitung oder bei der Suche nach Entlastungsmöglichkeiten.
Welche Unterstützung steht Dir als pflegende:r Angehörige:r zu?
Wenn die Pflege zur Lebensaufgabe wird, braucht es mehr als nur Mut und Mitgefühl – es braucht auch rechtliche Sicherheit und finanzielle Entlastung. Viele Angehörige, die zu Hause pflegen, stehen unter enormem Druck: Sie organisieren Pflege, kümmern sich um Termine, versorgen den Haushalt – und das oft zusätzlich zu einem Beruf oder der eigenen Familie. Doch gerade in Österreich gibt es konkrete finanzielle und organisatorische Hilfen, die Dich entlasten können – wenn Du weißt, wo und wie Du sie beantragst.
Pflegegeld in Österreich – Deine finanzielle Basis
Pflegegeld ist eine pauschale finanzielle Leistung, die pflegebedürftigen Menschen zusteht – unabhängig vom Alter, Einkommen oder der Art der Pflege. Es soll ihnen helfen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen – ob in den eigenen vier Wänden, mit Unterstützung durch Angehörige oder durch professionelle Pflegekräfte.
Um Anspruch zu haben, müssen laut Gesetz diese Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein dauerhafter Betreuungs- und Hilfsbedarf aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Beeinträchtigung (mindestens sechs Monate)
- Mehr als 65 Stunden Pflegebedarf pro Monat
-
Gewöhnlicher Aufenthalt in Österreich (oder in Ausnahmefällen in EWR-/Schweiz)
Das Pflegegeld wird in sieben Stufen gestaffelt – je nach benötigtem Aufwand:
Mehr Infos zu den Pflegegeldstufen und wie Du den Antrag stellst findest Du hier.
Angehörigenbonus – Wertschätzung für Dein Engagement
Seit 2023 gibt es in Österreich den sogenannten Angehörigenbonus, der auch 2025 weiterhin ausgezahlt wird. Er richtet sich speziell an Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum intensiv um ein Familienmitglied kümmern.
Du erhältst den Bonus von monatlich 130,80 Euro, wenn:
- Du mindestens 12 Monate hauptsächlich pflegst,
- Dein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 4 erhält,
-
Dein monatliches Nettoeinkommen unter 1.594,50 Euro liegt
Diese Unterstützung würdigt Dein Engagement – auch wenn es keine Entlohnung im klassischen Sinn ist, so ist es doch ein Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung.
Mehr über den Angehörigenbonus und wie Du ihn beantragst erfährst Du im verlinkten Abschnitt.
Was passiert, wenn Du selbst einmal ausfällst?
Pflege ist kein Job, den man einfach „zur Seite legen“ kann – auch nicht, wenn man selbst krank wird oder eine Auszeit braucht. Für solche Situationen gibt es die Möglichkeit der Ersatzpflege, bei der Du als pflegende:r Angehörige:r vertreten wirst.
Der Staat unterstützt Dich dabei mit bis zu 2.500 Euro jährlich – vorausgesetzt:
- Du hast Dein Familienmitglied mindestens 1 Jahr gepflegt
- Es liegt ein Anspruch auf Pflegegeld ab Stufe 3 vor (oder Stufe 1 bei Demenz)
-
Du stellst den Antrag rechtzeitig beim Sozialministeriumservice
Die Ersatzpflege kann z. B. durch professionelle Pflegekräfte oder temporär in einer Pflegeeinrichtung erfolgen.
Hier erfährst Du, wie Ersatzpflege funktioniert und worauf Du achten musst.
Bildung zahlt sich aus – Pflegekurse & Schulungen
Viele Angehörige übernehmen Pflege ohne vorherige Schulung. Umso wertvoller ist es, wenn Du Dich weiterbildest: Pflegekurse helfen Dir nicht nur fachlich, sondern stärken auch Dein Selbstvertrauen im Pflegealltag.
In Österreich kannst Du Dir bis zu 200 Euro jährlich an Schulungskosten fördern lassen. Diese Kurse behandeln Themen wie:
- Körperpflege und Transfertechniken
- Kommunikation mit Demenzerkrankten
-
Selbstschutz und Burnout-Prävention
Du findest passende Angebote bei Organisationen wie dem ÖRK, der Caritas, dem Hilfswerk oder in Pflegestützpunkten Deiner Region.
Hier geht’s zu einer Übersicht kostenloser Pflegekurse und Unterstützungsangebote.
Urlaub vom Pflegealltag – auch das ist erlaubt
Was viele nicht wissen: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf Erholung. Einige Bundesländer bieten eigene Programme, mit denen Urlaubsaufenthalte für Dich allein oder gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person gefördert werden.
In Wien etwa gibt es über den FSW ein Modell, bei dem bis zu 80 % der Urlaubskosten übernommen werden – inklusive Organisation einer Ersatzpflege.
Auch Caritas, Diakonie und Hilfswerk bieten spezielle Auszeiten für Angehörige an – teilweise mit begleitender psychologischer Betreuung. Erfahre hier, welche Erholungsangebote es 2025 für pflegende Angehörige gibt.
Pflege ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit vielen offenen Fragen. Deshalb ist es so wichtig, Deine Rechte und Ansprüche zu kennen. Das österreichische Pflegesystem bietet Dir eine Reihe an Unterstützungen – doch viele werden nicht genutzt, weil sie zu wenig bekannt sind.
Ob Pflegegeld, Angehörigenbonus oder Ersatzpflege – nutze, was Dir zusteht. Damit sorgst Du nicht nur für Dein Familienmitglied, sondern auch für Dich selbst. Denn gute Pflege braucht Entlastung – finanziell, emotional und körperlich.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diese Leistungen beantragst, oder Du auf der Suche nach einer passenden Pflegekraft bist: Melde Dich direkt bei noracares. Wir begleiten Dich – ehrlich, zuverlässig und menschlich.
Arbeitsrecht & Absicherung: Was Du wissen musst
Pflege kennt keine Pausen – aber Deine Arbeit vielleicht schon. Wenn Du ein Familienmitglied pflegst, kommst Du früher oder später an einen Punkt, an dem Du Beruf und Pflege nicht mehr gleichzeitig stemmen kannst. Ob für ein paar Wochen oder mehrere Monate – in Österreich hast Du arbeitsrechtlich verankerte Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder sogar auszusetzen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit – Zeit zum Dasein
Daniela ist 39 und Projektmanagerin. Als ihr Vater nach einem Schlaganfall plötzlich Pflege braucht, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Weitermachen wie bisher – oder da sein. Sie entscheidet sich für eine Pflegekarenz. Drei Monate lang begleitet sie ihn durch Reha, organisiert Therapien und bringt Struktur in den Alltag. Ihr Arbeitgeber trägt die Entscheidung mit – dank gesetzlich geregelter Pflegefreistellung.
In Österreich kannst Du Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen, wenn:
- ein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht
- oder ab Stufe 1 bei Demenz oder bei der Pflege von Kindern
- Du mindestens 3 Monate beim selben Arbeitgeber beschäftigt bist
-
der Zeitraum maximal 3 Monate beträgt (Verlängerung mit Zustimmung möglich)
Während dieser Zeit hast Du Anspruch auf das sogenannte Pflegekarenzgeld, das über das AMS beantragt wird. Es orientiert sich an der Höhe des Arbeitslosengeldes.
Mehr zur Pflegekarenz und Antragstellung erfährst Du hier.
Familienhospizkarenz – wenn Abschied bevorsteht
Wenn ein naher Angehöriger im Sterben liegt oder ein Kind schwer erkrankt ist, hast Du Anspruch auf Familienhospizkarenz. Diese Sonderform der Karenz erlaubt es Dir, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder auszusetzen – zeitlich befristet und rechtlich abgesichert.
Die wichtigsten Punkte:
- Gilt bei nahen Angehörigen in der letzten Lebensphase
- Auch möglich bei schwerer Erkrankung eines Kindes
-
Antrag über den Arbeitgeber mit klarer Begründung
Besonders wertvoll ist dieses Modell, wenn es darum geht, die letzten gemeinsamen Momente würdevoll zu gestalten.
Alle Informationen zur Familienhospizkarenz findest Du auf oesterreich.gv.at.
Steuerliche Entlastung – Pflegekosten richtig geltend machen
Viele Angehörige zahlen aus eigener Tasche Medikamente, Therapien, Mobilitätshilfen oder Umbauten. Damit Du finanziell nicht überfordert wirst, kannst Du bestimmte Pflegeausgaben steuerlich absetzen – etwa:
- Kosten für häusliche Pflege
- Ausgaben für eine 24-Stunden-Betreuung
- Zahlungen an mobile Dienste oder Pflegeheime
-
Fahrtkosten zu Arzt- und Therapieterminen
Voraussetzung ist, dass Du oder Deine Angehörigen die Kosten selbst tragen und diese nicht bereits durch Pflegegeld oder andere Förderungen abgedeckt sind.
Sozialversicherung – wenn Du Deine Erwerbsarbeit pausierst
Ein häufiges Problem: Wer die Erwerbsarbeit aufgibt, verliert nicht nur Einkommen, sondern auch die Absicherung in der Kranken- und Pensionsversicherung. Um pflegende Angehörige zu schützen, bietet das österreichische System folgende Möglichkeiten:
- Pflegezeiten können auf die Pension angerechnet werden – unter bestimmten Voraussetzungen
- Du kannst Dich freiwillig pensions- und krankenversichern lassen
-
Bei Familienhospizkarenz besteht ein direkter Anspruch auf Mitversicherung und Pflegekarenzgeld
Gerade für Menschen, die über längere Zeit pflegen, ist diese Absicherung entscheidend – denn Pflege darf nicht in die Altersarmut führen.
Du übernimmst Verantwortung – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Deine eigene Zukunft. Genau deshalb ist es wichtig, Deine arbeitsrechtlichen Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen. Ob Karenz, Teilzeit oder steuerliche Entlastung – diese Optionen entlasten nicht nur Deinen Alltag, sondern sichern auch Deine Existenz ab.
Viele pflegende Angehörige zögern, ihren Arbeitgeber anzusprechen. Doch die Gesetzeslage ist auf Deiner Seite – und der erste Schritt beginnt mit Information. noracares hilft Dir dabei, Klarheit zu gewinnen und Deine Pflege realistisch zu gestalten – menschlich, digital und rechtlich abgesichert.
Praktische Hilfe für Deinen Alltag
Pflege beginnt oft mit einem guten Herzen – aber sie braucht auch ein starkes Netz. Viele Angehörige geraten im Pflegealltag an ihre Grenzen, nicht weil sie zu wenig lieben, sondern weil sie zu wenig unterstützt werden. Damit Du langfristig für andere da sein kannst, musst Du auch an Dich denken.
Mobile Pflegedienste & Heimhilfe – wenn Hände fehlen
Wenn Körperpflege, Mobilität oder Haushalt zu viel werden, können mobile Dienste einspringen. Ob durch diplomiertes Pflegepersonal oder durch Heimhelfer:innen – viele Aufgaben lassen sich stunden- oder tageweise abgeben:
- Unterstützung beim Waschen, Anziehen, Lagern
- Hilfe bei der Medikamenteneinnahme
- Reinigung der Wohnung oder Einkäufe
-
Gesprächsbegleitung und emotionale Fürsorge
Ein Beispiel: Sabine pflegt ihre Mutter allein, während sie in Teilzeit arbeitet. Seit sie einmal pro Woche eine Heimhilfe vom Hilfswerk bekommt, hat sie endlich wieder Zeit für einen Spaziergang – und ihre Mutter freut sich über die Gesellschaft einer neuen Bezugsperson.
