Care ABC - B for Back Disc Herniation

Rückenschmerzen im Pflegealltag – wenn jede Bewegung zählt

Vorbeugen und richtig handeln bei einem Bandscheibenvorfall! Entdecke hilfreiche Informationen, Hausmittel und Tipps, um Rückenschmerzen zu vermeiden, einen Bandscheibenvorfall zu erkennen und die richtige Behandlung zu wählen.

Stell Dir vor, Du beginnst Deinen Tag voller Energie, doch schon beim ersten Umlagern, Heben oder Helfen zieht ein stechender Schmerz durch Deinen Rücken. Ein Szenario, das für viele Pflegekräfte und pflegende Angehörige leider Alltag ist – denn Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden im Pflegeberuf. Studien zeigen: Über die Hälfte aller Pflegekräfte in Österreich und Deutschland hat bereits Rückenschmerzen erlebt oder musste deswegen sogar Schmerzmittel nehmen. Besonders der Bandscheibenvorfall ist eine gefürchtete Diagnose, die nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die Arbeitsfähigkeit und das Wohlbefinden massiv beeinflussen kann.

Ein älterer Mann, der Rückenschmerzen hat und einen Stock in einem Wohnzimmer hält.

Gerade in der Pflege bist Du körperlich enorm gefordert – ständiges Bücken, Tragen und Unterstützen der Schützlinge fordern Deinem Rücken jeden Tag Höchstleistungen ab. Was viele nicht wissen: Mit den richtigen Techniken, etwas Wissen und gezielter Prävention kannst Du viel für die Rückengesundheit tun – und selbst bei einem Bandscheibenvorfall richtig reagieren.

In diesem Artikel bekommst Du das geballte noracares-Wissen zum Thema Bandscheibenvorfall Pflege:

  • Wie kannst Du typische Anzeichen und Symptome frühzeitig erkennen?
  • Welche Soforthilfen und Hausmittel lindern die Beschwerden?
  • Wie schützt Du Dich und Deine Schützlinge langfristig vor Rückenschmerzen und weiteren Bandscheibenvorfällen?
  • Welche bewährten Tipps und Übungen aus Österreich & Deutschland helfen im Pflegealltag wirklich?
     

Unsere Tipps und praktischen Beispiele sind speziell für Dich als Pflegekraft oder pflegenden Angehörigen aufbereitet. Egal, ob Du schon betroffen bist, präventiv vorsorgen willst oder Dich einfach sicherer fühlen möchtest – wir begleiten Dich Schritt für Schritt durch alle wichtigen Fragen rund um das Thema Rückengesundheit in der Pflege. Denn bei noracares gilt: Dein Rücken ist Dein Kapital. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Du auch morgen noch kraftvoll und schmerzfrei für andere da sein kannst!

 

Wenn der Rücken streikt: Warum das Thema so wichtig ist

Eine Person geht im Freien und hält sich dabei den unteren Rücken vor Schmerzen in Deutschland.

 

Stell Dir vor, Du bückst Dich, um einer Seniorin liebevoll die Hausschuhe anzuziehen – und plötzlich schießt ein stechender Schmerz durch Deinen unteren Rücken. Für Pflegekräfte und pflegende Angehörige ist genau das keine Seltenheit, sondern ein belastender Alltag: Rund 40 % aller Österreicher:innen erleben mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen – und im Pflegeberuf sind die Zahlen noch alarmierender. Laut aktuellen Studien nehmen mehr als die Hälfte aller Pflegekräfte regelmäßig Schmerzmittel wegen Rückenschmerzen ein (vgl. MedUni Graz, 2018). Besonders häufig steckt ein Bandscheibenvorfall dahinter – eine Diagnose, die Betroffene oft ausbremst und den Alltag erschwert.

