Pflegende Angehörige in NÖ - Deine komplette Orientierungshilfe
- Der Spagat der pflegenden Angehörigen in Österreich
- Das Wichtigste auf einen Blick: Deine Unterstützung 2025
- Die innere Zerrissenheit: Schuldgefühle ablegen, Dich selbst schützen
- Praktische Unterstützung, die WIRKLICH entlastet: Deine Hebel für mehr Lebensqualität
- Finanzielle Sicherheit schaffen: Dein Weg durch den „Dschungel“ der Kosten
- Beratung & Entlastungsangebote: Du bist nicht allein!
- Dein persönlicher Fahrplan: Unterstützung, die zählt – für Deine Familie UND Dich!
Plötzlich verändert sich alles: Dein Leben als pflegender Angehöriger. Ein geliebter Mensch wird pflegebedürftig – und von heute auf morgen stehst Du vor einer der größten Herausforderungen Deines Lebens. Fragen prasseln auf Dich ein: Wo bekomme ich Unterstützung? Welche Förderungen stehen mir zu? Wer hilft mir im Alltag – und wo fange ich überhaupt an?

Du bist damit nicht allein! In Niederösterreich kümmern sich über 80.000 Menschen liebevoll, oft neben Beruf und Familie, um ihre Angehörigen. Was viele nicht wissen: Es gibt gezielte finanzielle Hilfen, praktische Entlastungsangebote und Ansprechpartner, die Dich Schritt für Schritt begleiten – von der ersten Frage bis zum erfolgreichen Antrag.
Noras Tipp: Du leistest einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Du verdienst Anerkennung und bestmögliche Unterstützung.
Sonja, Mitte vierzig, steht fest im Leben. Sie hat Karriere gemacht und genießt ihre knappe Freizeit mit Mann und Töchtern. Doch seit einiger Zeit kann sie die Zeichen bei ihrer Mutter nicht mehr ignorieren: Ein „Du warst seit Monaten nicht mehr da“, obwohl Sonja gerade erst da war. Falsche Türen im eigenen Haus. Oder die Tochter wird mit dem Namen der Schwester verabschiedet. Langsam, aber deutlich zeichnet sich ab: Ihre Mama wird, lieber früher als später, Unterstützung benötigen.
Der Spagat der pflegenden Angehörigen in Österreich
Sonja ist nicht allein. In Niederösterreich – und ganz Österreich – leisten Hunderttausende wie sie Tag für Tag Enormes. Sie jonglieren zwischen Beruf, eigener Familie, Haushalt, Freizeit und der zusätzlichen Aufgabe der Pflege. Dieser vielfältige Einsatz führt oft zu einer enormen Belastung. Laut Statistik Austria werden über 80% der Pflegebedürftigen zu Hause betreut, meist von ihren Familien. Und die Belastung ist real: Mehr als die Hälfte von ihnen fühlt sich stark überfordert.

Das Wichtigste auf einen Blick: Deine Unterstützung 2025
Hier findest Du die zentralen Förderungen und Hilfen, die Dir als pflegende:r Angehörige:r in Österreich im Jahr 2025 zustehen können:
Förderung & Voraussetzungen
Förderung | Betrag | Wichtige Voraussetzung | Beantragung |
---|---|---|---|
Pflege- und Betreuungsscheck | 1.000 €/Jahr | Hauptwohnsitz NÖ, Pflegegeldstufe 3+ (bzw. 1/2 bei Demenz) | Antrag online |
Urlaubsaktion | bis 225 €/Jahr | Hauptpflegeperson, Pflegegeldstufe 3+ | Antrag |
Angehörigenbonus | 750 €/Jahr (Bund) | Ab Pflegegeldstufe 4, nicht im selben HH nötig | Infos über Pensionsversicherung |
24h-Betreuungsförderung | bis 800 €/Monat | 24h-Betreuung nachgewiesen, Pflegegeldstufe 3+ | Infos online |
Kostenlose Pensionsversicherung | - | 14h/Woche Pflege, Pflegegeldstufe 3+ | Infos über AK NÖ |
Die innere Zerrissenheit: Schuldgefühle ablegen, Dich selbst schützen

Schon jetzt geistern Sonja unzählige Fragen im Kopf herum. Wie viel kann und soll man überhaupt zur Unterstützung beitragen? Wie findet man einen Kompromiss zwischen Familie, Beruf und der eigenen Gesundheit? Was ist man seinen nahen Angehörigen überhaupt schuldig?