Über den Fonds Soziales Wien oder regionale Pflegeorganisationen kannst Du ganz einfach eine passende Hilfe beantragen.
Ersatzpflege, Tageszentren & Kurzzeitpflege – Zeit zum Durchatmen
Niemand kann rund um die Uhr alles leisten – und das musst Du auch nicht. In akuten Fällen oder zur regelmäßigen Entlastung stehen Dir in Österreich mehrere Optionen offen:
- Tageszentren bieten stundenweise Betreuung – z. B. an einem oder mehreren Tagen pro Woche. Ideal, wenn Du arbeiten musst oder einen festen Ruhetag brauchst.
- Kurzzeitpflege hilft, wenn Du z. B. wegen Urlaub, Krankheit oder familiärer Notfälle mehrere Tage oder Wochen ausfällst.
- Ersatzpflege mit Zuschuss: Du kannst bis zu 2.500 Euro jährlich über das Sozialministeriumservice beantragen – vor allem bei Pflegegeld ab Stufe 3 oder bei Demenz bereits ab Stufe 1.
Psychosoziale Unterstützung – reden hilft
Pflege ist oft auch ein emotionaler Ausnahmezustand. Die ständige Sorge, die Überforderung, das Schuldgefühl – all das lastet schwer. Gut zu wissen: Du bist damit nicht allein.
-
Kostenlose Angehörigengespräche bieten Dir Raum zum Aussprechen, z. B. bei der Caritas, IG Pflege oder in psychosozialen Zentren Deiner Region.
-
Reha-Angebote für pflegende Angehörige ermöglichen Dir eine gezielte Auszeit zur Erholung – mit medizinischer, psychologischer und physischer Begleitung.
Fallbeispiel: Ulrike, 63, pflegt ihren Mann mit Parkinson seit 5 Jahren. Erst nach einer psychosozialen Beratung hat sie gelernt, dass Fürsorge nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben. Heute gönnt sie sich jeden Freitag einen Nachmittag nur für sich.".
Pflegende Angehörige leisten tagtäglich eine Vielzahl an Aufgaben – oft ohne formale Ausbildung, aber mit großer Hingabe:
- Hilfe bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität
- Verabreichung von Medikamenten oder Wundversorgung
- Unterstützung bei Arztterminen, Therapie oder Behördengängen
- Haushaltsführung und Organisation des Pflegealltags
-
Emotionale und soziale Begleitung
Besonders anspruchsvoll wird es, wenn die gepflegte Person an Demenz, einem Schlaganfall, Parkinson, Multipler Sklerose oder mehrfachen chronischen Erkrankungen leidet. In diesen Fällen müssen Angehörige nicht nur körperlich helfen, sondern auch mit Verhaltensveränderungen, Orientierungslosigkeit oder nächtlicher Unruhe umgehen können.
Junge Pflegende: Die stillen Held:innen unter uns
Was viele nicht wissen: Auch Kinder und Jugendliche übernehmen in Österreich regelmäßig Pflegeaufgaben – als sogenannte Young Carers. Sie helfen, weil die Eltern krank sind, ein Geschwisterkind intensive Betreuung braucht oder die Großeltern Unterstützung benötigen. Laut Schätzungen betrifft das in Österreich mehrere Tausend Jugendliche, Tendenz steigend【Quelle: ig-pflege.at】.
Oft bleiben ihre Leistungen unsichtbar, weil sie selbst kaum darüber sprechen – aus Angst, Scham oder weil sie nicht als „anders“ gelten wollen. Dabei brauchen gerade junge Pflegende gezielte Unterstützung: in der Schule, in Form von psychologischer Begleitung oder bei der Suche nach Entlastungsmöglichkeiten.
Welche Unterstützung steht Dir als pflegende:r Angehörige:r zu?
Wenn die Pflege zur Lebensaufgabe wird, braucht es mehr als nur Mut und Mitgefühl – es braucht auch rechtliche Sicherheit und finanzielle Entlastung. Viele Angehörige, die zu Hause pflegen, stehen unter enormem Druck: Sie organisieren Pflege, kümmern sich um Termine, versorgen den Haushalt – und das oft zusätzlich zu einem Beruf oder der eigenen Familie. Doch gerade in Österreich gibt es konkrete finanzielle und organisatorische Hilfen, die Dich entlasten können – wenn Du weißt, wo und wie Du sie beantragst.
Pflegegeld in Österreich – Deine finanzielle Basis
Pflegegeld ist eine pauschale finanzielle Leistung, die pflegebedürftigen Menschen zusteht – unabhängig vom Alter, Einkommen oder der Art der Pflege. Es soll ihnen helfen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen – ob in den eigenen vier Wänden, mit Unterstützung durch Angehörige oder durch professionelle Pflegekräfte.
Um Anspruch zu haben, müssen laut Gesetz diese Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein dauerhafter Betreuungs- und Hilfsbedarf aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Beeinträchtigung (mindestens sechs Monate)
- Mehr als 65 Stunden Pflegebedarf pro Monat
-
Gewöhnlicher Aufenthalt in Österreich (oder in Ausnahmefällen in EWR-/Schweiz)
Das Pflegegeld wird in sieben Stufen gestaffelt – je nach benötigtem Aufwand:
Mehr Infos zu den Pflegegeldstufen und wie Du den Antrag stellst findest Du hier.
Angehörigenbonus – Wertschätzung für Dein Engagement
Seit 2023 gibt es in Österreich den sogenannten Angehörigenbonus, der auch 2025 weiterhin ausgezahlt wird. Er richtet sich speziell an Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum intensiv um ein Familienmitglied kümmern.
Du erhältst den Bonus von monatlich 130,80 Euro, wenn:
- Du mindestens 12 Monate hauptsächlich pflegst,
- Dein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 4 erhält,
-
Dein monatliches Nettoeinkommen unter 1.594,50 Euro liegt
Diese Unterstützung würdigt Dein Engagement – auch wenn es keine Entlohnung im klassischen Sinn ist, so ist es doch ein Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung.
Mehr über den Angehörigenbonus und wie Du ihn beantragst erfährst Du im verlinkten Abschnitt.
Was passiert, wenn Du selbst einmal ausfällst?
Pflege ist kein Job, den man einfach „zur Seite legen“ kann – auch nicht, wenn man selbst krank wird oder eine Auszeit braucht. Für solche Situationen gibt es die Möglichkeit der Ersatzpflege, bei der Du als pflegende:r Angehörige:r vertreten wirst.
Der Staat unterstützt Dich dabei mit bis zu 2.500 Euro jährlich – vorausgesetzt:
- Du hast Dein Familienmitglied mindestens 1 Jahr gepflegt
- Es liegt ein Anspruch auf Pflegegeld ab Stufe 3 vor (oder Stufe 1 bei Demenz)
-
Du stellst den Antrag rechtzeitig beim Sozialministeriumservice
Die Ersatzpflege kann z. B. durch professionelle Pflegekräfte oder temporär in einer Pflegeeinrichtung erfolgen.
Hier erfährst Du, wie Ersatzpflege funktioniert und worauf Du achten musst.
Bildung zahlt sich aus – Pflegekurse & Schulungen
Viele Angehörige übernehmen Pflege ohne vorherige Schulung. Umso wertvoller ist es, wenn Du Dich weiterbildest: Pflegekurse helfen Dir nicht nur fachlich, sondern stärken auch Dein Selbstvertrauen im Pflegealltag.
In Österreich kannst Du Dir bis zu 200 Euro jährlich an Schulungskosten fördern lassen. Diese Kurse behandeln Themen wie:
- Körperpflege und Transfertechniken
- Kommunikation mit Demenzerkrankten
-
Selbstschutz und Burnout-Prävention
Du findest passende Angebote bei Organisationen wie dem ÖRK, der Caritas, dem Hilfswerk oder in Pflegestützpunkten Deiner Region.
Hier geht’s zu einer Übersicht kostenloser Pflegekurse und Unterstützungsangebote.
Urlaub vom Pflegealltag – auch das ist erlaubt
Was viele nicht wissen: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf Erholung. Einige Bundesländer bieten eigene Programme, mit denen Urlaubsaufenthalte für Dich allein oder gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person gefördert werden.
In Wien etwa gibt es über den FSW ein Modell, bei dem bis zu 80 % der Urlaubskosten übernommen werden – inklusive Organisation einer Ersatzpflege.
Auch Caritas, Diakonie und Hilfswerk bieten spezielle Auszeiten für Angehörige an – teilweise mit begleitender psychologischer Betreuung. Erfahre hier, welche Erholungsangebote es 2025 für pflegende Angehörige gibt.
Pflege ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit vielen offenen Fragen. Deshalb ist es so wichtig, Deine Rechte und Ansprüche zu kennen. Das österreichische Pflegesystem bietet Dir eine Reihe an Unterstützungen – doch viele werden nicht genutzt, weil sie zu wenig bekannt sind.
Ob Pflegegeld, Angehörigenbonus oder Ersatzpflege – nutze, was Dir zusteht. Damit sorgst Du nicht nur für Dein Familienmitglied, sondern auch für Dich selbst. Denn gute Pflege braucht Entlastung – finanziell, emotional und körperlich.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diese Leistungen beantragst, oder Du auf der Suche nach einer passenden Pflegekraft bist: Melde Dich direkt bei noracares. Wir begleiten Dich – ehrlich, zuverlässig und menschlich.
Arbeitsrecht & Absicherung: Was Du wissen musst
Pflege kennt keine Pausen – aber Deine Arbeit vielleicht schon. Wenn Du ein Familienmitglied pflegst, kommst Du früher oder später an einen Punkt, an dem Du Beruf und Pflege nicht mehr gleichzeitig stemmen kannst. Ob für ein paar Wochen oder mehrere Monate – in Österreich hast Du arbeitsrechtlich verankerte Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder sogar auszusetzen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit – Zeit zum Dasein
Daniela ist 39 und Projektmanagerin. Als ihr Vater nach einem Schlaganfall plötzlich Pflege braucht, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Weitermachen wie bisher – oder da sein. Sie entscheidet sich für eine Pflegekarenz. Drei Monate lang begleitet sie ihn durch Reha, organisiert Therapien und bringt Struktur in den Alltag. Ihr Arbeitgeber trägt die Entscheidung mit – dank gesetzlich geregelter Pflegefreistellung.
In Österreich kannst Du Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen, wenn:
- ein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht
- oder ab Stufe 1 bei Demenz oder bei der Pflege von Kindern
- Du mindestens 3 Monate beim selben Arbeitgeber beschäftigt bist
-
der Zeitraum maximal 3 Monate beträgt (Verlängerung mit Zustimmung möglich)
Während dieser Zeit hast Du Anspruch auf das sogenannte Pflegekarenzgeld, das über das AMS beantragt wird. Es orientiert sich an der Höhe des Arbeitslosengeldes.
Mehr zur Pflegekarenz und Antragstellung erfährst Du hier.
Familienhospizkarenz – wenn Abschied bevorsteht
Wenn ein naher Angehöriger im Sterben liegt oder ein Kind schwer erkrankt ist, hast Du Anspruch auf Familienhospizkarenz. Diese Sonderform der Karenz erlaubt es Dir, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder auszusetzen – zeitlich befristet und rechtlich abgesichert.
Die wichtigsten Punkte:
- Gilt bei nahen Angehörigen in der letzten Lebensphase
- Auch möglich bei schwerer Erkrankung eines Kindes
-
Antrag über den Arbeitgeber mit klarer Begründung
Besonders wertvoll ist dieses Modell, wenn es darum geht, die letzten gemeinsamen Momente würdevoll zu gestalten.