Gerade im Pflegealltag zählt jede Bewegung: Vom Umlagern im Bett, über das Heben aus dem Rollstuhl bis hin zum Anreichen von Mahlzeiten – unser Rücken ist im Dauereinsatz. Meist merken wir gar nicht, wie viel Gewicht und Verantwortung auf unseren Schultern (und Wirbeln!) lastet – bis der Rücken plötzlich „streikt“. Die Folgen sind nicht nur körperlich, sondern auch seelisch spürbar: Schmerzen, Angst vor dem nächsten „falschen Handgriff“, Unsicherheit im Job, weniger Lebensfreude – und oft auch eine eingeschränkte Selbstständigkeit der betreuten Person. Doch das muss nicht sein! Mit dem richtigen Wissen, bewährten Präventionsmaßnahmen und kleinen Alltagstricks kannst Du nicht nur Rückenschmerzen vorbeugen, sondern auch im Ernstfall schnell und gezielt helfen.

Wichtig ist: Ein Bandscheibenvorfall ist kein unabwendbares Schicksal! Du kannst viel tun, um Deinen Rücken zu schützen, Warnzeichen rechtzeitig zu erkennen und langfristig für Entlastung zu sorgen. noracares begleitet Dich dabei Schritt für Schritt – mit praxisnahen Tipps, einfachen Übungen und echtem Expertenwissen aus Österreich und Deutschland. Ob Du selbst betroffen bist, vorsorgen möchtest oder Angehörige unterstützt: In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige rund um das Thema Bandscheibenvorfall in der Pflege – damit Dein Rücken auch morgen noch stark ist.

 

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Ursachen, Symptome und Risiken im Überblick

Ein Arzt zeigt auf ein Wirbelsäulenmodell und bespricht Rückenschmerzen mit einem Patienten in Deutschland.

 

Dein Rücken ist ein echtes Wunderwerk – und Deine Bandscheiben spielen dabei eine Hauptrolle! Sie sitzen wie kleine, elastische „Stoßdämpfer“ zwischen Deinen Wirbeln und machen es möglich, dass Du Dich bücken, heben, drehen und strecken kannst. Doch was passiert, wenn diese Puffer nachgeben?

Ein Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps) entsteht, wenn der weiche Kern der Bandscheibe durch den äußeren Faserring nach außen tritt – meist, weil dieser durch dauerhafte Belastung oder kleine Risse geschwächt ist. Das austretende Gewebe kann auf umliegende Nerven drücken und starke Schmerzen, Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungserscheinungen auslösen.

Wer ist besonders gefährdet?

Vielleicht hast Du es selbst schon erlebt: Im Pflegealltag sind es oft die vielen kleinen Handgriffe, die zur Belastungsprobe werden. Besonders gefährdet für einen Bandscheibenvorfall sind Menschen zwischen 30 und 50 Jahren, aber auch viele Pflegekräfte und Senior:innen – wie Du und Deine Schützlinge. Die Ursachen im Alltag?

  • Häufiges Heben und Umlagern, zum Beispiel beim Unterstützen beim Aufstehen oder beim Lagern im Bett.
  • Falsche Bewegungsmuster, wie hastiges Bücken oder schweres Tragen ohne die richtige Technik.
  • Langes Sitzen, schlechte Haltung am Schreibtisch oder im Auto.
  • Übergewicht, Bewegungsmangel oder eine familiäre Veranlagung erhöhen das Risiko zusätzlich.

     

Gerade in der Pflege kann ein Bandscheibenvorfall Deinen Alltag komplett auf den Kopf stellen – sowohl für Dich als Pflegekraft als auch für die betreute Person. Umso wichtiger ist es, die Warnzeichen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln.

Typische Symptome auf einen Blick

Ein Bandscheibenvorfall zeigt sich oft ganz plötzlich und kann unterschiedliche Körperregionen betreffen – je nachdem, wo der Vorfall passiert (Lendenwirbelsäule, Halswirbelsäule):

Symptome & Beschreibung

Symptom Beschreibung
Plötzliche Rückenschmerzen Meist stechend, oft nach Heben oder falscher Bewegung, bei Belastung schlimmer
Ausstrahlung in Gesäß/Bein Vor allem bei Vorfällen im Lendenbereich, oft mit Kribbeln oder Taubheit
Schmerzen in Arm/Hand Typisch bei Vorfällen im Halswirbelbereich
Muskelschwäche/Lähmung Alarmzeichen! Ungewöhnliche Schwäche oder Lähmung – bitte sofort ärztliche Hilfe holen!