Sonja ist sich bewusst, dass sie ihrer Mutter, die sich ihr Leben lang liebevoll um sie gekümmert hat, vieles zu verdanken hat. Diese Dankbarkeit ist ein starker Antrieb. Doch viele Pflegende handeln auch aus einem Gefühl der Schuld heraus, weil sie meinen, alles allein stemmen zu müssen. Möchtest Du Deinen Angehörigen aber auf lange Sicht eine echte Hilfe sein, solltest Du diese Einstellung ablegen. Ein aus Schuld stammendes Verantwortungsgefühl dient weder Dir selbst noch der zu pflegenden Person und wird langfristig nur zu Überbelastung und emotionalem Stress führen.
Noras Tipp: Erlaube Dir selbst, diese Gefühle zuzulassen. Es ist normal, traurig zu sein, frustriert oder sogar wütend über die Veränderungen, die die Pflegebedürftigkeit mit sich bringt. Das ist „Antizipatorische Trauer“ – das Trauern um einen Verlust, der noch nicht vollständig eingetreten ist. Sprich mit anderen pflegenden Angehörigen oder einem Therapeuten darüber. Du musst diese Trauer nicht allein durchleben.
Checkliste: Bin ich überfordert? – Erste Anzeichen erkennen
Manchmal bemerkt man die eigene Überforderung erst, wenn sie schon weit fortgeschritten ist. Nimm Dir einen Moment Zeit und beantworte diese Fragen ehrlich für Dich:
Fragen zur Selbstreflexion
Frage | Ja | Nein |
---|---|---|
Fühle ich mich häufig erschöpft oder ausgelaugt? | ||
Habe ich weniger Zeit für eigene Hobbys oder Freunde? | ||
Leide ich unter Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit? | ||
Bin ich oft gereizt oder ungeduldig gegenüber meinem Angehörigen? | ||
Fühle ich mich schuldig, wenn ich eine Pause mache? | ||
Ziehe ich mich von sozialen Kontakten zurück? |
Noras Tipp: Wenn Du mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, ist es ein klares Zeichen, dass Du Unterstützung brauchst. Warte nicht zu lange – Deine Gesundheit ist die Basis für Deine Hilfe!
Praktische Unterstützung, die WIRKLICH entlastet: Deine Hebel für mehr Lebensqualität

Dein gutes Recht: Die Pflegefreistellung nutzen! Realistisch gesehen wird es vielen Berufstätigen nicht möglich sein, sich selbst der Pflege von Angehörigen anzunehmen und gleichzeitig der eigenen Arbeit nachzugehen. Hier kann die Inanspruchnahme einer Pflegefreistellung eine gute Möglichkeit sein, um vor allem in Akutsituationen, aber auch bei der eigentlichen Pflege Unterstützung zu leisten.
Hierbei handelt es sich um eine tage- oder stundenweise Freistellung bei Normalvergütung. Sie kann für alle engen Angehörigen in Anspruch genommen werden (Ehegatt:innen, Lebensgefährt:innen, (Groß)Eltern und (Ur)Enkel), sofern keine andere geeignete Person die Pflege übernehmen kann. Wichtig: In der Regel müssen beide im selben Haushalt wohnen, es gibt jedoch Ausnahmen (z.B. für die Pflege kranker Kinder). Insgesamt besteht Anspruch auf eine Woche Pflegefreistellung im Ausmaß der wöchentlichen Arbeitsstunden pro Jahr (z.B. 40 Stunden bei Vollbeschäftigung).
Noras Tipp: Damit sich das familiäre Engagement nicht negativ auf die Pension auswirkt, können sich pflegende Angehörige unter bestimmten Voraussetzungen freiwillig und kostenlos pensionsversichern lassen.
Die passende Betreuung finden: Nicht suchen, sondern MATCHEN lassen!

Unterstützung pflegebedürftiger Angehöriger geht weit über physische Hilfe hinaus. Vor allem bei der Wahl der richtigen Pflegekraft kannst Du dem/derjenigen tatkräftig zur Seite stehen, denn es ist eine Entscheidung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf.
Gemeinsam könnt ihr euch besser zu seriösen und vor allem leistbaren Pflegekräften vortasten. Gemeinsam kann man sich auch über die Art der Pflege oder Betreuung Gedanken machen, und auch die persönlichen Bedürfnisse können mit Unterstützung besser kommuniziert werden. Wichtig ist jedoch, nicht die Vormundschaft zu übernehmen, sondern die betroffene Person nur zu leiten, zu beraten und in der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Noras Tipp: Die richtige Pflegekraft ist nicht nur fachlich top, sondern passt auch menschlich. Sie versteht die Eigenheiten Deiner Mutter, hat Geduld und weckt Vertrauen – bei Deiner Mutter und bei Dir. Durch den Matching-Algorithmus von noracares findest Du zusammen mit der betroffenen Person die passende Betreuung. Registriere Dich gleich!
