24 Stunden Betreuung: Rechte und Pflichten als Pflegekraft in Österreich
Die Entscheidung, einen geliebten Menschen zu Hause zu pflegen, bringt viele Emotionen mit sich. Es fühlt sich richtig an, für jemanden da zu sein, kann aber auch herausfordernd werden. Besonders wenn eine 24-Stunden Betreuung nötig ist, sollten die Rechte und Pflichten beider Parteien geklärt sein. Denn in diesem Moment zählt nicht nur das Herz, sondern auch das Wissen darüber, was rechtlich wichtig ist – für Dich, für Deine Familie und für die Betreuungskraft.
Vielleicht überlegst du gerade, eine Betreuungskraft einzustellen, steckst mitten im Prozess oder fragst dich, ob alles fair und richtig läuft. Dann lohnt es sich, genauer hinzusehen: Welche Regeln gibt es? Welche Unterstützung kannst du nutzen? Welche Vereinbarungen sind nötig, damit alles gut funktioniert?
Wir zeigen Dir, was du wissen musst – besseres Verständnis der rechtlichen Vorgaben und Pflichten, über finanzielle Hilfen, bis hin zu den Voraussetzungen, die Betreuungskräfte mitbringen sollten. Wir wissen, wie überwältigend das alles sein kann. Deshalb wollen wir Dich dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit die Betreuung nicht nur liebevoll und sorgsam erfolgt, sondern auch rechtlich abgesichert ist.
Tanja hatte jahrelang als Pflegerin für eine Agentur gearbeitet und fühlte sich zunehmend überfordert und ausgelaugt. Ihre Arbeitszeiten wurden immer wieder ohne Rücksicht auf ihre Wünsche festgelegt. Dementsprechend hatte sie auch kaum Einfluss darauf. Es war frustrierend, ständig von einem Job zum nächsten zu springen, ohne dabei wirklich die Kontrolle über ihre eigene Zeit und ihre Arbeitsbedingungen zu haben. Die Stunden, die sie arbeitete, fühlten sich oft nicht fair entlohnt an und bei manchen Personen wurde sie als Gärtnerin oder Tiersitterin eingesetzt.
Doch dann stieß Tanja auf noracares – und alles veränderte sich. Endlich konnte sie ihre Arbeit so gestalten, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Sie konnte ihre Arbeitszeiten selbst festlegen und war nicht mehr auf fremde Vorgaben angewiesen.
Diese Freiheit, ihren Arbeitstag nach eigenen Vorstellungen zu organisieren, gab ihr das Gefühl von Kontrolle und Selbstbestimmung zurück. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr einfach nur zu funktionieren, sondern aktiv zu entscheiden, wie und wann sie arbeiten wollte.
Dank noracares wurde in direkten Gesprächen mit den Familien der betreuten Personen eine faire Vergütung verhandelt. Diese finanzielle Anerkennung für die harte Arbeit, die sie leistete, gab ihr nicht nur ein Stück mehr Sicherheit, sondern auch das Gefühl, dass ihre Arbeit respektiert und geschätzt wurde.
Wenn eine Person in ihrem eigenen Zuhause Betreuung benötigt, gilt das Hausbetreuungsgesetz (HBeG). Darin ist die rechtliche Absicherung von Pflegekraft und die betreuende Person bei der Durchführung der 24-Stunden-Betreuung gewährleistet.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Betreuung:
- Eine Betreuungsperson auf selbständiger Basis
- Eine Betreuungsperson im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses
Die wesentlichen gesetzlichen Vorgaben für die 24-Stunden-Betreuung in Österreich beinhalten:
- Hausbetreuungsgesetz (HBeG): Hier sind die rechtlichen Rahmenbedingungen der Betreuung im privaten Haushalt aufgeführt.
- Gewerbeordnung: Anforderungen für die selbständige Tätigkeit von Betreuungskräften.
- Pflegegeldgesetz: Legt fest, unter welchen Bedingungen Pflegegeld bezogen werden kann, um die Betreuung zu finanzieren.
- Arbeitsschutzgesetze: Darin sind Arbeitszeit, Pausen und Ruhezeiten für Betreuungskräfte geregelt.
- Pflegegesetz; Voraussetzungen für die Gewährung einer Zuwendung
- Arbeitnehmerschutzgesetze: Regeln Arbeitszeit, Pausen, Freizeit
Wichtige Vertragsinhalte der 24-Stunden-Betreuung
Eine 24-Stunden-Betreuung bietet eine umfassende Unterstützung für betreuungsbedürftige Personen im privaten Bereich. Ein klar geregelter Vertrag ist dabei wichtig, um die Rechte und Pflichten sowohl der Betreuungskraft als auch der betreuten Person festzuhalten. Darin werden die Arbeitszeiten, die pflegerische Tätigkeiten, Vergütung und weitere Bedingungen festgehalten, die für mehr Transparenz sorgen.
Voraussetzungen für eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung
Die nachfolgenden Kriterien für eine 24 Stunden Betreuung werden im Hausbetreuungsgesetz (HBeG) festgelegt:
- Die Pflegekraft muss das 18. Lebensjahr vollendet haben.
- Die pflegebedürftige Person muss zumindest Pflegegeld Stufe 3 nach dem Bundespflegegeldgesetz haben und bei nachweislicher Demenz Pflegestufe 1.