Auch sogenannte „einschießende“ Schmerzen (wie ein elektrischer Schlag), die bis ins Bein oder den Arm ziehen, sind ein deutliches Warnsignal für einen Bandscheibenvorfall.

Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall?

Vielleicht hast Du schon einmal einen Hexenschuss (Lumbago) gehabt – ein plötzlicher, heftiger Rückenschmerz nach einer falschen Bewegung. Doch:

  • Ein Hexenschuss bleibt meist auf den Rücken begrenzt.
  • Bei einem Bandscheibenvorfall können zusätzlich neurologische Ausfälle auftreten: Kribbeln, Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen in Beinen oder Armen.
     
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Nora's Tipp: Achte besonders auf „Ameisenlaufen“, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche. Wenn Du – oder Deine Schützlinge – plötzlich nicht mehr richtig stehen, gehen oder fühlen kannst, ist das ein medizinischer Notfall! Zögere bitte nicht und suche sofort ärztliche Hilfe auf – je früher behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

 

Rückenschmerzen in der Pflege: Prävention ist der beste Schutz!

Eine detaillierte Zeichnung einer Wirbelsäule auf einem Klemmbrett mit anatomischen Skizzen im Hintergrund in Deutschland.

Ergonomie im Pflegealltag: So schützt Du Deinen Rücken wirklich

Stell Dir vor, wie Du Tag für Tag im Pflegealltag immer wieder beugst, hebst, drehst – oft ganz automatisch und mit vollem Einsatz für Deine Schützlinge. Doch gerade diese vielen kleinen Handgriffe summieren sich und fordern Deinen Rücken heraus! Rückenschmerzen sind nicht umsonst eine der häufigsten Beschwerden im Pflegeberuf – doch das muss nicht sein. Mit der richtigen Technik und ein paar einfachen Gewohnheiten kannst Du Deinen Rücken langfristig schützen und Bandscheibenvorfällen effektiv vorbeugen.

Die AUVA-Merkblätter (z. B. Ergonomie in unterstützenden Berufen oder Heben und Tragen) sind die perfekte Basis: Sie zeigen Schritt für Schritt, wie Du im Pflegealltag rückenschonend arbeitest.

Praktische Tipps für Deinen Rücken im Alltag:

  • Hebe immer aus den Beinen, nie aus dem Rücken! Gehe vor dem Heben leicht in die Knie und halte den Rücken möglichst gerade.
    Halte das Gewicht so nah wie möglich am Körper – das entlastet Deine Wirbelsäule und verhindert Verletzungen.
  • Drehbewegungen vermeiden: Wenn Du jemanden umbettest oder umsetzt, drehe niemals aus dem Oberkörper, sondern bewege Deinen ganzen Körper mit.
  • Rollen statt Heben: Beim Umlagern im Bett ist „Schieben und Rollen“ viel rückenschonender als direktes Anheben. Kissen oder spezielle Lagerungshilfen machen es noch einfacher.
  • Nutze Hilfsmittel: Transfergurte, Rollbretter, Drehkissen oder höhenverstellbare Betten nehmen Dir viel Last ab und schützen Deinen Rücken – lass Dir diese Techniken zeigen, zum Beispiel vom Hausarzt, in der Einrichtung oder durch erfahrene Kolleg:innen.

 

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Noras Tipp: Frag ruhig nach, wenn Du unsicher bist! In vielen Einrichtungen gibt es Schulungen oder kurze Einweisungen zu rückenschonenden Techniken und Transferhilfen. Und tausche Dich unbedingt mit anderen Pflegekräften auf noracares.at aus – dort bekommst Du nicht nur wertvolle Praxistipps, sondern auch echte Unterstützung für Deinen Rücken.