Alle Informationen zur Familienhospizkarenz findest Du auf oesterreich.gv.at.
Steuerliche Entlastung – Pflegekosten richtig geltend machen
Viele Angehörige zahlen aus eigener Tasche Medikamente, Therapien, Mobilitätshilfen oder Umbauten. Damit Du finanziell nicht überfordert wirst, kannst Du bestimmte Pflegeausgaben steuerlich absetzen – etwa:
- Kosten für häusliche Pflege
- Ausgaben für eine 24-Stunden-Betreuung
- Zahlungen an mobile Dienste oder Pflegeheime
-
Fahrtkosten zu Arzt- und Therapieterminen
Voraussetzung ist, dass Du oder Deine Angehörigen die Kosten selbst tragen und diese nicht bereits durch Pflegegeld oder andere Förderungen abgedeckt sind.
Sozialversicherung – wenn Du Deine Erwerbsarbeit pausierst
Ein häufiges Problem: Wer die Erwerbsarbeit aufgibt, verliert nicht nur Einkommen, sondern auch die Absicherung in der Kranken- und Pensionsversicherung. Um pflegende Angehörige zu schützen, bietet das österreichische System folgende Möglichkeiten:
- Pflegezeiten können auf die Pension angerechnet werden – unter bestimmten Voraussetzungen
- Du kannst Dich freiwillig pensions- und krankenversichern lassen
-
Bei Familienhospizkarenz besteht ein direkter Anspruch auf Mitversicherung und Pflegekarenzgeld
Gerade für Menschen, die über längere Zeit pflegen, ist diese Absicherung entscheidend – denn Pflege darf nicht in die Altersarmut führen.
Du übernimmst Verantwortung – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Deine eigene Zukunft. Genau deshalb ist es wichtig, Deine arbeitsrechtlichen Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen. Ob Karenz, Teilzeit oder steuerliche Entlastung – diese Optionen entlasten nicht nur Deinen Alltag, sondern sichern auch Deine Existenz ab.
Viele pflegende Angehörige zögern, ihren Arbeitgeber anzusprechen. Doch die Gesetzeslage ist auf Deiner Seite – und der erste Schritt beginnt mit Information. noracares hilft Dir dabei, Klarheit zu gewinnen und Deine Pflege realistisch zu gestalten – menschlich, digital und rechtlich abgesichert.
Praktische Hilfe für Deinen Alltag
Pflege beginnt oft mit einem guten Herzen – aber sie braucht auch ein starkes Netz. Viele Angehörige geraten im Pflegealltag an ihre Grenzen, nicht weil sie zu wenig lieben, sondern weil sie zu wenig unterstützt werden. Damit Du langfristig für andere da sein kannst, musst Du auch an Dich denken.
Mobile Pflegedienste & Heimhilfe – wenn Hände fehlen
Wenn Körperpflege, Mobilität oder Haushalt zu viel werden, können mobile Dienste einspringen. Ob durch diplomiertes Pflegepersonal oder durch Heimhelfer:innen – viele Aufgaben lassen sich stunden- oder tageweise abgeben:
- Unterstützung beim Waschen, Anziehen, Lagern
- Hilfe bei der Medikamenteneinnahme
- Reinigung der Wohnung oder Einkäufe
-
Gesprächsbegleitung und emotionale Fürsorge
Ein Beispiel: Sabine pflegt ihre Mutter allein, während sie in Teilzeit arbeitet. Seit sie einmal pro Woche eine Heimhilfe vom Hilfswerk bekommt, hat sie endlich wieder Zeit für einen Spaziergang – und ihre Mutter freut sich über die Gesellschaft einer neuen Bezugsperson.
Über den Fonds Soziales Wien oder regionale Pflegeorganisationen kannst Du ganz einfach eine passende Hilfe beantragen.
Ersatzpflege, Tageszentren & Kurzzeitpflege – Zeit zum Durchatmen
Niemand kann rund um die Uhr alles leisten – und das musst Du auch nicht. In akuten Fällen oder zur regelmäßigen Entlastung stehen Dir in Österreich mehrere Optionen offen:
- Tageszentren bieten stundenweise Betreuung – z. B. an einem oder mehreren Tagen pro Woche. Ideal, wenn Du arbeiten musst oder einen festen Ruhetag brauchst.
- Kurzzeitpflege hilft, wenn Du z. B. wegen Urlaub, Krankheit oder familiärer Notfälle mehrere Tage oder Wochen ausfällst.
- Ersatzpflege mit Zuschuss: Du kannst bis zu 2.500 Euro jährlich über das Sozialministeriumservice beantragen – vor allem bei Pflegegeld ab Stufe 3 oder bei Demenz bereits ab Stufe 1.
Psychosoziale Unterstützung – reden hilft
Pflege ist oft auch ein emotionaler Ausnahmezustand. Die ständige Sorge, die Überforderung, das Schuldgefühl – all das lastet schwer. Gut zu wissen: Du bist damit nicht allein.
-
Kostenlose Angehörigengespräche bieten Dir Raum zum Aussprechen, z. B. bei der Caritas, IG Pflege oder in psychosozialen Zentren Deiner Region.
-
Reha-Angebote für pflegende Angehörige ermöglichen Dir eine gezielte Auszeit zur Erholung – mit medizinischer, psychologischer und physischer Begleitung.
Fallbeispiel: Ulrike, 63, pflegt ihren Mann mit Parkinson seit 5 Jahren. Erst nach einer psychosozialen Beratung hat sie gelernt, dass Fürsorge nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben. Heute gönnt sie sich jeden Freitag einen Nachmittag nur für sich.".
Pflegende Angehörige leisten tagtäglich eine Vielzahl an Aufgaben – oft ohne formale Ausbildung, aber mit großer Hingabe:
- Hilfe bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität
- Verabreichung von Medikamenten oder Wundversorgung
- Unterstützung bei Arztterminen, Therapie oder Behördengängen
- Haushaltsführung und Organisation des Pflegealltags
-
Emotionale und soziale Begleitung
Besonders anspruchsvoll wird es, wenn die gepflegte Person an Demenz, einem Schlaganfall, Parkinson, Multipler Sklerose oder mehrfachen chronischen Erkrankungen leidet. In diesen Fällen müssen Angehörige nicht nur körperlich helfen, sondern auch mit Verhaltensveränderungen, Orientierungslosigkeit oder nächtlicher Unruhe umgehen können.
Junge Pflegende: Die stillen Held:innen unter uns
Was viele nicht wissen: Auch Kinder und Jugendliche übernehmen in Österreich regelmäßig Pflegeaufgaben – als sogenannte Young Carers. Sie helfen, weil die Eltern krank sind, ein Geschwisterkind intensive Betreuung braucht oder die Großeltern Unterstützung benötigen. Laut Schätzungen betrifft das in Österreich mehrere Tausend Jugendliche, Tendenz steigend【Quelle: ig-pflege.at】.
Oft bleiben ihre Leistungen unsichtbar, weil sie selbst kaum darüber sprechen – aus Angst, Scham oder weil sie nicht als „anders“ gelten wollen. Dabei brauchen gerade junge Pflegende gezielte Unterstützung: in der Schule, in Form von psychologischer Begleitung oder bei der Suche nach Entlastungsmöglichkeiten.
Welche Unterstützung steht Dir als pflegende:r Angehörige:r zu?
Wenn die Pflege zur Lebensaufgabe wird, braucht es mehr als nur Mut und Mitgefühl – es braucht auch rechtliche Sicherheit und finanzielle Entlastung. Viele Angehörige, die zu Hause pflegen, stehen unter enormem Druck: Sie organisieren Pflege, kümmern sich um Termine, versorgen den Haushalt – und das oft zusätzlich zu einem Beruf oder der eigenen Familie. Doch gerade in Österreich gibt es konkrete finanzielle und organisatorische Hilfen, die Dich entlasten können – wenn Du weißt, wo und wie Du sie beantragst.
Pflegegeld in Österreich – Deine finanzielle Basis
Pflegegeld ist eine pauschale finanzielle Leistung, die pflegebedürftigen Menschen zusteht – unabhängig vom Alter, Einkommen oder der Art der Pflege. Es soll ihnen helfen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen – ob in den eigenen vier Wänden, mit Unterstützung durch Angehörige oder durch professionelle Pflegekräfte.
Um Anspruch zu haben, müssen laut Gesetz diese Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein dauerhafter Betreuungs- und Hilfsbedarf aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Beeinträchtigung (mindestens sechs Monate)
- Mehr als 65 Stunden Pflegebedarf pro Monat
-
Gewöhnlicher Aufenthalt in Österreich (oder in Ausnahmefällen in EWR-/Schweiz)
Das Pflegegeld wird in sieben Stufen gestaffelt – je nach benötigtem Aufwand:
Mehr Infos zu den Pflegegeldstufen und wie Du den Antrag stellst findest Du hier.
Angehörigenbonus – Wertschätzung für Dein Engagement
Seit 2023 gibt es in Österreich den sogenannten Angehörigenbonus, der auch 2025 weiterhin ausgezahlt wird. Er richtet sich speziell an Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum intensiv um ein Familienmitglied kümmern.
Du erhältst den Bonus von monatlich 130,80 Euro, wenn:
- Du mindestens 12 Monate hauptsächlich pflegst,
- Dein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 4 erhält,
-
Dein monatliches Nettoeinkommen unter 1.594,50 Euro liegt
Diese Unterstützung würdigt Dein Engagement – auch wenn es keine Entlohnung im klassischen Sinn ist, so ist es doch ein Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung.
Mehr über den Angehörigenbonus und wie Du ihn beantragst erfährst Du im verlinkten Abschnitt.
Was passiert, wenn Du selbst einmal ausfällst?
Pflege ist kein Job, den man einfach „zur Seite legen“ kann – auch nicht, wenn man selbst krank wird oder eine Auszeit braucht. Für solche Situationen gibt es die Möglichkeit der Ersatzpflege, bei der Du als pflegende:r Angehörige:r vertreten wirst.
Der Staat unterstützt Dich dabei mit bis zu 2.500 Euro jährlich – vorausgesetzt:
- Du hast Dein Familienmitglied mindestens 1 Jahr gepflegt
- Es liegt ein Anspruch auf Pflegegeld ab Stufe 3 vor (oder Stufe 1 bei Demenz)
-
Du stellst den Antrag rechtzeitig beim Sozialministeriumservice
Die Ersatzpflege kann z. B. durch professionelle Pflegekräfte oder temporär in einer Pflegeeinrichtung erfolgen.
Hier erfährst Du, wie Ersatzpflege funktioniert und worauf Du achten musst.
Bildung zahlt sich aus – Pflegekurse & Schulungen
Viele Angehörige übernehmen Pflege ohne vorherige Schulung. Umso wertvoller ist es, wenn Du Dich weiterbildest: Pflegekurse helfen Dir nicht nur fachlich, sondern stärken auch Dein Selbstvertrauen im Pflegealltag.
In Österreich kannst Du Dir bis zu 200 Euro jährlich an Schulungskosten fördern lassen. Diese Kurse behandeln Themen wie:
- Körperpflege und Transfertechniken
- Kommunikation mit Demenzerkrankten
-
Selbstschutz und Burnout-Prävention
Du findest passende Angebote bei Organisationen wie dem ÖRK, der Caritas, dem Hilfswerk oder in Pflegestützpunkten Deiner Region.
Hier geht’s zu einer Übersicht kostenloser Pflegekurse und Unterstützungsangebote.
Urlaub vom Pflegealltag – auch das ist erlaubt
Was viele nicht wissen: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf Erholung. Einige Bundesländer bieten eigene Programme, mit denen Urlaubsaufenthalte für Dich allein oder gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person gefördert werden.