Umgang mit Widerstand: Wenn Mama (oder Papa) keine Hilfe annehmen will
Viele kennen das: Dein Angehöriger braucht offensichtlich Hilfe, aber lehnt diese vehement ab. Das ist frustrierend und zehrt an den Nerven. Der Trick: Versuche, die Hilfe nicht als „Pflege“ oder „Eingeständnis der Schwäche“ zu verkaufen.
- „Der Nachbarschaftsdienst“: Stell eine Pflegekraft oder eine Haushaltshilfe zunächst als „jemanden, der für die Nachbarschaft einkaufen geht“ oder „jemanden, der dir im Haushalt ein bisschen unter die Arme greift, weil ich so beschäftigt bin“ vor.
- „Das Projekt“: Wenn es um Wohnraumanpassung geht, formuliere es als „Projekt, um das Haus moderner zu machen“ oder „einfacher für alle zu gestalten“.
- „Der Besuch“: Eine erste Begegnung mit einer Pflegekraft kann als lockerer Besuch arrangiert werden, um sich kennenzulernen, ohne sofort den „Pflegestempel“ aufzudrücken.
Unsichtbare Helfer: Technologie, die Brücken baut und Sorgen nimmt

Du bist nicht immer vor Ort, aber Technologie kann Deine Augen und Ohren sein – diskret und respektvoll:
- Smarte Sensoren: Bewegungssensoren (keine Kameras!) in den Räumen können Dir melden, wenn Deine Mutter länger als üblich nicht im Bad war oder nachts ungewöhnlich lange aufsteht. Das gibt Dir Sicherheit, ohne ihre Privatsphäre zu verletzen.
- Smarte Medikamenten-Dispenser: Spender, die die richtige Dosis zur richtigen Zeit ausgeben und Dich benachrichtigen, wenn die Dosis nicht entnommen wurde.
- Video-Kommunikation leicht gemacht: Richte einfache Video-Call-Geräte ein (z.B. ein Tablet mit vorinstallierten Kontakten), die nur einen Knopfdruck erfordern, damit Du regelmäßig das Gesicht Deiner Mutter sehen kannst, auch wenn sie selbst Schwierigkeiten mit Smartphones hat.
Noras Tipp: Diese Tools ermöglichen Dir, ein Auge auf die Situation zu haben, ohne ständig persönlich anwesend sein zu müssen. Sie reduzieren Deine Sorge und geben Deinem Angehörigen mehr Sicherheit im Alltag.
Mehr als nur Pflege: Emotionale Nähe und Würde bewahren
Genau so wichtig wie die Wahl der richtigen Pflegekraft ist die emotionale Unterstützung. Altern ist nach wie vor sehr negativ behaftet und von vielen Betroffenen schwer zu akzeptieren. Es ist nicht leicht, sich einzugestehen, dass man bestimmte Dinge nicht mehr allein machen kann, und der Gedanke, sich bei alltäglichen Dingen unterstützen zu lassen, kann überwältigend sein. Es ist ein Prozess, den man die betroffene Person nicht allein durchlaufen lassen sollte.
Der Umgang mit emotionalen Bedürfnissen: Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, dass Angehörige stets mit einem offenen Ohr und einer Schulter zum Anlehnen zur Seite stehen, selbst wenn die eigentliche Pflege von einer Fachkraft übernommen wird. Geht man auf die emotionalen Bedürfnisse nicht ein, können Betroffene schnell das Gefühl bekommen, wertlos zu sein oder abgeschoben zu werden.
Gleichzeitig gibt es aber auch das andere Extrem: Vor allem im Umgang mit Demenz verfallen viele in ein bestimmtes Muster und beginnen, die betroffene Person wie ein Kind anzusprechen und zu behandeln. Aber auch ein Mensch mit Demenz ist ein erwachsener Mensch, und das sollte man nicht vergessen.
Noras Tipp: Kommunikation – Der behutsame erste Schritt. Beginne das Gespräch über die Pflegebedürftigkeit behutsam. Frage nicht „Brauchst du Hilfe?“, sondern „Wobei kann ich Dich heute unterstützen?“ oder „Lass uns schauen, wie wir Deinen Alltag einfacher und sicherer gestalten können.“ Das nimmt den Druck und eröffnet den Raum für Lösungen.
