Pflege ABC - N wie Neurodermitis

ODER: Wenn´s juckt, weil die Haut "SOS" schreit! Ob harmloser Ausschlag oder Neurodermitis – viele stehen vor der Frage, wie sie die Symptome richtig einschätzen können. Dieser Artikel gibt Dir einen klaren Überblick: Du erfährst, worauf Du achten solltest, wie sich Neurodermitis von anderen Hautproblemen unterscheidet und welche Schritte Dir selbst helfen oder wann ärztliche Unterstützung nötig ist.

 

Illustration von Neurodermitis auf dem Rücken, rötliche, nässende Haut mit starkem Juckreiz.

 

Neurodermitis Symptome sind mehr als nur trockene Haut: Sie können mit starkem Juckreiz, geröteten, schuppenden oder nässenden Ekzemen auftreten und belasten den Alltag von Betroffenen erheblich. 

Viele Eltern fragen sich besorgt: „Ist das schon Neurodermitis bei meinem Kind – oder nur ein harmloser Ausschlag?“ Und Erwachsene mit juckender, gereizter Haut wünschen sich schnelle Klarheit und Hilfe. Genau hier setzt dieser Artikel an: Er erklärt verständlich die typischen Symptome nach Alter und Körperregion, zeigt Dir, wie Du Neurodermitis von anderen Hautproblemen unterscheiden kannst und erklärt, was Du selbst tun kannst und wenn ärztliche Hilfe wichtig ist.

So findest Du Schritt für Schritt heraus, ob Deine Beschwerden auf Neurodermitis hindeuten und welche nächsten Schritte tatsächlich sinnvoll sind.

 

 

Wie erkenne ich, ob ich Neurodermitis habe?

 

„Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben auftritt. Sie betrifft oft Kopfhaut, Gesicht und Hände und geht mit quälendem Juckreiz einher.“

 

Die Symptome sind so unterschiedlich wie die Menschen. Sie sind abhängig vom Lebensalter, Geschlecht, von der Hautbeschaffenheit und von der generellen psychischen und physischen Konstitution des Individuums. Während in jungen Jahren noch der Ausschlag in weichen Hautstellen nistet, wird der Schorf im Erwachsenenalter stärker, bis er in den meisten Fällen bis spätestens um das 30. Jahr wie von selbst verschwindet. Im Kapitel „Symptome“ weiter unten erklären wir Euch genau, welches Lebensalter mit welchem Typ von Neurodermitis einhergeht.

 

Frau mit stark schuppender Haut im Gesicht.

 

SCHON GEWUSST ? NORA BERICHTET

Schon die alten Ägypter haben gewusst, dass sie sich bei Hautproblemen in die Sonne legen müssen. Wenn sie also Ekzem-Erkrankungen hatten, haben sie sich mit Heilpflanzen an der erkrankten Stelle eingerieben und sich in die Sonne gelegt. Heute heißt diese Therapie Licht-Therapie, genauer „PUVA-Therapie“. Das „P“ steht dabei für Pflanzen, UVA-für die Ultraviolette Strahlung des Lichtes. Dieses Wellenlänge wird meist auch in Solarien verwendet. Dass Pflanzenwirkstoffe mit Sonnenlicht eine gewisse Hautreaktion auslösen können, wussten also schon die alten Ägypter. Heute nennen wir diesen Vorgang „photo-toxische Dermatitis“. Das klingt abgehoben, heißt aber genau das: Licht und Pflanzen lösen eine Hautreaktion aus. Diese PUVA-Therapie ist also die Folge eines ganz natürlichen Phänomens !

 

Symptome im Überblick

Frau mit weißem T-Shirt kratzt sich am Arm aufgrund von Neurodermitis.

 

Neurodermitis zeigt sich oft durch quälenden Juckreiz, gerötete und entzündete Haut sowie starke Trockenheit. Schubweise auftretende Ekzeme können nässen, Bläschen bilden oder verkrusten. Wiederholtes Kratzen führt zu einer Verdickung der Haut, der sogenannten Lichenifikation. Bei stark geschädigter Haut kommen Brennen oder Schmerzen hinzu.