In Wien etwa gibt es über den FSW ein Modell, bei dem bis zu 80 % der Urlaubskosten übernommen werden – inklusive Organisation einer Ersatzpflege.
Auch Caritas, Diakonie und Hilfswerk bieten spezielle Auszeiten für Angehörige an – teilweise mit begleitender psychologischer Betreuung. Erfahre hier, welche Erholungsangebote es 2025 für pflegende Angehörige gibt.
Pflege ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit vielen offenen Fragen. Deshalb ist es so wichtig, Deine Rechte und Ansprüche zu kennen. Das österreichische Pflegesystem bietet Dir eine Reihe an Unterstützungen – doch viele werden nicht genutzt, weil sie zu wenig bekannt sind.
Ob Pflegegeld, Angehörigenbonus oder Ersatzpflege – nutze, was Dir zusteht. Damit sorgst Du nicht nur für Dein Familienmitglied, sondern auch für Dich selbst. Denn gute Pflege braucht Entlastung – finanziell, emotional und körperlich.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diese Leistungen beantragst, oder Du auf der Suche nach einer passenden Pflegekraft bist: Melde Dich direkt bei noracares. Wir begleiten Dich – ehrlich, zuverlässig und menschlich.
Arbeitsrecht & Absicherung: Was Du wissen musst
Pflege kennt keine Pausen – aber Deine Arbeit vielleicht schon. Wenn Du ein Familienmitglied pflegst, kommst Du früher oder später an einen Punkt, an dem Du Beruf und Pflege nicht mehr gleichzeitig stemmen kannst. Ob für ein paar Wochen oder mehrere Monate – in Österreich hast Du arbeitsrechtlich verankerte Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder sogar auszusetzen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit – Zeit zum Dasein
Daniela ist 39 und Projektmanagerin. Als ihr Vater nach einem Schlaganfall plötzlich Pflege braucht, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Weitermachen wie bisher – oder da sein. Sie entscheidet sich für eine Pflegekarenz. Drei Monate lang begleitet sie ihn durch Reha, organisiert Therapien und bringt Struktur in den Alltag. Ihr Arbeitgeber trägt die Entscheidung mit – dank gesetzlich geregelter Pflegefreistellung.
In Österreich kannst Du Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen, wenn:
- ein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht
- oder ab Stufe 1 bei Demenz oder bei der Pflege von Kindern
- Du mindestens 3 Monate beim selben Arbeitgeber beschäftigt bist
-
der Zeitraum maximal 3 Monate beträgt (Verlängerung mit Zustimmung möglich)
Während dieser Zeit hast Du Anspruch auf das sogenannte Pflegekarenzgeld, das über das AMS beantragt wird. Es orientiert sich an der Höhe des Arbeitslosengeldes.
Mehr zur Pflegekarenz und Antragstellung erfährst Du hier.
Familienhospizkarenz – wenn Abschied bevorsteht
Wenn ein naher Angehöriger im Sterben liegt oder ein Kind schwer erkrankt ist, hast Du Anspruch auf Familienhospizkarenz. Diese Sonderform der Karenz erlaubt es Dir, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder auszusetzen – zeitlich befristet und rechtlich abgesichert.
Die wichtigsten Punkte:
- Gilt bei nahen Angehörigen in der letzten Lebensphase
- Auch möglich bei schwerer Erkrankung eines Kindes
-
Antrag über den Arbeitgeber mit klarer Begründung
Besonders wertvoll ist dieses Modell, wenn es darum geht, die letzten gemeinsamen Momente würdevoll zu gestalten.
Alle Informationen zur Familienhospizkarenz findest Du auf oesterreich.gv.at.
Steuerliche Entlastung – Pflegekosten richtig geltend machen
Viele Angehörige zahlen aus eigener Tasche Medikamente, Therapien, Mobilitätshilfen oder Umbauten. Damit Du finanziell nicht überfordert wirst, kannst Du bestimmte Pflegeausgaben steuerlich absetzen – etwa:
- Kosten für häusliche Pflege
- Ausgaben für eine 24-Stunden-Betreuung
- Zahlungen an mobile Dienste oder Pflegeheime
-
Fahrtkosten zu Arzt- und Therapieterminen
Voraussetzung ist, dass Du oder Deine Angehörigen die Kosten selbst tragen und diese nicht bereits durch Pflegegeld oder andere Förderungen abgedeckt sind.
Sozialversicherung – wenn Du Deine Erwerbsarbeit pausierst
Ein häufiges Problem: Wer die Erwerbsarbeit aufgibt, verliert nicht nur Einkommen, sondern auch die Absicherung in der Kranken- und Pensionsversicherung. Um pflegende Angehörige zu schützen, bietet das österreichische System folgende Möglichkeiten:
- Pflegezeiten können auf die Pension angerechnet werden – unter bestimmten Voraussetzungen
- Du kannst Dich freiwillig pensions- und krankenversichern lassen
-
Bei Familienhospizkarenz besteht ein direkter Anspruch auf Mitversicherung und Pflegekarenzgeld
Gerade für Menschen, die über längere Zeit pflegen, ist diese Absicherung entscheidend – denn Pflege darf nicht in die Altersarmut führen.
Du übernimmst Verantwortung – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Deine eigene Zukunft. Genau deshalb ist es wichtig, Deine arbeitsrechtlichen Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen. Ob Karenz, Teilzeit oder steuerliche Entlastung – diese Optionen entlasten nicht nur Deinen Alltag, sondern sichern auch Deine Existenz ab.
Viele pflegende Angehörige zögern, ihren Arbeitgeber anzusprechen. Doch die Gesetzeslage ist auf Deiner Seite – und der erste Schritt beginnt mit Information. noracares hilft Dir dabei, Klarheit zu gewinnen und Deine Pflege realistisch zu gestalten – menschlich, digital und rechtlich abgesichert.
Praktische Hilfe für Deinen Alltag
Pflege beginnt oft mit einem guten Herzen – aber sie braucht auch ein starkes Netz. Viele Angehörige geraten im Pflegealltag an ihre Grenzen, nicht weil sie zu wenig lieben, sondern weil sie zu wenig unterstützt werden. Damit Du langfristig für andere da sein kannst, musst Du auch an Dich denken.
Mobile Pflegedienste & Heimhilfe – wenn Hände fehlen
Wenn Körperpflege, Mobilität oder Haushalt zu viel werden, können mobile Dienste einspringen. Ob durch diplomiertes Pflegepersonal oder durch Heimhelfer:innen – viele Aufgaben lassen sich stunden- oder tageweise abgeben:
- Unterstützung beim Waschen, Anziehen, Lagern
- Hilfe bei der Medikamenteneinnahme
- Reinigung der Wohnung oder Einkäufe
-
Gesprächsbegleitung und emotionale Fürsorge
Ein Beispiel: Sabine pflegt ihre Mutter allein, während sie in Teilzeit arbeitet. Seit sie einmal pro Woche eine Heimhilfe vom Hilfswerk bekommt, hat sie endlich wieder Zeit für einen Spaziergang – und ihre Mutter freut sich über die Gesellschaft einer neuen Bezugsperson.
Über den Fonds Soziales Wien oder regionale Pflegeorganisationen kannst Du ganz einfach eine passende Hilfe beantragen.
Ersatzpflege, Tageszentren & Kurzzeitpflege – Zeit zum Durchatmen
Niemand kann rund um die Uhr alles leisten – und das musst Du auch nicht. In akuten Fällen oder zur regelmäßigen Entlastung stehen Dir in Österreich mehrere Optionen offen:
- Tageszentren bieten stundenweise Betreuung – z. B. an einem oder mehreren Tagen pro Woche. Ideal, wenn Du arbeiten musst oder einen festen Ruhetag brauchst.
- Kurzzeitpflege hilft, wenn Du z. B. wegen Urlaub, Krankheit oder familiärer Notfälle mehrere Tage oder Wochen ausfällst.
- Ersatzpflege mit Zuschuss: Du kannst bis zu 2.500 Euro jährlich über das Sozialministeriumservice beantragen – vor allem bei Pflegegeld ab Stufe 3 oder bei Demenz bereits ab Stufe 1.
Psychosoziale Unterstützung – reden hilft
Pflege ist oft auch ein emotionaler Ausnahmezustand. Die ständige Sorge, die Überforderung, das Schuldgefühl – all das lastet schwer. Gut zu wissen: Du bist damit nicht allein.
-
Kostenlose Angehörigengespräche bieten Dir Raum zum Aussprechen, z. B. bei der Caritas, IG Pflege oder in psychosozialen Zentren Deiner Region.
-
Reha-Angebote für pflegende Angehörige ermöglichen Dir eine gezielte Auszeit zur Erholung – mit medizinischer, psychologischer und physischer Begleitung.
Fallbeispiel: Ulrike, 63, pflegt ihren Mann mit Parkinson seit 5 Jahren. Erst nach einer psychosozialen Beratung hat sie gelernt, dass Fürsorge nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben. Heute gönnt sie sich jeden Freitag einen Nachmittag nur für sich.".
Wenn die Pflege zur Lebensaufgabe wird, braucht es mehr als nur Mut und Mitgefühl – es braucht auch rechtliche Sicherheit und finanzielle Entlastung. Viele Angehörige, die zu Hause pflegen, stehen unter enormem Druck: Sie organisieren Pflege, kümmern sich um Termine, versorgen den Haushalt – und das oft zusätzlich zu einem Beruf oder der eigenen Familie. Doch gerade in Österreich gibt es konkrete finanzielle und organisatorische Hilfen, die Dich entlasten können – wenn Du weißt, wo und wie Du sie beantragst.
Pflegegeld in Österreich – Deine finanzielle Basis
Pflegegeld ist eine pauschale finanzielle Leistung, die pflegebedürftigen Menschen zusteht – unabhängig vom Alter, Einkommen oder der Art der Pflege. Es soll ihnen helfen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen – ob in den eigenen vier Wänden, mit Unterstützung durch Angehörige oder durch professionelle Pflegekräfte.
Um Anspruch zu haben, müssen laut Gesetz diese Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein dauerhafter Betreuungs- und Hilfsbedarf aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Beeinträchtigung (mindestens sechs Monate)
- Mehr als 65 Stunden Pflegebedarf pro Monat
-
Gewöhnlicher Aufenthalt in Österreich (oder in Ausnahmefällen in EWR-/Schweiz)
Das Pflegegeld wird in sieben Stufen gestaffelt – je nach benötigtem Aufwand:
Mehr Infos zu den Pflegegeldstufen und wie Du den Antrag stellst findest Du hier.
Angehörigenbonus – Wertschätzung für Dein Engagement
Seit 2023 gibt es in Österreich den sogenannten Angehörigenbonus, der auch 2025 weiterhin ausgezahlt wird. Er richtet sich speziell an Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum intensiv um ein Familienmitglied kümmern.
Du erhältst den Bonus von monatlich 130,80 Euro, wenn:
- Du mindestens 12 Monate hauptsächlich pflegst,
- Dein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 4 erhält,
-
Dein monatliches Nettoeinkommen unter 1.594,50 Euro liegt
Diese Unterstützung würdigt Dein Engagement – auch wenn es keine Entlohnung im klassischen Sinn ist, so ist es doch ein Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung.
Mehr über den Angehörigenbonus und wie Du ihn beantragst erfährst Du im verlinkten Abschnitt.
Was passiert, wenn Du selbst einmal ausfällst?
Pflege ist kein Job, den man einfach „zur Seite legen“ kann – auch nicht, wenn man selbst krank wird oder eine Auszeit braucht. Für solche Situationen gibt es die Möglichkeit der Ersatzpflege, bei der Du als pflegende:r Angehörige:r vertreten wirst.