Finanzielle Sicherheit schaffen: Dein Weg durch den „Dschungel“ der Kosten
Nicht zuletzt wirft das Auftreten von Pflegebedürftigkeit auch die zentrale Frage der Finanzierung auf. In diesem Bereich kann Hilfe zum einen durch das gemeinsame Informieren und zum anderen durch finanzielle Unterstützung geleistet werden.

Pflegegeld: Dein Anspruch auf staatliche Unterstützung
In erster Linie werden die Pflegekosten von der gepflegten Person übernommen und durch die Pension oder durch sonstiges Einkommen gedeckt. Zudem gibt es die Möglichkeit, staatliches Pflegegeld der Stufe 1 oder höher zu beziehen, welches zusätzliche finanzielle Unterstützung bieten kann.
Viele Betroffene haben Anspruch auf Pflegegeld zumindest der Stufe 1, doch es kann schwierig sein, die entsprechenden Anträge zu stellen und sich zurechtzufinden. Es handelt sich hierbei um ein Stufenmodell, das an einen Mindestpflegebedarf von 65 Stunden Pflege im Monat geknüpft ist. Je höher der Bedarf, desto höher auch der Zuschuss. Insgesamt wird zwischen sieben Stufen unterschieden.
Noras Tipp: Das Pflegegeld wird 2025 für alle Stufen erhöht! Informiere Dich regelmäßig über aktuelle Gesetzesänderungen und neue Unterstützungsangebote, um keine Förderung zu verpassen.
Du fragst Dich, welche konkreten Förderungen es gibt? Hier ist eine Übersicht für das Jahr 2025:
Förderungen & Zuschüsse für pflegende Angehörige in Niederösterreich (2025)
Förderungen & Voraussetzungen
Förderung | Betrag | Wer kann beantragen? | Wichtige Voraussetzung | Antrag/Infos |
---|---|---|---|---|
Pflege- und Betreuungsscheck | 1.000 €/Jahr | Hauptpflegeperson mit Wohnsitz in NÖ | Mind. Pflegegeldstufe 3 (bzw. 1/2 bei Demenz) | Link zu noe.gv.at – Pflege- und Betreuungsscheck |
Urlaubsaktion für pflegende Angehörige | bis 225 €/Jahr | Hauptpflegeperson mit Wohnsitz in NÖ | Mind. Pflegegeldstufe 3 | Link zu noe.gv.at – Urlaubsaktion für pflegende Angehörige |
Angehörigenbonus | 750 €/Jahr (Bund) | Pflegende ab Pflegegeldstufe 4 | Nicht im selben Haushalt nötig | Link zu pv.at (Pensionsversicherungsanstalt) |
24h-Betreuungsförderung | bis 800 €/Monat | Pflegebedürftige ab Pflegegeldstufe 3 | 24h-Betreuung nachgewiesen, Einkommensgrenze | Link zu arbeiterkammer.at (bei 24h-Betreuung) |
Kostenlose Pensionsversicherung | - | Pflegende Angehörige mit mind. 14h/Woche Pflege | Pflegegeldstufe 3+, mind. 14 Std./Woche Pflege | Link zu arbeiterkammer.at (Pensionsversicherung) |
Wichtig: Prüfe immer, ob Du mehrere Zuschüsse parallel beantragen kannst!
Der Pflege- und Betreuungsscheck ist eine wichtige Säule der Unterstützung. So beantragst Du ihn Schritt für Schritt:
Schritt-für-Schritt: Pflege- und Betreuungsscheck beantragen
Schritte zur Antragstellung
Schritt | Was tun? | Wo/Wer hilft? |
---|---|---|
1. Voraussetzungen prüfen | Hauptwohnsitz NÖ, Pflegestufe prüfen | Hausarzt, Pensionsversicherung |
2. Unterlagen sammeln | Pflegegeldbescheid, ggf. Demenznachweis | PVA, Hausarzt |
3. Antrag ausfüllen | Online über die NÖ-Landeswebsite ausfüllen | Link zu noe.gv.at |
4. Beratung nutzen | Fragen klären, Unterstützung beim Ausfüllen | NÖ Pflegehotline: 02742 / 9005-9095 |
5. Bestätigung abwarten | Bewilligung oder Rückfragen abwarten | Post/Email von der Landesregierung |
Die Welt der Pflege ist ständig in Bewegung. Hier sind die wichtigsten Neuerungen, die 2025 auf Dich zukommen:
Wichtige Änderungen und Neuerungen 2025
Änderungen im Jahr 2025
Thema | Was ändert sich? | Ab wann? |
---|---|---|
Pflegegeld-Erhöhung | Neue Beträge für alle Stufen | 1. Januar 2025 |
Angehörigenbonus | Verbesserte Bedingungen, neue Anspruchsgruppen | 2025 |
Politische Initiativen (Anstellung) | SPÖ fordert Anstellung pflegender Angehöriger beim Land | Diskussion 2025 |
Mehr digitale Angebote | Online-Antrag, Beratungs-Chat, Infoportale werden ausgebaut | 2025 |
Bleib informiert: Aktuelle Änderungen gibt es hier oder auf den Seiten des Landes Niederösterreich.
