Quereinsteiger in der Pflege

Es gibt unendlich viele Gründe, einen Jobwechsel anzustreben. Immer mehr Menschen, die bereits fest im Berufsleben stehen, merken später, dass sie das, was sie machen, nicht mehr erfüllt, oder sie eine Veränderung brauchen – Geht es Dir auch so? Oder suchst Du vielleicht sogar einfach nur eine neue Herausforderung?

 

Wünscht man einen Jobwechsel herbei, bildet die Aussicht und Chance auf eine garantierte und gute Arbeitsstelle meist ein wichtiges Argument in der Entscheidungsfindung. Gerade in der Pflege werden laufend Arbeitskräfte gesucht, denn der demographische Wandel bringt mit sich, dass die Bevölkerung immer höheres Alter erreicht und Pflegeberufe somit immer mehr an Bedeutung und Wichtigkeit gewinnen.

 

Österreich sucht, wie auch etliche weitere Länder, händeringend nach Pflegerinnen und Pfleger, denn so gut wie jede Pflegeeinrichtung kämpft mit den Problemen der Unterbesetzung. In der Pflege kommt es auf jede einzelne helfende Hand an, und ein beruflicher Neuanfang in diesem Berufsfeld bringt viele positive Aspekte mit sich.

 

Nachdenklicher Mann am Schreibtisch

GuKG-Novelle

Klingt furchtbar kompliziert, hat aber eine ganz einfache Bedeutung: GuKG steht für „Gesundheit- und Krankenpflegegesetz“. Mit der Novelle wurde 2016 das Gesetz um einen Pflegeberufszweig erweitert: neben dem gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege und der Pflegeassistenz wie auch Pflegehilfe, gibt es nun das neue Berufsbild der Pflegefachassistenz.
 

Mit der Novelle wurden auch neue Ausbildungswege ins Leben gerufen. Das Berufsförderungsinstitut bietet alle drei Pflegeausbildungen an – von einem Jahr bis drei Jahren Ausbildungszeit ist alles möglich. Ein beruflicher Neustart ist damit genau so möglich wie eine Aufschulung zu einer höheren Position.

 

Junge Pflegerin mit älterem Patienten

Ausbildungslehrgang Pflegeassistenz

Für Quereinsteiger in der Pflege führt der Weg an einem Ausbildungslehrgang zur Pflegeassistenz nicht vorbei. Dieser stellt die notwendige Basisausbildung dar. Sie werden von diversen Einrichtungen angeboten. Zum einen von karitativen Organisationen wie dem Österreichischen Roten Kreuz und der Caritas und zum anderen vom Berufsförderungsinstitut und dem WIFI.
 

Die Ausbildungsdauer beträgt ein Jahr, dazu kommen 530 Praxisstunden – das entspricht in etwa drei Monaten. Theoretische und praktische Ausbildung wechseln sich in dem Jahr laufend ab, so hat man etwa die Möglichkeit Erlerntes zeitnahe umsetzen. Zu den Theorie- und Praxisstunden fallen zusätzliche Zeitaufwände für Praktika in den Teilgebieten der Langzeitpflege (das betrifft etwa Pflegeheime, Seniorenheime, Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen,..) sowie das der Akutpflege, wie man sie in Krankenhäusern betreibt.

 

Voraussetzungen für diesen Lehrgang sind niedrig angesetzt: Wer mindestens 17 Jahre alt ist, die neunte Schulstufe positiv absolviert hat und ein Deutschniveau der Stufe B2 aufweisen kann, kann sich für diese Ausbildung bewerben. Ideal also für einen Jobwechsel zum Pflegeberuf ohne Vorerfahrungen oder Ausbildungen in diesem Bereich.

 

Junge Ärztin mit Kollegen

 

Obwohl sich die beiden Lehrgänge im Wortlaut nur sehr geringfügig unterscheiden, sind die Unterschiede der Ausbildungsinhalte sowie des zeitlichen Aufwands doch wesentlich größer. Doppelt so lange, also zwei Jahre, dauert die Ausbildung zur Pflegefachassistenz. In jedem dieser Jahre wird eine Praxiserfahrung von je drei Monaten vermittelt.

 

Im Vergleich zur einjährigen Ausbildung, in der das Verabreichen von Medikamenten, Blutabnahmen, Bandagieren und weitere, recht simple Tasks zu den Aufgaben gehören, gestalten sich die Tätigkeitsfelder hier wesentlich umfassender und komplexer: An- und Abhängen laufender Infusionen, das Durchführen von EKG und EEG und auch das Setzen und Entfernen eines Dauerkatheters stehen hier zum Beispiel an der Tagesordnung. 
 

Die Voraussetzungen bleiben allerdings wie gehabt. Auch hier benötigt man keinerlei Vorkenntnisse oder Ausbildungen in der Pflege, also absolut geeignet für Quereinsteiger!

 

Ärztin mit Herzmodell

Gesundheits- und Krankenpflege im Studium

Selbstverständlich kann auch jeder, der ein Berufsreifezeugnis mitbringt oder eine Studienzulassungsprüfung abgelegt hat, das Studium der Gesundheits- und Krankenpflege anstreben. Dafür muss man zwar wesentlich mehr Zeit einplanen, doch wenn man sich in dieser Berufswahl sicher ist und langfristig profitieren will, bringt ein Studium signifikante Vorteile mit. 
 

Die Studiendauer beträgt sechs Semester, also rund drei Jahre. Auch hier wird auf eine fundierte Theorieausbildung in Kombination mit dem Erlernen von umfassenden praktischen Kenntnissen gesetzt. Das Praktikum nimmt im Studium insgesamt elf Monate in Anspruch und startet bereits ab dem ersten Semester. 

 

Zudem eignet man sich mithilfe des Studiums Gesundheits- und Krankenpfleg“ die Berufsberechtigung für den gehobenen Dienst in diesem Bereich an. Sowohl hohe Mitverantwortung in heiklen Tätigkeiten wie Diagnostik und Therapie als auch Aufgaben, die viel Fingerspitzengefühl und Können erfordern, wie das Setzen von Venenverweilkathetern, das Legen von Magensonden oder das Verabreichen von Injektionen fallen im Berufsalltag in deren Verantwortungsbereich.

 

Noras Fazit

Es ist völlig egal, aus welcher Branche du kommst – ob du nun Metzgerin oder Metzger, Installateurin oder Installateur, Pädagogin oder Pädagoge oder Floristin oder Florist bist. ein beruflicher Neuanfang ist immer eine Option! Solange man Freude an der Arbeit mit Menschen mitbringt und dafür brennt, anderen Hilfe zu leisten, sind Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege definitiv eine gute Wahl.

 

Lächelnde Nora

 

Wenn Du nicht sicher bist, welcher Berufsweg als Quereinsteiger der ideale für Dich ist, stehen wir Dir in beratender Funktion jederzeit zur Verfügung. Auch nach Deiner Ausbildung ist noracares für Dich da: Du kannst Dich schon jetzt auf noracares.at registrieren, um in unsere Pflegedatenbank aufgenommen zu werden! Wir sind für Dich da – vor, nach und während Deiner Ausbildung!