Der Staat unterstützt Dich dabei mit bis zu 2.500 Euro jährlich – vorausgesetzt:
- Du hast Dein Familienmitglied mindestens 1 Jahr gepflegt
- Es liegt ein Anspruch auf Pflegegeld ab Stufe 3 vor (oder Stufe 1 bei Demenz)
-
Du stellst den Antrag rechtzeitig beim Sozialministeriumservice
Die Ersatzpflege kann z. B. durch professionelle Pflegekräfte oder temporär in einer Pflegeeinrichtung erfolgen.
Hier erfährst Du, wie Ersatzpflege funktioniert und worauf Du achten musst.
Bildung zahlt sich aus – Pflegekurse & Schulungen
Viele Angehörige übernehmen Pflege ohne vorherige Schulung. Umso wertvoller ist es, wenn Du Dich weiterbildest: Pflegekurse helfen Dir nicht nur fachlich, sondern stärken auch Dein Selbstvertrauen im Pflegealltag.
In Österreich kannst Du Dir bis zu 200 Euro jährlich an Schulungskosten fördern lassen. Diese Kurse behandeln Themen wie:
- Körperpflege und Transfertechniken
- Kommunikation mit Demenzerkrankten
-
Selbstschutz und Burnout-Prävention
Du findest passende Angebote bei Organisationen wie dem ÖRK, der Caritas, dem Hilfswerk oder in Pflegestützpunkten Deiner Region.
Hier geht’s zu einer Übersicht kostenloser Pflegekurse und Unterstützungsangebote.
Urlaub vom Pflegealltag – auch das ist erlaubt
Was viele nicht wissen: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf Erholung. Einige Bundesländer bieten eigene Programme, mit denen Urlaubsaufenthalte für Dich allein oder gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person gefördert werden.
In Wien etwa gibt es über den FSW ein Modell, bei dem bis zu 80 % der Urlaubskosten übernommen werden – inklusive Organisation einer Ersatzpflege.
Auch Caritas, Diakonie und Hilfswerk bieten spezielle Auszeiten für Angehörige an – teilweise mit begleitender psychologischer Betreuung. Erfahre hier, welche Erholungsangebote es 2025 für pflegende Angehörige gibt.
Pflege ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit vielen offenen Fragen. Deshalb ist es so wichtig, Deine Rechte und Ansprüche zu kennen. Das österreichische Pflegesystem bietet Dir eine Reihe an Unterstützungen – doch viele werden nicht genutzt, weil sie zu wenig bekannt sind.
Ob Pflegegeld, Angehörigenbonus oder Ersatzpflege – nutze, was Dir zusteht. Damit sorgst Du nicht nur für Dein Familienmitglied, sondern auch für Dich selbst. Denn gute Pflege braucht Entlastung – finanziell, emotional und körperlich.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diese Leistungen beantragst, oder Du auf der Suche nach einer passenden Pflegekraft bist: Melde Dich direkt bei noracares. Wir begleiten Dich – ehrlich, zuverlässig und menschlich.
Arbeitsrecht & Absicherung: Was Du wissen musst
Pflege kennt keine Pausen – aber Deine Arbeit vielleicht schon. Wenn Du ein Familienmitglied pflegst, kommst Du früher oder später an einen Punkt, an dem Du Beruf und Pflege nicht mehr gleichzeitig stemmen kannst. Ob für ein paar Wochen oder mehrere Monate – in Österreich hast Du arbeitsrechtlich verankerte Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder sogar auszusetzen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit – Zeit zum Dasein
Daniela ist 39 und Projektmanagerin. Als ihr Vater nach einem Schlaganfall plötzlich Pflege braucht, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Weitermachen wie bisher – oder da sein. Sie entscheidet sich für eine Pflegekarenz. Drei Monate lang begleitet sie ihn durch Reha, organisiert Therapien und bringt Struktur in den Alltag. Ihr Arbeitgeber trägt die Entscheidung mit – dank gesetzlich geregelter Pflegefreistellung.
In Österreich kannst Du Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen, wenn:
- ein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht
- oder ab Stufe 1 bei Demenz oder bei der Pflege von Kindern
- Du mindestens 3 Monate beim selben Arbeitgeber beschäftigt bist
-
der Zeitraum maximal 3 Monate beträgt (Verlängerung mit Zustimmung möglich)
Während dieser Zeit hast Du Anspruch auf das sogenannte Pflegekarenzgeld, das über das AMS beantragt wird. Es orientiert sich an der Höhe des Arbeitslosengeldes.
Mehr zur Pflegekarenz und Antragstellung erfährst Du hier.
Familienhospizkarenz – wenn Abschied bevorsteht
Wenn ein naher Angehöriger im Sterben liegt oder ein Kind schwer erkrankt ist, hast Du Anspruch auf Familienhospizkarenz. Diese Sonderform der Karenz erlaubt es Dir, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder auszusetzen – zeitlich befristet und rechtlich abgesichert.
Die wichtigsten Punkte:
- Gilt bei nahen Angehörigen in der letzten Lebensphase
- Auch möglich bei schwerer Erkrankung eines Kindes
-
Antrag über den Arbeitgeber mit klarer Begründung
Besonders wertvoll ist dieses Modell, wenn es darum geht, die letzten gemeinsamen Momente würdevoll zu gestalten.
Alle Informationen zur Familienhospizkarenz findest Du auf oesterreich.gv.at.
Steuerliche Entlastung – Pflegekosten richtig geltend machen
Viele Angehörige zahlen aus eigener Tasche Medikamente, Therapien, Mobilitätshilfen oder Umbauten. Damit Du finanziell nicht überfordert wirst, kannst Du bestimmte Pflegeausgaben steuerlich absetzen – etwa:
- Kosten für häusliche Pflege
- Ausgaben für eine 24-Stunden-Betreuung
- Zahlungen an mobile Dienste oder Pflegeheime
-
Fahrtkosten zu Arzt- und Therapieterminen
Voraussetzung ist, dass Du oder Deine Angehörigen die Kosten selbst tragen und diese nicht bereits durch Pflegegeld oder andere Förderungen abgedeckt sind.
Sozialversicherung – wenn Du Deine Erwerbsarbeit pausierst
Ein häufiges Problem: Wer die Erwerbsarbeit aufgibt, verliert nicht nur Einkommen, sondern auch die Absicherung in der Kranken- und Pensionsversicherung. Um pflegende Angehörige zu schützen, bietet das österreichische System folgende Möglichkeiten:
- Pflegezeiten können auf die Pension angerechnet werden – unter bestimmten Voraussetzungen
- Du kannst Dich freiwillig pensions- und krankenversichern lassen
-
Bei Familienhospizkarenz besteht ein direkter Anspruch auf Mitversicherung und Pflegekarenzgeld
Gerade für Menschen, die über längere Zeit pflegen, ist diese Absicherung entscheidend – denn Pflege darf nicht in die Altersarmut führen.
Du übernimmst Verantwortung – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Deine eigene Zukunft. Genau deshalb ist es wichtig, Deine arbeitsrechtlichen Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen. Ob Karenz, Teilzeit oder steuerliche Entlastung – diese Optionen entlasten nicht nur Deinen Alltag, sondern sichern auch Deine Existenz ab.
Viele pflegende Angehörige zögern, ihren Arbeitgeber anzusprechen. Doch die Gesetzeslage ist auf Deiner Seite – und der erste Schritt beginnt mit Information. noracares hilft Dir dabei, Klarheit zu gewinnen und Deine Pflege realistisch zu gestalten – menschlich, digital und rechtlich abgesichert.
Praktische Hilfe für Deinen Alltag
Pflege beginnt oft mit einem guten Herzen – aber sie braucht auch ein starkes Netz. Viele Angehörige geraten im Pflegealltag an ihre Grenzen, nicht weil sie zu wenig lieben, sondern weil sie zu wenig unterstützt werden. Damit Du langfristig für andere da sein kannst, musst Du auch an Dich denken.
Mobile Pflegedienste & Heimhilfe – wenn Hände fehlen
Wenn Körperpflege, Mobilität oder Haushalt zu viel werden, können mobile Dienste einspringen. Ob durch diplomiertes Pflegepersonal oder durch Heimhelfer:innen – viele Aufgaben lassen sich stunden- oder tageweise abgeben:
- Unterstützung beim Waschen, Anziehen, Lagern
- Hilfe bei der Medikamenteneinnahme
- Reinigung der Wohnung oder Einkäufe
-
Gesprächsbegleitung und emotionale Fürsorge
Ein Beispiel: Sabine pflegt ihre Mutter allein, während sie in Teilzeit arbeitet. Seit sie einmal pro Woche eine Heimhilfe vom Hilfswerk bekommt, hat sie endlich wieder Zeit für einen Spaziergang – und ihre Mutter freut sich über die Gesellschaft einer neuen Bezugsperson.
Über den Fonds Soziales Wien oder regionale Pflegeorganisationen kannst Du ganz einfach eine passende Hilfe beantragen.
Ersatzpflege, Tageszentren & Kurzzeitpflege – Zeit zum Durchatmen
Niemand kann rund um die Uhr alles leisten – und das musst Du auch nicht. In akuten Fällen oder zur regelmäßigen Entlastung stehen Dir in Österreich mehrere Optionen offen:
- Tageszentren bieten stundenweise Betreuung – z. B. an einem oder mehreren Tagen pro Woche. Ideal, wenn Du arbeiten musst oder einen festen Ruhetag brauchst.
- Kurzzeitpflege hilft, wenn Du z. B. wegen Urlaub, Krankheit oder familiärer Notfälle mehrere Tage oder Wochen ausfällst.
- Ersatzpflege mit Zuschuss: Du kannst bis zu 2.500 Euro jährlich über das Sozialministeriumservice beantragen – vor allem bei Pflegegeld ab Stufe 3 oder bei Demenz bereits ab Stufe 1.
Psychosoziale Unterstützung – reden hilft
Pflege ist oft auch ein emotionaler Ausnahmezustand. Die ständige Sorge, die Überforderung, das Schuldgefühl – all das lastet schwer. Gut zu wissen: Du bist damit nicht allein.
-
Kostenlose Angehörigengespräche bieten Dir Raum zum Aussprechen, z. B. bei der Caritas, IG Pflege oder in psychosozialen Zentren Deiner Region.
-
Reha-Angebote für pflegende Angehörige ermöglichen Dir eine gezielte Auszeit zur Erholung – mit medizinischer, psychologischer und physischer Begleitung.
Fallbeispiel: Ulrike, 63, pflegt ihren Mann mit Parkinson seit 5 Jahren. Erst nach einer psychosozialen Beratung hat sie gelernt, dass Fürsorge nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben. Heute gönnt sie sich jeden Freitag einen Nachmittag nur für sich.".
Wenn die Pflege zur Lebensaufgabe wird, braucht es mehr als nur Mut und Mitgefühl – es braucht auch rechtliche Sicherheit und finanzielle Entlastung. Viele Angehörige, die zu Hause pflegen, stehen unter enormem Druck: Sie organisieren Pflege, kümmern sich um Termine, versorgen den Haushalt – und das oft zusätzlich zu einem Beruf oder der eigenen Familie. Doch gerade in Österreich gibt es konkrete finanzielle und organisatorische Hilfen, die Dich entlasten können – wenn Du weißt, wo und wie Du sie beantragst.
Pflegegeld in Österreich – Deine finanzielle Basis
Pflegegeld ist eine pauschale finanzielle Leistung, die pflegebedürftigen Menschen zusteht – unabhängig vom Alter, Einkommen oder der Art der Pflege. Es soll ihnen helfen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen – ob in den eigenen vier Wänden, mit Unterstützung durch Angehörige oder durch professionelle Pflegekräfte.