Beratung & Entlastungsangebote: Du bist nicht allein!
Du musst als pflegende:r Angehörige:r nicht alles allein stemmen. Es gibt zahlreiche Stellen, die Dich unterstützen können.
Hier findest Du wichtige Anlaufstellen und Hotlines, die Dir in Niederösterreich zur Seite stehen:
Wichtige Anlaufstellen & Hotlines für pflegende Angehörige in Niederösterreich
Hilfreiche Kontaktstellen und Angebote
Name/Angebot | Kontakt/Hotline | Was wird geboten? | Website |
---|---|---|---|
NÖ Pflegehotline | 02742 / 9005-9095 | Beratung zu allen Förderungen & Anträgen | Pflege-Hotline des Landes NÖ - Sozialinfo |
Rotes Kreuz NÖ | 059 144 | Kurse, Beratung, Selbsthilfegruppen, Entlastungsdienste | Angebote für Pflegende Angehörige - Niederösterreich |
Sozialministeriumservice | 01 / 711 00 | Antragshilfe, Infos zu Pflegegeld/Bonus | Kontakt zum Sozialministeriumservice |
Noras Tipp: Nutze auch Selbsthilfegruppen und psychologische Beratungsangebote. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann eine enorme Entlastung sein. Du bist nicht allein!
Dein persönlicher Fahrplan: Unterstützung, die zählt – für Deine Familie UND Dich!

Sonja sieht nach all diesen Informationen deutlich: Sie wird ihre Mutter nie vollständig alleine unterstützen können. Doch das ist in Ordnung, denn es gibt genügend Möglichkeiten, wie sie einen ebenso wertvollen Beitrag leisten kann – und wie Du das auch kannst.
Deine nächsten Schritte als pflegender Angehöriger
- Förderungen prüfen: Welche Zuschüsse passen zu Deiner Situation? (Siehe „Das Wichtigste auf einen Blick“ weiter oben)
- Antrag auf Pflegegeld, Betreuungsscheck & Boni stellen: Nutze die Schritt-für-Schritt-Anleitungen im Abschnitt „Finanzielle Sicherheit schaffen“.
- Beratung nutzen: Kontaktiere die Pflegehotlines und anderen Anlaufstellen.
- Entlastungsangebote für Pausen/Urlaub sichern: Plane bewusst Auszeiten ein (z.B. über die Urlaubsaktion).
- Eigene Gesundheit & Belastungsgrenzen ernst nehmen: Auch Du hast Anspruch auf Unterstützung und Fürsorge!
noracares Geheimtipp: Der unverzichtbare „Care-Ordner-Kompass“
Lege einen umfassenden Care-Ordner an einem leicht auffindbaren Ort (z.B. Kühlschranktür) bereit. Er ist Dein „externes Gehirn“ und das Gedächtnis der Pflege. Er minimiert Rückfragen und gibt Dir das gute Gefühl, dass alles Wichtige bekannt ist, selbst wenn Du einmal nicht persönlich vor Ort sein kannst.
Wichtige Dokumente und Informationen
Kategorie | Was wirklich rein muss! |
---|---|
Basisdaten | Name, Geburtsdatum, Adresse, Kontaktdaten Angehörige, Notfallnummern |
Medizinisch | Aktueller Medikamentenplan (inkl. Dosierung), Diagnosen, behandelnde Ärzte (Kontakt), Allergien, Impfpass |
Pflege & Alltag | Gewohnheiten (Schlaf, Essen), Lieblingsaktivitäten, Abneigungen, benötigte Hilfsmittel (Rollator, Hörgerät), Kontaktdaten Pflegedienst/Therapeuten |
Rechtlich/Finanziell | Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Testament (Kopie), Bankverbindungen (für Pflegegeld-Einzug), Versicherungen |
Persönliches | Fotos von Familie/Freunden, Lieblingsmusik, -bücher, -TV-Sendungen |

Du bist als pflegende Angehörige in Niederösterreich nicht allein! Die Aufgabe, einen Angehörigen zu pflegen, kann überwältigend wirken – gerade wenn Bürokratie, Unsicherheit und Sorgen zusammenkommen. Doch Du hast Rechte, Anspruch auf finanzielle Unterstützung und vor allem auf Entlastung und Rat.