Folgende Tabelle gibt Dir einen klaren Überblick über die wichtigsten Symptome – übersichtlich nach Art, Altersgruppen und betroffenen Körperstellen:

 

Symptome & Beschreibung

Symptom Beschreibung
Juckreiz Intensiver, quälender Juckreiz – besonders nachts kaum zu ertragen
Hautrötung Gerötete, entzündete Hautstellen, manchmal leicht geschwollen
Trockenheit Sehr trockene, schuppige oder rissige Haut, wie Pergament
Ekzeme Schubweise; nässend, mit Bläschen oder Krusten
Verdickung (Lichenifikation) Langfristige Hautverdickung durch wiederholtes Kratzen
Schmerz/Brennen Brennendes Gefühl bei stark geschädigter Haut

 

Symptome nach Altersgruppen

Je nach Alter zeigt Neurodermitis unterschiedliche Gesichter: Babys haben Milchschorf auf der Kopfhaut und rote, juckende Flecken im Gesicht oder an den Streckseiten der Arme und Beine. 

Kinder entwickeln Ekzeme in Ellenbeugen, Kniekehlen, Hals und Gesicht, manchmal mit Infektionen oder geschwollenen Lymphknoten. Jugendliche leiden an schubweise auftretenden Rötungen, Schuppen, nässenden Ekzemen, Knötchen oder Pusteln. Erwachsene sind oft an Händen, Gesicht und Hals betroffen; die Haut kann lederartig verdicken, Risse entstehen und Schwellungen auftreten. Senioren zeigen besonders trockene, empfindliche Haut, meist an Händen und Füßen.

 

Altersgruppe & Typische Symptome

Altersgruppe Typische Symptome
Babys Milchschorf (Kopfhaut), rote juckende Flecken im Gesicht, Ausschläge an Streckseiten
Kinder (3–13 Jahre) Ekzeme in Ellenbeugen, Kniekehlen, Hals, Gesicht; Infektionen, geschwollene Lymphknoten
Jugendliche Schubweise Rötung, Schuppung, nässende Ekzeme, Knötchen, Pusteln, Lippen-/Ohrrisse
Erwachsene Hände, Gesicht, Hals; Schwellungen an Augen, Stirn; lederartige Verdickung, Rhagaden
Senioren Sehr trockene, empfindliche Haut, Ekzeme an Händen/Füßen

 

Symptome nach Körperstellen

Neurodermitis hinterlässt an den einzelnen Körperstellen typische Spuren: Im Gesicht zeigen sich Rötungen, Schuppen und entzündete Augenlider, manchmal die Dennie-Morgan-Falte. 

Die Kopfhaut kann jucken, schuppen und Krusten bilden. An den Händen entstehen Risse (Rhagaden) und brennende Haut, besonders bei Feuchtarbeit. Ellenbeugen und Kniekehlen sind klassische Stellen für nässende oder schuppende Ekzeme. Hals und Brust zeigen chronische Rötungen, Juckreiz oder verdickte Hautstellen – als hätte die Haut einen Schutzpanzer gebildet.

 

Körperregion & Typische Symptome bei Neurodermitis

Körperregion Typische Symptome bei Neurodermitis
Gesicht Rötungen, Schuppungen, entzündete Augenlider, Dennie-Morgan-Falte
Kopfhaut Juckende, schuppende Plaques, Krusten, evtl. Haarausfall
Hände Risse (Rhagaden), Ekzeme durch Feuchtarbeit, brennende Haut
Ellenbeugen/Kniekehlen Klassische Lokalisation mit Ekzemen, nässend oder schuppend
Hals/Brust Chronische Rötungen, Juckreiz, Verdickung

 

Ursachen & Trigger: Was steckt hinter Neurodermitis?

Neurodermitis ist wie ein unsichtbarer Drahtzieher, der die Haut aus dem Gleichgewicht bringt. Sie entsteht nicht über Nacht – vielmehr ist es ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung, einer überempfindlichen Immunreaktion und verschiedenen äußeren Einflüssen, die die Haut aus dem Takt bringen.

 

Smartphone-Bildschirm zeigt das Wort

 

Genetik: Die Hautbarriere als Schwachstelle

Stell dir die Haut wie eine schützende Mauer vor. Bei Menschen mit Neurodermitis ist diese Mauer durchlässiger als bei anderen. Ein wichtiger Baustein dieser Mauer ist das Protein Filaggrin. Fehlt es oder ist es in zu geringer Menge vorhanden, wird die Haut anfälliger für Reizstoffe, Bakterien und Allergene. 

Immunsystem: Überempfindliche Abwehr

Das Immunsystem von Neurodermitikern reagiert oft überempfindlich. Ein Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Immunzellen führt dazu, dass harmlose Substanzen wie Pollen oder Hausstaubmilben als Bedrohung wahrgenommen werden. Dies löst eine chronische Entzündung aus, die sich in Form von Hautreizungen und Ekzemen äußert. 