Um Anspruch zu haben, müssen laut Gesetz diese Voraussetzungen erfüllt sein:
- Ein dauerhafter Betreuungs- und Hilfsbedarf aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Beeinträchtigung (mindestens sechs Monate)
- Mehr als 65 Stunden Pflegebedarf pro Monat
-
Gewöhnlicher Aufenthalt in Österreich (oder in Ausnahmefällen in EWR-/Schweiz)
Das Pflegegeld wird in sieben Stufen gestaffelt – je nach benötigtem Aufwand:
Mehr Infos zu den Pflegegeldstufen und wie Du den Antrag stellst findest Du hier.
Angehörigenbonus – Wertschätzung für Dein Engagement
Seit 2023 gibt es in Österreich den sogenannten Angehörigenbonus, der auch 2025 weiterhin ausgezahlt wird. Er richtet sich speziell an Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum intensiv um ein Familienmitglied kümmern.
Du erhältst den Bonus von monatlich 130,80 Euro, wenn:
- Du mindestens 12 Monate hauptsächlich pflegst,
- Dein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 4 erhält,
-
Dein monatliches Nettoeinkommen unter 1.594,50 Euro liegt
Diese Unterstützung würdigt Dein Engagement – auch wenn es keine Entlohnung im klassischen Sinn ist, so ist es doch ein Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung.
Mehr über den Angehörigenbonus und wie Du ihn beantragst erfährst Du im verlinkten Abschnitt.
Was passiert, wenn Du selbst einmal ausfällst?
Pflege ist kein Job, den man einfach „zur Seite legen“ kann – auch nicht, wenn man selbst krank wird oder eine Auszeit braucht. Für solche Situationen gibt es die Möglichkeit der Ersatzpflege, bei der Du als pflegende:r Angehörige:r vertreten wirst.
Der Staat unterstützt Dich dabei mit bis zu 2.500 Euro jährlich – vorausgesetzt:
- Du hast Dein Familienmitglied mindestens 1 Jahr gepflegt
- Es liegt ein Anspruch auf Pflegegeld ab Stufe 3 vor (oder Stufe 1 bei Demenz)
-
Du stellst den Antrag rechtzeitig beim Sozialministeriumservice
Die Ersatzpflege kann z. B. durch professionelle Pflegekräfte oder temporär in einer Pflegeeinrichtung erfolgen.
Hier erfährst Du, wie Ersatzpflege funktioniert und worauf Du achten musst.
Bildung zahlt sich aus – Pflegekurse & Schulungen
Viele Angehörige übernehmen Pflege ohne vorherige Schulung. Umso wertvoller ist es, wenn Du Dich weiterbildest: Pflegekurse helfen Dir nicht nur fachlich, sondern stärken auch Dein Selbstvertrauen im Pflegealltag.
In Österreich kannst Du Dir bis zu 200 Euro jährlich an Schulungskosten fördern lassen. Diese Kurse behandeln Themen wie:
- Körperpflege und Transfertechniken
- Kommunikation mit Demenzerkrankten
-
Selbstschutz und Burnout-Prävention
Du findest passende Angebote bei Organisationen wie dem ÖRK, der Caritas, dem Hilfswerk oder in Pflegestützpunkten Deiner Region.
Hier geht’s zu einer Übersicht kostenloser Pflegekurse und Unterstützungsangebote.
Urlaub vom Pflegealltag – auch das ist erlaubt
Was viele nicht wissen: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf Erholung. Einige Bundesländer bieten eigene Programme, mit denen Urlaubsaufenthalte für Dich allein oder gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person gefördert werden.
In Wien etwa gibt es über den FSW ein Modell, bei dem bis zu 80 % der Urlaubskosten übernommen werden – inklusive Organisation einer Ersatzpflege.
Auch Caritas, Diakonie und Hilfswerk bieten spezielle Auszeiten für Angehörige an – teilweise mit begleitender psychologischer Betreuung. Erfahre hier, welche Erholungsangebote es 2025 für pflegende Angehörige gibt.
Pflege ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit vielen offenen Fragen. Deshalb ist es so wichtig, Deine Rechte und Ansprüche zu kennen. Das österreichische Pflegesystem bietet Dir eine Reihe an Unterstützungen – doch viele werden nicht genutzt, weil sie zu wenig bekannt sind.
Ob Pflegegeld, Angehörigenbonus oder Ersatzpflege – nutze, was Dir zusteht. Damit sorgst Du nicht nur für Dein Familienmitglied, sondern auch für Dich selbst. Denn gute Pflege braucht Entlastung – finanziell, emotional und körperlich.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diese Leistungen beantragst, oder Du auf der Suche nach einer passenden Pflegekraft bist: Melde Dich direkt bei noracares. Wir begleiten Dich – ehrlich, zuverlässig und menschlich.
Arbeitsrecht & Absicherung: Was Du wissen musst
Pflege kennt keine Pausen – aber Deine Arbeit vielleicht schon. Wenn Du ein Familienmitglied pflegst, kommst Du früher oder später an einen Punkt, an dem Du Beruf und Pflege nicht mehr gleichzeitig stemmen kannst. Ob für ein paar Wochen oder mehrere Monate – in Österreich hast Du arbeitsrechtlich verankerte Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder sogar auszusetzen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit – Zeit zum Dasein
Daniela ist 39 und Projektmanagerin. Als ihr Vater nach einem Schlaganfall plötzlich Pflege braucht, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Weitermachen wie bisher – oder da sein. Sie entscheidet sich für eine Pflegekarenz. Drei Monate lang begleitet sie ihn durch Reha, organisiert Therapien und bringt Struktur in den Alltag. Ihr Arbeitgeber trägt die Entscheidung mit – dank gesetzlich geregelter Pflegefreistellung.
In Österreich kannst Du Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen, wenn:
- ein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht
- oder ab Stufe 1 bei Demenz oder bei der Pflege von Kindern
- Du mindestens 3 Monate beim selben Arbeitgeber beschäftigt bist
-
der Zeitraum maximal 3 Monate beträgt (Verlängerung mit Zustimmung möglich)
Während dieser Zeit hast Du Anspruch auf das sogenannte Pflegekarenzgeld, das über das AMS beantragt wird. Es orientiert sich an der Höhe des Arbeitslosengeldes.
Mehr zur Pflegekarenz und Antragstellung erfährst Du hier.
Familienhospizkarenz – wenn Abschied bevorsteht
Wenn ein naher Angehöriger im Sterben liegt oder ein Kind schwer erkrankt ist, hast Du Anspruch auf Familienhospizkarenz. Diese Sonderform der Karenz erlaubt es Dir, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder auszusetzen – zeitlich befristet und rechtlich abgesichert.
Die wichtigsten Punkte:
- Gilt bei nahen Angehörigen in der letzten Lebensphase
- Auch möglich bei schwerer Erkrankung eines Kindes
-
Antrag über den Arbeitgeber mit klarer Begründung
Besonders wertvoll ist dieses Modell, wenn es darum geht, die letzten gemeinsamen Momente würdevoll zu gestalten.
Alle Informationen zur Familienhospizkarenz findest Du auf oesterreich.gv.at.
Steuerliche Entlastung – Pflegekosten richtig geltend machen
Viele Angehörige zahlen aus eigener Tasche Medikamente, Therapien, Mobilitätshilfen oder Umbauten. Damit Du finanziell nicht überfordert wirst, kannst Du bestimmte Pflegeausgaben steuerlich absetzen – etwa:
- Kosten für häusliche Pflege
- Ausgaben für eine 24-Stunden-Betreuung
- Zahlungen an mobile Dienste oder Pflegeheime
-
Fahrtkosten zu Arzt- und Therapieterminen
Voraussetzung ist, dass Du oder Deine Angehörigen die Kosten selbst tragen und diese nicht bereits durch Pflegegeld oder andere Förderungen abgedeckt sind.
Sozialversicherung – wenn Du Deine Erwerbsarbeit pausierst
Ein häufiges Problem: Wer die Erwerbsarbeit aufgibt, verliert nicht nur Einkommen, sondern auch die Absicherung in der Kranken- und Pensionsversicherung. Um pflegende Angehörige zu schützen, bietet das österreichische System folgende Möglichkeiten:
- Pflegezeiten können auf die Pension angerechnet werden – unter bestimmten Voraussetzungen
- Du kannst Dich freiwillig pensions- und krankenversichern lassen
-
Bei Familienhospizkarenz besteht ein direkter Anspruch auf Mitversicherung und Pflegekarenzgeld
Gerade für Menschen, die über längere Zeit pflegen, ist diese Absicherung entscheidend – denn Pflege darf nicht in die Altersarmut führen.
Du übernimmst Verantwortung – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Deine eigene Zukunft. Genau deshalb ist es wichtig, Deine arbeitsrechtlichen Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen. Ob Karenz, Teilzeit oder steuerliche Entlastung – diese Optionen entlasten nicht nur Deinen Alltag, sondern sichern auch Deine Existenz ab.
Viele pflegende Angehörige zögern, ihren Arbeitgeber anzusprechen. Doch die Gesetzeslage ist auf Deiner Seite – und der erste Schritt beginnt mit Information. noracares hilft Dir dabei, Klarheit zu gewinnen und Deine Pflege realistisch zu gestalten – menschlich, digital und rechtlich abgesichert.
Praktische Hilfe für Deinen Alltag
Pflege beginnt oft mit einem guten Herzen – aber sie braucht auch ein starkes Netz. Viele Angehörige geraten im Pflegealltag an ihre Grenzen, nicht weil sie zu wenig lieben, sondern weil sie zu wenig unterstützt werden. Damit Du langfristig für andere da sein kannst, musst Du auch an Dich denken.
Mobile Pflegedienste & Heimhilfe – wenn Hände fehlen
Wenn Körperpflege, Mobilität oder Haushalt zu viel werden, können mobile Dienste einspringen. Ob durch diplomiertes Pflegepersonal oder durch Heimhelfer:innen – viele Aufgaben lassen sich stunden- oder tageweise abgeben:
- Unterstützung beim Waschen, Anziehen, Lagern
- Hilfe bei der Medikamenteneinnahme
- Reinigung der Wohnung oder Einkäufe
-
Gesprächsbegleitung und emotionale Fürsorge
Ein Beispiel: Sabine pflegt ihre Mutter allein, während sie in Teilzeit arbeitet. Seit sie einmal pro Woche eine Heimhilfe vom Hilfswerk bekommt, hat sie endlich wieder Zeit für einen Spaziergang – und ihre Mutter freut sich über die Gesellschaft einer neuen Bezugsperson.
Über den Fonds Soziales Wien oder regionale Pflegeorganisationen kannst Du ganz einfach eine passende Hilfe beantragen.
Ersatzpflege, Tageszentren & Kurzzeitpflege – Zeit zum Durchatmen
Niemand kann rund um die Uhr alles leisten – und das musst Du auch nicht. In akuten Fällen oder zur regelmäßigen Entlastung stehen Dir in Österreich mehrere Optionen offen:
- Tageszentren bieten stundenweise Betreuung – z. B. an einem oder mehreren Tagen pro Woche. Ideal, wenn Du arbeiten musst oder einen festen Ruhetag brauchst.
- Kurzzeitpflege hilft, wenn Du z. B. wegen Urlaub, Krankheit oder familiärer Notfälle mehrere Tage oder Wochen ausfällst.
- Ersatzpflege mit Zuschuss: Du kannst bis zu 2.500 Euro jährlich über das Sozialministeriumservice beantragen – vor allem bei Pflegegeld ab Stufe 3 oder bei Demenz bereits ab Stufe 1.