Nutze alle Möglichkeiten, die Niederösterreich für pflegende Angehörige bietet: Von gezielten Förderungen wie dem Pflege- und Betreuungsscheck über die Urlaubsaktion bis zu kostenfreien Beratungsstellen, Hotlines und praktischen Kursen. Warte nicht ab – stelle Deine Anträge, hole Dir Rat und traue Dich, auch Hilfe für Dich selbst in Anspruch zu nehmen.
Jede Unterstützung, die Du bekommst, ist ein Schritt zu mehr Entlastung, Sicherheit und Zeit für das, was wirklich zählt: Die gemeinsame Zeit mit Deinen Liebsten.
Wenn Du noch Fragen hast oder Unterstützung brauchst: Zögere nicht, die verlinkten Hotlines und Beratungsangebote zu nutzen. Hier findest Du Menschen, die Dir zuhören und wirklich helfen wollen.
Bleib zuversichtlich – Du machst einen unschätzbar wertvollen Job. Wir begleiten Dich mit aktuellen Informationen, praktischen Tipps und echtem Verständnis auf Deinem Weg als pflegender Angehöriger in Niederösterreich. Denn die Zukunft unserer Pflege beginnt bei Dir.


- 24-Stunden-Betreuung: Eine Form der häuslichen Pflege, bei der eine Betreuungskraft im Haushalt des Pflegebedürftigen wohnt und rund um die Uhr zur Verfügung steht (mit vereinbarten Ruhezeiten).
- Angehörigenbonus: Eine jährliche finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige, deren zu pflegende Person eine bestimmte Pflegestufe (z.B. ab Stufe 4) erreicht hat.
- Antizipatorische Trauer: Die Trauer um einen Verlust, der noch nicht vollständig eingetreten ist, wie z.B. der Verlust der Selbstständigkeit oder kognitiver Fähigkeiten eines Angehörigen.
- Care-Ordner: Ein umfassender Ordner mit allen wichtigen Dokumenten und Informationen zur Pflegebedürftigkeit einer Person (Medikamentenpläne, Diagnosen, Gewohnheiten, Kontakte etc.).
- Demenz: Eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten (Gedächtnis, Orientierung, Denken) führt und den Alltag stark beeinflusst.
- Dementia Care (Demenzpflege): Spezialisierte Pflege und Betreuung für Menschen mit Demenz, die deren spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt und die Lebensqualität erhält.
- Informelle Pflege: Pflege und Betreuung, die von Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn unbezahlt geleistet wird.
- Osteoporose: Eine Knochenerkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochen brüchiger werden, wodurch das Risiko für Frakturen (Knochenbrüche) steigt.
- Pflege- und Betreuungsscheck: Eine finanzielle Förderung des Landes Niederösterreich für pflegende Angehörige als Anerkennung und Entlastung.
- Pflegefreistellung: Ein gesetzlicher Anspruch auf Freistellung von der Arbeit bei Fortzahlung des Entgelts, um einen pflegebedürftigen engen Angehörigen in akuten Situationen oder für die eigentliche Pflege zu unterstützen.
- Pflegegeld: Eine staatliche, gestufte Geldleistung, die pflegebedürftigen Personen zur teilweisen Abdeckung der Pflegekosten monatlich ausgezahlt wird.
- Post-Fall-Syndrom: Eine psychische Reaktion nach einem Sturz, die sich durch starke Angst vor einem erneuten Sturz, Unsicherheit und Vermeidungsverhalten äußert.
- SORA Institute: Ein renommiertes österreichisches Meinungsforschungs- und Analyseinstitut, das auch Studien im Bereich Pflege und Soziales durchführt.
- Statistik Austria: Das offizielle Statistische Amt Österreichs, das verlässliche Daten zu verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, einschließlich der Pflege, erhebt.
- WHO (Weltgesundheitsorganisation): Die Fachorganisation der Vereinten Nationen für internationale öffentliche Gesundheit.