Trigger: Auslöser, die die Haut aus dem Gleichgewicht bringen

Bestimmte Faktoren können die Haut zusätzlich belasten und einen Schub der Neurodermitis auslösen. Hier sind die häufigsten Auslöser:

Textilien: Kratzende Kleidung

Wolle, grobe Stoffe oder synthetische Materialien können die Haut reizen und Juckreiz verstärken. Besonders bei empfindlicher Haut sollte auf weiche, atmungsaktive Stoffe geachtet werden.

Infekte: Erkältung & Co.

Krankheiten wie Erkältungen oder Grippe schwächen das Immunsystem und können bestehende Hautprobleme verschärfen.

Klima: Kälte & Feuchtigkeit

Kalte, trockene Luft im Winter oder schwüle, heiße Sommer können die Haut austrocknen und die Symptome verschlimmern.

Stress: Körperliche Reaktion auf Belastung

Psychischer Stress kann das Immunsystem beeinflussen und die Hautreaktionen verstärken. Entspannungstechniken können hier hilfreich sein.

Allergene: Pollen, Hausstaub, Tierhaare

Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare können bei empfindlichen Personen Hautreaktionen hervorrufen.

Nahrungsmittel: Unverträglichkeiten

Bestimmte Lebensmittel wie Milchprodukte, Weizen, Soja oder Nüsse können bei einigen Menschen mit Neurodermitis Symptome auslösen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass echte Nahrungsmittelallergien bei Neurodermitikern seltener sind als allgemein angenommen. 

 

Behandlung von Neurodermitis: Schritt für Schritt zur Linderung

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in verschiedenen Schweregraden auftritt. Die Behandlung erfolgt in vier klar definierten Stufen, die individuell angepasst werden, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

 

Nahaufnahme einer Hand, die Creme auf eine von Ekzemen betroffene Hautstelle aufträgt.

 

Stufe 1 – Trockene Haut: Die Basis der Pflege

Zu Beginn steht die tägliche Basispflege im Vordergrund. Ziel ist es, die Hautbarriere zu stärken und die Haut vor äußeren Einflüssen zu schützen. Hierzu werden rückfettende Cremes und Salben eingesetzt, die Inhaltsstoffe wie Harnstoff, Glycerin oder Paraffin enthalten. Diese helfen, die Haut zu befeuchten und die Feuchtigkeit zu speichern. Zusätzlich ist es wichtig, bekannte Auslöser (Trigger) wie bestimmte Textilien, Allergene oder extreme klimatische Bedingungen zu meiden.

Stufe 2 – Leichte Ekzeme: Entzündungen gezielt behandeln

Bei leichten Ekzemen werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Topische Glukokortikosteroide (TCS) mittlerer Stärke oder Calcineurin-Inhibitoren wie Tacrolimus oder Pimecrolimus kommen zum Einsatz. Diese Medikamente helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Haut zu beruhigen. Es ist wichtig, die Anwendung unter ärztlicher Anleitung durchzuführen, um Nebenwirkungen zu minimieren.

Stufe 3 – Moderate Ekzeme: Intensivere Therapieansätze

Bei moderaten Ekzemen, die nicht ausreichend auf die bisherigen Behandlungen ansprechen, werden stärkere topische Glukokortikosteroide oder Calcineurin-Inhibitoren eingesetzt. In einigen Fällen kann auch eine UV-Lichttherapie (PUVA) in Erwägung gezogen werden. Diese Therapie nutzt ultraviolettes Licht, um die Haut zu behandeln und Entzündungen zu reduzieren. 

Stufe 4 – Schwere Ekzeme: Systemische Behandlung

Bei schweren, persistierenden Ekzemen, die auf lokale Behandlungen nicht ansprechen, kommen systemische Therapien zum Einsatz. Ein Beispiel hierfür ist Dupilumab (Handelsname Dupixent), ein Biologikum, das gezielt bestimmte Entzündungswege blockiert. Es wird subkutan injiziert und hat sich in klinischen Studien als wirksam erwiesen.

Weitere unterstützende Methoden

Neben der medikamentösen Behandlung können folgende unterstützende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Lichttherapie (PUVA): Wie bereits in Stufe 3 erwähnt, kann UV-Licht helfen, die Haut zu beruhigen und Entzündungen zu lindern.
  • Klimatherapie: Aufenthalte in klimatisch günstigen Regionen können positive Effekte auf die Haut haben.
  • Auslass-Diät: Bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergien kann eine gezielte Auslass-Diät unter ärztlicher Aufsicht sinnvoll sein, um mögliche Auslöser zu identifizieren.