Psychosoziale Unterstützung – reden hilft
Pflege ist oft auch ein emotionaler Ausnahmezustand. Die ständige Sorge, die Überforderung, das Schuldgefühl – all das lastet schwer. Gut zu wissen: Du bist damit nicht allein.
-
Kostenlose Angehörigengespräche bieten Dir Raum zum Aussprechen, z. B. bei der Caritas, IG Pflege oder in psychosozialen Zentren Deiner Region.
-
Reha-Angebote für pflegende Angehörige ermöglichen Dir eine gezielte Auszeit zur Erholung – mit medizinischer, psychologischer und physischer Begleitung.
Fallbeispiel: Ulrike, 63, pflegt ihren Mann mit Parkinson seit 5 Jahren. Erst nach einer psychosozialen Beratung hat sie gelernt, dass Fürsorge nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben. Heute gönnt sie sich jeden Freitag einen Nachmittag nur für sich.".
Pflege ist kein Job, den man einfach „zur Seite legen“ kann – auch nicht, wenn man selbst krank wird oder eine Auszeit braucht. Für solche Situationen gibt es die Möglichkeit der Ersatzpflege, bei der Du als pflegende:r Angehörige:r vertreten wirst.
Der Staat unterstützt Dich dabei mit bis zu 2.500 Euro jährlich – vorausgesetzt:
- Du hast Dein Familienmitglied mindestens 1 Jahr gepflegt
- Es liegt ein Anspruch auf Pflegegeld ab Stufe 3 vor (oder Stufe 1 bei Demenz)
-
Du stellst den Antrag rechtzeitig beim Sozialministeriumservice
Die Ersatzpflege kann z. B. durch professionelle Pflegekräfte oder temporär in einer Pflegeeinrichtung erfolgen.
Hier erfährst Du, wie Ersatzpflege funktioniert und worauf Du achten musst.
Bildung zahlt sich aus – Pflegekurse & Schulungen
Viele Angehörige übernehmen Pflege ohne vorherige Schulung. Umso wertvoller ist es, wenn Du Dich weiterbildest: Pflegekurse helfen Dir nicht nur fachlich, sondern stärken auch Dein Selbstvertrauen im Pflegealltag.
In Österreich kannst Du Dir bis zu 200 Euro jährlich an Schulungskosten fördern lassen. Diese Kurse behandeln Themen wie:
- Körperpflege und Transfertechniken
- Kommunikation mit Demenzerkrankten
-
Selbstschutz und Burnout-Prävention
Du findest passende Angebote bei Organisationen wie dem ÖRK, der Caritas, dem Hilfswerk oder in Pflegestützpunkten Deiner Region.
Hier geht’s zu einer Übersicht kostenloser Pflegekurse und Unterstützungsangebote.
Urlaub vom Pflegealltag – auch das ist erlaubt
Was viele nicht wissen: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf Erholung. Einige Bundesländer bieten eigene Programme, mit denen Urlaubsaufenthalte für Dich allein oder gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person gefördert werden.
In Wien etwa gibt es über den FSW ein Modell, bei dem bis zu 80 % der Urlaubskosten übernommen werden – inklusive Organisation einer Ersatzpflege.
Auch Caritas, Diakonie und Hilfswerk bieten spezielle Auszeiten für Angehörige an – teilweise mit begleitender psychologischer Betreuung. Erfahre hier, welche Erholungsangebote es 2025 für pflegende Angehörige gibt.
Pflege ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit vielen offenen Fragen. Deshalb ist es so wichtig, Deine Rechte und Ansprüche zu kennen. Das österreichische Pflegesystem bietet Dir eine Reihe an Unterstützungen – doch viele werden nicht genutzt, weil sie zu wenig bekannt sind.
Ob Pflegegeld, Angehörigenbonus oder Ersatzpflege – nutze, was Dir zusteht. Damit sorgst Du nicht nur für Dein Familienmitglied, sondern auch für Dich selbst. Denn gute Pflege braucht Entlastung – finanziell, emotional und körperlich.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diese Leistungen beantragst, oder Du auf der Suche nach einer passenden Pflegekraft bist: Melde Dich direkt bei noracares. Wir begleiten Dich – ehrlich, zuverlässig und menschlich.
Arbeitsrecht & Absicherung: Was Du wissen musst
Pflege kennt keine Pausen – aber Deine Arbeit vielleicht schon. Wenn Du ein Familienmitglied pflegst, kommst Du früher oder später an einen Punkt, an dem Du Beruf und Pflege nicht mehr gleichzeitig stemmen kannst. Ob für ein paar Wochen oder mehrere Monate – in Österreich hast Du arbeitsrechtlich verankerte Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder sogar auszusetzen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit – Zeit zum Dasein
Daniela ist 39 und Projektmanagerin. Als ihr Vater nach einem Schlaganfall plötzlich Pflege braucht, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Weitermachen wie bisher – oder da sein. Sie entscheidet sich für eine Pflegekarenz. Drei Monate lang begleitet sie ihn durch Reha, organisiert Therapien und bringt Struktur in den Alltag. Ihr Arbeitgeber trägt die Entscheidung mit – dank gesetzlich geregelter Pflegefreistellung.
In Österreich kannst Du Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen, wenn:
- ein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht
- oder ab Stufe 1 bei Demenz oder bei der Pflege von Kindern
- Du mindestens 3 Monate beim selben Arbeitgeber beschäftigt bist
-
der Zeitraum maximal 3 Monate beträgt (Verlängerung mit Zustimmung möglich)
Während dieser Zeit hast Du Anspruch auf das sogenannte Pflegekarenzgeld, das über das AMS beantragt wird. Es orientiert sich an der Höhe des Arbeitslosengeldes.
Mehr zur Pflegekarenz und Antragstellung erfährst Du hier.
Familienhospizkarenz – wenn Abschied bevorsteht
Wenn ein naher Angehöriger im Sterben liegt oder ein Kind schwer erkrankt ist, hast Du Anspruch auf Familienhospizkarenz. Diese Sonderform der Karenz erlaubt es Dir, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder auszusetzen – zeitlich befristet und rechtlich abgesichert.
Die wichtigsten Punkte:
- Gilt bei nahen Angehörigen in der letzten Lebensphase
- Auch möglich bei schwerer Erkrankung eines Kindes
-
Antrag über den Arbeitgeber mit klarer Begründung
Besonders wertvoll ist dieses Modell, wenn es darum geht, die letzten gemeinsamen Momente würdevoll zu gestalten.
Alle Informationen zur Familienhospizkarenz findest Du auf oesterreich.gv.at.
Steuerliche Entlastung – Pflegekosten richtig geltend machen
Viele Angehörige zahlen aus eigener Tasche Medikamente, Therapien, Mobilitätshilfen oder Umbauten. Damit Du finanziell nicht überfordert wirst, kannst Du bestimmte Pflegeausgaben steuerlich absetzen – etwa:
- Kosten für häusliche Pflege
- Ausgaben für eine 24-Stunden-Betreuung
- Zahlungen an mobile Dienste oder Pflegeheime
-
Fahrtkosten zu Arzt- und Therapieterminen
Voraussetzung ist, dass Du oder Deine Angehörigen die Kosten selbst tragen und diese nicht bereits durch Pflegegeld oder andere Förderungen abgedeckt sind.
Sozialversicherung – wenn Du Deine Erwerbsarbeit pausierst
Ein häufiges Problem: Wer die Erwerbsarbeit aufgibt, verliert nicht nur Einkommen, sondern auch die Absicherung in der Kranken- und Pensionsversicherung. Um pflegende Angehörige zu schützen, bietet das österreichische System folgende Möglichkeiten:
- Pflegezeiten können auf die Pension angerechnet werden – unter bestimmten Voraussetzungen
- Du kannst Dich freiwillig pensions- und krankenversichern lassen
-
Bei Familienhospizkarenz besteht ein direkter Anspruch auf Mitversicherung und Pflegekarenzgeld
Gerade für Menschen, die über längere Zeit pflegen, ist diese Absicherung entscheidend – denn Pflege darf nicht in die Altersarmut führen.
Du übernimmst Verantwortung – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Deine eigene Zukunft. Genau deshalb ist es wichtig, Deine arbeitsrechtlichen Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen. Ob Karenz, Teilzeit oder steuerliche Entlastung – diese Optionen entlasten nicht nur Deinen Alltag, sondern sichern auch Deine Existenz ab.
Viele pflegende Angehörige zögern, ihren Arbeitgeber anzusprechen. Doch die Gesetzeslage ist auf Deiner Seite – und der erste Schritt beginnt mit Information. noracares hilft Dir dabei, Klarheit zu gewinnen und Deine Pflege realistisch zu gestalten – menschlich, digital und rechtlich abgesichert.
Praktische Hilfe für Deinen Alltag
Pflege beginnt oft mit einem guten Herzen – aber sie braucht auch ein starkes Netz. Viele Angehörige geraten im Pflegealltag an ihre Grenzen, nicht weil sie zu wenig lieben, sondern weil sie zu wenig unterstützt werden. Damit Du langfristig für andere da sein kannst, musst Du auch an Dich denken.
Mobile Pflegedienste & Heimhilfe – wenn Hände fehlen
Wenn Körperpflege, Mobilität oder Haushalt zu viel werden, können mobile Dienste einspringen. Ob durch diplomiertes Pflegepersonal oder durch Heimhelfer:innen – viele Aufgaben lassen sich stunden- oder tageweise abgeben:
- Unterstützung beim Waschen, Anziehen, Lagern
- Hilfe bei der Medikamenteneinnahme
- Reinigung der Wohnung oder Einkäufe
-
Gesprächsbegleitung und emotionale Fürsorge
Ein Beispiel: Sabine pflegt ihre Mutter allein, während sie in Teilzeit arbeitet. Seit sie einmal pro Woche eine Heimhilfe vom Hilfswerk bekommt, hat sie endlich wieder Zeit für einen Spaziergang – und ihre Mutter freut sich über die Gesellschaft einer neuen Bezugsperson.
Über den Fonds Soziales Wien oder regionale Pflegeorganisationen kannst Du ganz einfach eine passende Hilfe beantragen.
Ersatzpflege, Tageszentren & Kurzzeitpflege – Zeit zum Durchatmen
Niemand kann rund um die Uhr alles leisten – und das musst Du auch nicht. In akuten Fällen oder zur regelmäßigen Entlastung stehen Dir in Österreich mehrere Optionen offen:
- Tageszentren bieten stundenweise Betreuung – z. B. an einem oder mehreren Tagen pro Woche. Ideal, wenn Du arbeiten musst oder einen festen Ruhetag brauchst.
- Kurzzeitpflege hilft, wenn Du z. B. wegen Urlaub, Krankheit oder familiärer Notfälle mehrere Tage oder Wochen ausfällst.
- Ersatzpflege mit Zuschuss: Du kannst bis zu 2.500 Euro jährlich über das Sozialministeriumservice beantragen – vor allem bei Pflegegeld ab Stufe 3 oder bei Demenz bereits ab Stufe 1.
Psychosoziale Unterstützung – reden hilft
Pflege ist oft auch ein emotionaler Ausnahmezustand. Die ständige Sorge, die Überforderung, das Schuldgefühl – all das lastet schwer. Gut zu wissen: Du bist damit nicht allein.
-
Kostenlose Angehörigengespräche bieten Dir Raum zum Aussprechen, z. B. bei der Caritas, IG Pflege oder in psychosozialen Zentren Deiner Region.