Bewegung, Sport & Ernährung: So bleibt Dein Rücken stark

Der beste Schutz vor einem Bandscheibenvorfall? Ein aktiver Alltag, gezielte Bewegung und die richtige Ernährung!

  • Regelmäßige Bewegung: Ob Spazierengehen, lockeres Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking – bleib in Bewegung! Das tut nicht nur dem Rücken, sondern auch Deiner Seele gut.
  • Kräftigungsübungen für Bauch und Rücken: Schon wenige Minuten am Tag können Wunder wirken! Probiere einfache Übungen wie die Beckenkippung, den Katzen-Kuh-Stretch (im Vierfüßlerstand) oder die Brücke im Liegen. So stärkst Du Deine Muskulatur und schützt Deine Bandscheiben – ganz ohne Fitnessstudio.
  • Ausreichend trinken: Deine Bandscheiben brauchen Wasser, um elastisch und widerstandsfähig zu bleiben. Stell Dir eine große Wasserflasche griffbereit und gönn Dir regelmäßig kleine Schlucke.
  • Knochenstarke Ernährung: Setze auf Milchprodukte, grünes Gemüse (z. B. Brokkoli, Spinat), Nüsse, Eier und fetten Fisch wie Lachs. Sie liefern Dir Kalzium, Vitamin D und andere Nährstoffe, die Deine Knochen und Bandscheiben kräftigen.

 

Alltag mit Bandscheibenvorfall: Was tun, wenn der Schmerz da ist?

Eine Person erhält eine Schultermassage zur Linderung von Rückenschmerzen in Deutschland.

Akuthilfe & liebevolle Pflege nach einem Bandscheibenvorfall

Der Moment, wenn plötzlich nichts mehr geht: Ein stechender Schmerz im Rücken, jeder Schritt fällt schwer – und trotzdem muss der Alltag weiterlaufen. Besonders im Pflegeberuf oder als Angehörige:r bist Du dann oft gleich doppelt gefordert. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Maßnahmen kannst Du nicht nur akute Beschwerden lindern, sondern auch den Weg zu einer raschen Besserung aktiv unterstützen.

Wichtig zu wissen: Entgegen der alten Faustregel ist längere Bettruhe nach einem Bandscheibenvorfall meist nicht empfehlenswert. Wie auch gesundheit.gv.at betont, fördert maßvolle, angepasste Bewegung die Heilung und verhindert, dass sich Muskulatur abbaut oder die Wirbelsäule versteift. Doch was heißt das konkret für Dich im Pflegealltag?

Soforthilfe & Unterstützung bei akuten Schmerzen

Bunte Blöcke, die das Wort 'TIPPS' auf einer Holzoberfläche in Deutschland buchstabieren.

1. Schmerzmanagement – Den Schmerz in den Griff bekommen

  • Wärme- und Kälteanwendungen: Ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche entspannen verspannte Muskeln. Kühle Pads können im akuten Stadium Schwellungen und Entzündungen lindern. Finde gemeinsam mit dem/der Betroffenen heraus, was besser tut – jede:r reagiert unterschiedlich.
  • Schmerzmittel richtig einsetzen: In enger Abstimmung mit dem Arzt oder der Ärztin können geeignete Schmerzmittel (z. B. Paracetamol oder Ibuprofen) helfen, die Beschwerden zu lindern und Bewegung wieder möglich zu machen. Halte Dich dabei immer an die Dosierung und Empfehlungen der Fachleute.
  • Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation oder ruhige Musik können zusätzlich helfen, Verspannungen zu lösen und den Stress zu senken – oft ein unterschätzter Faktor bei Rückenschmerzen.
     