Übersicht der Behandlungsschritte

 

Stufe & Hautzustand & Behandlungsmöglichkeiten

Stufe Hautzustand Behandlungsmöglichkeiten
1 Trockene Haut Basispflege mit rückfettenden Cremes, Trigger meiden
2 Leichte Ekzeme Topische Glukokortikosteroide mittlerer Stärke, Calcineurin-Inhibitoren
3 Moderate Ekzeme Stärkere topische Medikamente, ggf. UV-Lichttherapie
4 Schwere Ekzeme Systemische Therapien wie Dupilumab

 

Tipps für den Alltag: Ernährung & gesunder Lebensstil

Eine Auswahl an eisenreichen Lebensmitteln, darunter Leber, Eier, Sesam, Kürbiskerne, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse, auf einem Holztablett, die eine gesunde Ernährung fördern.

 

Ein gesunder Lebensstil kann Neurodermitis positiv beeinflussen – besonders die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Stell dir deinen Körper wie einen Garten vor: Was Du ihm gibst, zeigt sich auf der Haut. Manchmal verträgt der „Boden“ (also dein Darm) bestimmte Lebensmittel nicht – besonders Kuhmilch kann bei vielen Menschen Probleme machen, weil die enthaltene Laktose nicht richtig verstoffwechselt wird. Das bedeutet aber nicht, dass Kalzium verloren geht: Es lässt sich durch kalziumreiches Mineralwasser, grünes Gemüse, Mandeln oder frische Kräuter ersetzen.

Omega-3-Fettsäuren wirken wie eine schützende Schicht für die Haut: Sie beruhigen die Entzündungsreaktionen und halten die Haut elastisch. Du kannst sie leicht in den Alltag einbauen – zum Beispiel durch einen Teelöffel Leinöl über den morgendlichen Salat oder Joghurt (pflanzliches Antioxidans inklusive) oder durch fetten Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering ein- bis zweimal pro Woche.

Auch kleine Routinen helfen, die Haut zu entlasten: lauwarme Duschen statt heißer Bäder, sanfte Reinigungsmittel ohne aggressive Tenside, lockere Baumwollkleidung und das Einplanen von Entspannungszeiten. Stress wirkt wie ein Funke auf einem trockenen Feuer – er kann Schübe auslösen. Gönn dir also bewusste Pausen, Atemübungen oder einen kurzen Spaziergang in der Natur.

So wird aus deinem Alltag eine Art Pflegeplan, der die Haut stärkt, das Immunsystem unterstützt und das Wohlbefinden spürbar steigert – Tag für Tag.

 

 

 

Grafik von Krankenschwester Nora mit einem Stethoskop um den Hals und dem Text 'Noras Fazit' auf einem grünen Banner. Abschlussbemerkung oder Zusammenfassung im Gesundheitsbereich.

 

Neurodermitis-Symptome können belastend und manchmal beängstigend wirken – egal ob bei Babys, Kindern oder Erwachsenen. Wichtig zu wissen: Sie sind gut erkennbar und mit der richtigen Behandlung sowie konsequenter Hautpflege oft gut in den Griff zu bekommen.

Wenn Du unsicher bist, ob Deine Hautveränderungen tatsächlich auf Neurodermitis hindeuten, suche frühzeitig ärztlichen Rat. Ein Hautarzt oder eine Hautärztin kann die Diagnose bestätigen, andere Ursachen ausschließen und gemeinsam mit den Betroffenen einen passenden Behandlungsplan entwickeln.

Das Wichtigste für Dich: Du bist mit Neurodermitis nicht allein. Millionen Menschen leben damit und moderne Therapien, eine gute Basispflege und ein bewusster Umgang mit möglichen Auslösern können die Beschwerden spürbar lindern.

Bleibe aufmerksam gegenüber den Symptomen, vertraue auf professionelle Unterstützung und gib Dir die Zeit, herauszufinden, welche Maßnahmen Dir und Deiner Haut guttun. So gewinnst Du Schritt für Schritt mehr Lebensqualität zurück.