-
Reha-Angebote für pflegende Angehörige ermöglichen Dir eine gezielte Auszeit zur Erholung – mit medizinischer, psychologischer und physischer Begleitung.
Fallbeispiel: Ulrike, 63, pflegt ihren Mann mit Parkinson seit 5 Jahren. Erst nach einer psychosozialen Beratung hat sie gelernt, dass Fürsorge nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben. Heute gönnt sie sich jeden Freitag einen Nachmittag nur für sich.".
Pflege ist kein Job, den man einfach „zur Seite legen“ kann – auch nicht, wenn man selbst krank wird oder eine Auszeit braucht. Für solche Situationen gibt es die Möglichkeit der Ersatzpflege, bei der Du als pflegende:r Angehörige:r vertreten wirst.
Der Staat unterstützt Dich dabei mit bis zu 2.500 Euro jährlich – vorausgesetzt:
- Du hast Dein Familienmitglied mindestens 1 Jahr gepflegt
- Es liegt ein Anspruch auf Pflegegeld ab Stufe 3 vor (oder Stufe 1 bei Demenz)
-
Du stellst den Antrag rechtzeitig beim Sozialministeriumservice
Die Ersatzpflege kann z. B. durch professionelle Pflegekräfte oder temporär in einer Pflegeeinrichtung erfolgen.
Hier erfährst Du, wie Ersatzpflege funktioniert und worauf Du achten musst.
Bildung zahlt sich aus – Pflegekurse & Schulungen
Viele Angehörige übernehmen Pflege ohne vorherige Schulung. Umso wertvoller ist es, wenn Du Dich weiterbildest: Pflegekurse helfen Dir nicht nur fachlich, sondern stärken auch Dein Selbstvertrauen im Pflegealltag.
In Österreich kannst Du Dir bis zu 200 Euro jährlich an Schulungskosten fördern lassen. Diese Kurse behandeln Themen wie:
- Körperpflege und Transfertechniken
- Kommunikation mit Demenzerkrankten
-
Selbstschutz und Burnout-Prävention
Du findest passende Angebote bei Organisationen wie dem ÖRK, der Caritas, dem Hilfswerk oder in Pflegestützpunkten Deiner Region.
Hier geht’s zu einer Übersicht kostenloser Pflegekurse und Unterstützungsangebote.
Urlaub vom Pflegealltag – auch das ist erlaubt
Was viele nicht wissen: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf Erholung. Einige Bundesländer bieten eigene Programme, mit denen Urlaubsaufenthalte für Dich allein oder gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person gefördert werden.
In Wien etwa gibt es über den FSW ein Modell, bei dem bis zu 80 % der Urlaubskosten übernommen werden – inklusive Organisation einer Ersatzpflege.
Auch Caritas, Diakonie und Hilfswerk bieten spezielle Auszeiten für Angehörige an – teilweise mit begleitender psychologischer Betreuung. Erfahre hier, welche Erholungsangebote es 2025 für pflegende Angehörige gibt.
Pflege ist eine Aufgabe mit Herz – aber auch mit vielen offenen Fragen. Deshalb ist es so wichtig, Deine Rechte und Ansprüche zu kennen. Das österreichische Pflegesystem bietet Dir eine Reihe an Unterstützungen – doch viele werden nicht genutzt, weil sie zu wenig bekannt sind.
Ob Pflegegeld, Angehörigenbonus oder Ersatzpflege – nutze, was Dir zusteht. Damit sorgst Du nicht nur für Dein Familienmitglied, sondern auch für Dich selbst. Denn gute Pflege braucht Entlastung – finanziell, emotional und körperlich.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diese Leistungen beantragst, oder Du auf der Suche nach einer passenden Pflegekraft bist: Melde Dich direkt bei noracares. Wir begleiten Dich – ehrlich, zuverlässig und menschlich.
Arbeitsrecht & Absicherung: Was Du wissen musst
Pflege kennt keine Pausen – aber Deine Arbeit vielleicht schon. Wenn Du ein Familienmitglied pflegst, kommst Du früher oder später an einen Punkt, an dem Du Beruf und Pflege nicht mehr gleichzeitig stemmen kannst. Ob für ein paar Wochen oder mehrere Monate – in Österreich hast Du arbeitsrechtlich verankerte Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder sogar auszusetzen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Pflegekarenz und Pflegeteilzeit – Zeit zum Dasein
Daniela ist 39 und Projektmanagerin. Als ihr Vater nach einem Schlaganfall plötzlich Pflege braucht, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Weitermachen wie bisher – oder da sein. Sie entscheidet sich für eine Pflegekarenz. Drei Monate lang begleitet sie ihn durch Reha, organisiert Therapien und bringt Struktur in den Alltag. Ihr Arbeitgeber trägt die Entscheidung mit – dank gesetzlich geregelter Pflegefreistellung.
In Österreich kannst Du Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit in Anspruch nehmen, wenn:
- ein:e Angehörige:r Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht
- oder ab Stufe 1 bei Demenz oder bei der Pflege von Kindern
- Du mindestens 3 Monate beim selben Arbeitgeber beschäftigt bist
-
der Zeitraum maximal 3 Monate beträgt (Verlängerung mit Zustimmung möglich)
Während dieser Zeit hast Du Anspruch auf das sogenannte Pflegekarenzgeld, das über das AMS beantragt wird. Es orientiert sich an der Höhe des Arbeitslosengeldes.
Mehr zur Pflegekarenz und Antragstellung erfährst Du hier.
Familienhospizkarenz – wenn Abschied bevorsteht
Wenn ein naher Angehöriger im Sterben liegt oder ein Kind schwer erkrankt ist, hast Du Anspruch auf Familienhospizkarenz. Diese Sonderform der Karenz erlaubt es Dir, Deine Arbeitszeit zu reduzieren oder auszusetzen – zeitlich befristet und rechtlich abgesichert.
Die wichtigsten Punkte:
- Gilt bei nahen Angehörigen in der letzten Lebensphase
- Auch möglich bei schwerer Erkrankung eines Kindes
-
Antrag über den Arbeitgeber mit klarer Begründung
Besonders wertvoll ist dieses Modell, wenn es darum geht, die letzten gemeinsamen Momente würdevoll zu gestalten.
Alle Informationen zur Familienhospizkarenz findest Du auf oesterreich.gv.at.
Steuerliche Entlastung – Pflegekosten richtig geltend machen
Viele Angehörige zahlen aus eigener Tasche Medikamente, Therapien, Mobilitätshilfen oder Umbauten. Damit Du finanziell nicht überfordert wirst, kannst Du bestimmte Pflegeausgaben steuerlich absetzen – etwa:
- Kosten für häusliche Pflege
- Ausgaben für eine 24-Stunden-Betreuung
- Zahlungen an mobile Dienste oder Pflegeheime
-
Fahrtkosten zu Arzt- und Therapieterminen
Voraussetzung ist, dass Du oder Deine Angehörigen die Kosten selbst tragen und diese nicht bereits durch Pflegegeld oder andere Förderungen abgedeckt sind.
Sozialversicherung – wenn Du Deine Erwerbsarbeit pausierst
Ein häufiges Problem: Wer die Erwerbsarbeit aufgibt, verliert nicht nur Einkommen, sondern auch die Absicherung in der Kranken- und Pensionsversicherung. Um pflegende Angehörige zu schützen, bietet das österreichische System folgende Möglichkeiten:
- Pflegezeiten können auf die Pension angerechnet werden – unter bestimmten Voraussetzungen
- Du kannst Dich freiwillig pensions- und krankenversichern lassen
-
Bei Familienhospizkarenz besteht ein direkter Anspruch auf Mitversicherung und Pflegekarenzgeld
Gerade für Menschen, die über längere Zeit pflegen, ist diese Absicherung entscheidend – denn Pflege darf nicht in die Altersarmut führen.
Du übernimmst Verantwortung – nicht nur für die Pflege, sondern auch für Deine eigene Zukunft. Genau deshalb ist es wichtig, Deine arbeitsrechtlichen Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen. Ob Karenz, Teilzeit oder steuerliche Entlastung – diese Optionen entlasten nicht nur Deinen Alltag, sondern sichern auch Deine Existenz ab.
Viele pflegende Angehörige zögern, ihren Arbeitgeber anzusprechen. Doch die Gesetzeslage ist auf Deiner Seite – und der erste Schritt beginnt mit Information. noracares hilft Dir dabei, Klarheit zu gewinnen und Deine Pflege realistisch zu gestalten – menschlich, digital und rechtlich abgesichert.
Praktische Hilfe für Deinen Alltag
Pflege beginnt oft mit einem guten Herzen – aber sie braucht auch ein starkes Netz. Viele Angehörige geraten im Pflegealltag an ihre Grenzen, nicht weil sie zu wenig lieben, sondern weil sie zu wenig unterstützt werden. Damit Du langfristig für andere da sein kannst, musst Du auch an Dich denken.
Mobile Pflegedienste & Heimhilfe – wenn Hände fehlen
Wenn Körperpflege, Mobilität oder Haushalt zu viel werden, können mobile Dienste einspringen. Ob durch diplomiertes Pflegepersonal oder durch Heimhelfer:innen – viele Aufgaben lassen sich stunden- oder tageweise abgeben:
- Unterstützung beim Waschen, Anziehen, Lagern
- Hilfe bei der Medikamenteneinnahme
- Reinigung der Wohnung oder Einkäufe
-
Gesprächsbegleitung und emotionale Fürsorge
Ein Beispiel: Sabine pflegt ihre Mutter allein, während sie in Teilzeit arbeitet. Seit sie einmal pro Woche eine Heimhilfe vom Hilfswerk bekommt, hat sie endlich wieder Zeit für einen Spaziergang – und ihre Mutter freut sich über die Gesellschaft einer neuen Bezugsperson.
Über den Fonds Soziales Wien oder regionale Pflegeorganisationen kannst Du ganz einfach eine passende Hilfe beantragen.
Ersatzpflege, Tageszentren & Kurzzeitpflege – Zeit zum Durchatmen
Niemand kann rund um die Uhr alles leisten – und das musst Du auch nicht. In akuten Fällen oder zur regelmäßigen Entlastung stehen Dir in Österreich mehrere Optionen offen:
- Tageszentren bieten stundenweise Betreuung – z. B. an einem oder mehreren Tagen pro Woche. Ideal, wenn Du arbeiten musst oder einen festen Ruhetag brauchst.
- Kurzzeitpflege hilft, wenn Du z. B. wegen Urlaub, Krankheit oder familiärer Notfälle mehrere Tage oder Wochen ausfällst.
- Ersatzpflege mit Zuschuss: Du kannst bis zu 2.500 Euro jährlich über das Sozialministeriumservice beantragen – vor allem bei Pflegegeld ab Stufe 3 oder bei Demenz bereits ab Stufe 1.
Psychosoziale Unterstützung – reden hilft
Pflege ist oft auch ein emotionaler Ausnahmezustand. Die ständige Sorge, die Überforderung, das Schuldgefühl – all das lastet schwer. Gut zu wissen: Du bist damit nicht allein.
-
Kostenlose Angehörigengespräche bieten Dir Raum zum Aussprechen, z. B. bei der Caritas, IG Pflege oder in psychosozialen Zentren Deiner Region.
-
Reha-Angebote für pflegende Angehörige ermöglichen Dir eine gezielte Auszeit zur Erholung – mit medizinischer, psychologischer und physischer Begleitung.
Fallbeispiel: Ulrike, 63, pflegt ihren Mann mit Parkinson seit 5 Jahren. Erst nach einer psychosozialen Beratung hat sie gelernt, dass Fürsorge nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben. Heute gönnt sie sich jeden Freitag einen Nachmittag nur für sich.".