- Die vereinbarte Arbeitszeit muss mindestens 48 Stunden pro Woche betragen.
- Bei einer Arbeitszeit von zwei aufeinander folgenden Wochen darf ein Ausmaß von 128 Stunden nicht überschritten werden.
- Die Betreuungskraft ist für die Pflegedauer der jeweiligen Arbeitsperiode im Wohnraum der betreuenden Person bei voller Verpflegung untergebracht.
- Der Betreuungskraft muss nach 14 Tagen eine durchgehende Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewährt werden.
Das hängt meist von den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der älteren Person ab, aber im Normalfall werden folgende Pflegeaufgaben vom Pflegegesetz übernommen:
- Beim Aufstehen helfen, anzuziehen
- Beim Baden, Duschen und Haare waschen unterstützen
- Wechseln der Windeln und entsprechende Körperpflege
- Zähneputzen und Reinigung der Prothese
- Kleidung waschen und bügeln
- Frühstück vorbereiten und servieren
- Medikamente verabreichen
- Begleitung zu Arztterminen
- Freunde und Bekannte besuchen, um das soziale Umfeld zu pflegen
- Alle für den täglichen Bedarf besorgen
- Mittagessen, Snacks, Abendessen vorbereiten und servieren
- Überprüfung der Nahrungsaufnahme und Trinkkonsum
- Kleinere Reinigungsarbeiten (größere Grundreinigungen liegen nicht in der Verantwortung der Pflegekraft)
- Spezielle Betreuung bei bestimmten Erkrankungen wie Parkinson oder Demenz
- Mit Familienmitgliedern ständig Kontakt halten und sie über den Zustand der Pflegeperson informieren
- Psychische Unterstützung
Das Gehalt einer 24-Stunden-Betreuungskraft in Österreich kann sehr unterschiedlich sein, da es von verschiedenen Faktoren abhängt,ob man selbstständig oder angestellt ist und wie viele Stunden gearbeitet werden.
Bei selbstständigen Betreuungskräften, wie jede von noracares wird die Höhe des Entgelts zwischen pflegebedürftiger Person und Betreuungskraft frei vereinbart, es gibt keine gesetzlichen Mindestlöhne. Zusätzlich fallen meist noch Fahrtkosten, Kosten für Verpflegung und Nächtigung an
Bei unselbstständigen Betreuungskräften, die bei Agenturen beschäftigt sind, gibt es Mindestlohntarife, zusätzlich Steuern und Sozialabgaben. Die tatsächlichen Kosten der Anbieter stehen auf deren Homepages.
Menschen, die zu Hause gepflegt werden, können eine finanzielle Unterstützung für die 24-Stunden-Betreuung bekommen, unabhängig von ihrem Vermögen. Die Betreuung muss dabei den Vorgaben des Hausbetreuungsgesetzes entsprechen.
- Sozialministerium: Antragsformular "24-Stunden-Betreuung
- ab Pflegegeldstufe 3 ist eine Förderung zur 24-Stunden-Betreuung möglich
- Steuerliche Absetzbarkeit der Betreuungskosten als „außergewöhnliche Belastung”
- Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung und Zuwendungen
Die Suche nach einer qualifizierten 24-Stunden-Betreuungskraft erfordert sorgfältige Planung und Recherche, da diese sowohl fachlich als auch menschlich zu den individuellen Bedürfnissen der pflegenden Person passen soll.
Agenturen
Eine Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit speziellen Vermittlungsagenturen.
Wenn Du Dich für eine Agentur entscheidest, solltest Du vor der endgültigen Auswahl ein persönliches Gespräch oder eine Probearbeit vereinbaren. Nur so kannst Du sicherstellen, dass die Betreuungskraft nicht nur fachlich geeignet ist, sondern auch menschlich gut zur betreuten Person passt.
noracares
noracares bietet für Pflegekräfte flexible Einsatzmöglichkeiten und faire Bezahlung ohne versteckte Kosten. Die Betreuungskräfte werden sorgfältig geprüft, damit sichergestellt ist, dass sie über die erforderlichen Qualifikationen, Schulungen und Erfahrungen verfügen.
Du hast als Pflegekraft mehr Mitspracherecht als bei Agenturen. Erst wenn beide Seiten von den Voraussetzungen oder der Kompetenz des Anderen überzeugt sind, kommt es zu einer Zusammenarbeit.
Als 24-Stunden-Betreuungskraft trägst Du viel Verantwortung – umso wichtiger ist es, dass Deine Rechte geschützt sind. Informiere Dich über faire Arbeitsbedingungen und nutze Plattformen wie noracares, um mehr Kontrolle über deine Arbeitszeiten und dein Gehalt zu haben.
Auch für Familien ist die Entscheidung für eine 24-Stunden-Betreuung oft mit vielen Fragen verbunden. Gesetze wie das Hausbetreuungsgesetz und die Gewerbeordnung sorgen für klare Regeln und stellen sicher, dass die Betreuung fair, sicher und würdevoll gestaltet wird.
Du bist nicht allein! Mit den richtigen Informationen kannst Du für eine sichere und faire Betreuung sorgen – für Dich und die Menschen, die Du unterstützt.