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Ein türkisfarbener Banner mit weißem Text, der 'Noras Häufig gestellte Fragen' lautet. Auf der rechten Seite befindet sich eine illustrierte Avatarfigur einer Krankenschwester mit blonden Haaren, die eine türkise Krankenschwester-Mütze mit einem weißen Kreuz, einen weißen Kragen und ein Stethoskop um den Hals trägt
Neurodermitis zeigt sich meist durch starken Juckreiz und trockene, gerötete, schuppende Haut, oft in Schüben. Typische Stellen sind Ellenbeugen, Kniekehlen, Gesicht, Hände und Kopfhaut. Bei Unsicherheit sollte ein Hautarzt die Diagnose sichern und andere Hauterkrankungen ausschließen.
Am Anfang treten oft trockene, rote Flecken mit Juckreiz auf. In akuten Schüben können nässende Ekzeme oder kleine Bläschen entstehen. Bei Babys beginnt Neurodermitis häufig im Gesicht oder auf der Kopfhaut, während bei Kindern die Beugen und bei Erwachsenen vor allem Hände oder Gesicht betroffen sind.
Bei Erwachsenen äußert sich Neurodermitis durch chronisch trockene, juckende und entzündete Haut. Häufig betroffen sind Gesicht, Hals, Hände und Oberkörper. Typisch sind Rhagaden (Risse), Lichenifikation (verdickte Haut durch Kratzen) und wiederkehrende Ekzeme, die das Wohlbefinden und den Alltag stark beeinträchtigen können.
Babys entwickeln Neurodermitis oft schon im zweiten bis dritten Lebensmonat. Typisch sind Milchschorf auf der Kopfhaut, gerötete und juckende Haut im Gesicht sowie Ausschläge an den Streckseiten von Armen und Beinen. Starker Juckreiz kann das Schlafverhalten beeinträchtigen und führt häufig zu Unruhe.
Neurodermitis betrifft je nach Alter unterschiedliche Körperstellen: Bei Babys Gesicht und Kopfhaut, bei Kindern oft die Ellenbeugen und Kniekehlen, bei Erwachsenen zusätzlich Hände, Hals und Gesicht. Typisch sind schubweise entzündete, juckende Ekzeme, die an den genannten Stellen wiederholt auftreten.
Neurodermitis entsteht nicht durch einen einzelnen Nährstoffmangel. Ursache ist meist eine gestörte Hautbarriere (z. B. Filaggrin-Defekte) in Kombination mit einer Fehlsteuerung des Immunsystems. Dadurch reagiert die Haut überempfindlich auf Reize und entwickelt Juckreiz, Trockenheit und Ekzeme.

 

Grafisches Logo von Noras Wissenschatz, einer Sammlung von Informationen für Pflegekräfte. Ideal zur Darstellung von Pflegewissen und Ratschlägen.
  • Neurodermitis (Atopische Dermatitis): Eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die schubweise auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch starken Juckreiz, Hautrötung und Ekzeme und hängt mit einer genetisch bedingten Überempfindlichkeit zusammen.
  • Ekzem: Ein Überbegriff für verschiedene Hautentzündungen, die mit Rötung, Juckreiz, Schwellung und oft Nässen oder Schuppung einhergehen. Bei Neurodermitis treten sie schubweise auf.
  • Lichenifikation: Eine Verdickung und Vergröberung der Haut, die durch das wiederholte und langjährige Kratzen (Juckreiz) an derselben Stelle entsteht.
  • Filaggrin: Ein wichtiges Protein in der Haut, das für die Stabilität und Dichtheit der Hautbarriere sorgt. Bei Neurodermitis-Patient:innen ist es oft genetisch bedekt fehlerhaft oder fehlt.
  • PUVA-Therapie (Lichttherapie): Eine moderne Behandlungsmethode bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, bei der die Haut gezielt mit ultraviolettem Licht (UVA) behandelt wird, oft in Kombination mit photosensibilisierenden Substanzen.
  • Topische Glukokortikosteroide (TCS): Kortisonhaltige Salben oder Cremes, die äußerlich angewendet werden, um Entzündungen schnell zu reduzieren und Ekzeme zu lindern (Stufe 2/3 der Behandlung).
  • Calcineurin-Inhibitoren (z. B. Tacrolimus): Medikamente, die äußerlich angewendet werden und das Immunsystem in der Haut gezielt dämpfen, um Entzündungen zu reduzieren (Alternative zu Kortison).
  • Kreuzkontamination: Die ungewollte Übertragung von Allergenen oder Reizstoffen von einem Gegenstand auf die Haut, z. B. durch das Berühren von Wollkleidung, die zuvor mit einem Reizstoff in Kontakt kam.
  • Rhagaden: Fachbegriff für kleine, oft schmerzhafte Risse in der Haut, die typischerweise an trockenen, gespannten Stellen (z.B. Händen oder Lippen) entstehen.
  • Dennie-Morgan-Falte: Eine zusätzliche Hautfalte unter dem unteren Augenlid, die als unspezifisches, aber häufiges Anzeichen für Neurodermitis oder andere atopische Erkrankungen gilt.