2. Mobilisation – Schonende Bewegung ist das A und O

  • Stufenlagerung: Lege die Beine im Liegen auf einen Hocker oder ein großes Kissen, sodass die Knie und Hüften einen 90-Grad-Winkel bilden. Das entlastet die Wirbelsäule und nimmt Druck von den Bandscheiben.
  • Langsames Aufstehen: Hilf beim vorsichtigen Aufrichten aus dem Bett, ohne ruckartige Bewegungen. Lieber langsam in die Seitenlage drehen, mit den Armen abstützen und sich dann Schritt für Schritt aufsetzen.
  • Kurze Spaziergänge: Kleine Bewegungsrunden – erst in der Wohnung, später im Freien – bringen den Kreislauf in Schwung, stärken die Muskeln und fördern die Genesung. Lieber mehrmals kurz gehen als einmal zu viel auf einmal.
     

3. Physiotherapie & Übungen – Aktiv zurück in den Alltag

  • Gemeinsam dranbleiben: Unterstütze die Durchführung der ärztlich verordneten Übungen! Schon einfache Mobilisations- und Dehnübungen, die von Physiotherapeut:innen angeleitet werden, helfen, den Rücken zu stärken und Beweglichkeit zurückzugewinnen.
  • Motivation schenken: Gerade in der Anfangsphase fällt Bewegung oft schwer. Ein freundliches Wort, gemeinsames Üben oder ein kleines Lob können Wunder wirken und geben Kraft, dranzubleiben.
     

Alltagshilfen, die wirklich entlasten

  • Schonende Unterstützung beim Lagern & Drehen: Nutze Kissen zum Abstützen, rolle statt zu heben, und achte immer auf die eigene Ergonomie – das schützt beide Seiten!
  • Hilfsmittel clever nutzen: Ergonomische Stühle, Gehstöcke, Anti-Rutschmatten oder Aufrichthilfen machen das Leben leichter und geben zusätzliche Sicherheit.
  • Praktische Alltagstipps: Räume Stolperfallen aus dem Weg, halte wichtige Dinge in Greifnähe und sorge für ausreichend Licht – so fühlt sich Dein Schützling sicher und Du selbst bist entlastet.

 

Die Macht der Regeneration: Schlaf, Entspannung & Psyche

Eine Pflegekraft unterstützt einen älteren Mann zu Hause, zeigt Mitgefühl und sorgt für sein Wohlbefinden in einer angenehmen Wohnumgebung.

 

Im Pflegealltag gilt: Nicht nur Dein Schützling, auch Du selbst brauchst regelmäßige Erholung, um langfristig leistungsfähig und gesund zu bleiben – denn Bandscheiben und Rücken regenerieren vor allem in der Ruhephase!

Schlaf – Die beste Medizin für Deinen Rücken

Erholsamer Schlaf ist Gold wert: Während Du schläfst, haben Deine Bandscheiben endlich Zeit, sich wieder mit Flüssigkeit zu füllen und kleine „Reparaturarbeiten“ im Gewebe zu leisten. Wer zu wenig oder schlecht schläft, merkt schnell, wie der Rücken am nächsten Tag schmerzt oder steif bleibt.

Tipps für gesunden, rückenfreundlichen Schlaf:

  • Schlafposition zählt: Die beste Position ist meist die Rückenlage mit einem Kissen unter den Knien – so wird die Lendenwirbelsäule entlastet. Auch die Seitenlage mit einem Kissen zwischen den Beinen sorgt dafür, dass das Becken nicht abknickt und die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form bleibt.
     
  • Achte auf Deine Matratze: Eine mittelfeste Matratze und ein gut eingestellter Lattenrost sind die Basis für gesunden Schlaf. Tausche beides spätestens alle acht bis zehn Jahre aus.
     
  • Dunkelheit & Rituale: Verdunkle das Schlafzimmer, lüfte gut durch, schalte eine Stunde vor dem Schlafen alle Bildschirme aus und baue kleine Rituale ein – wie leise Musik, Lesen oder eine Tasse Kräutertee. Das signalisiert Deinem Körper: Jetzt ist Zeit zum Runterkommen.
     

Mikropausen im Alltag – Kleine Auszeiten, große Wirkung

Gerade im stressigen Pflegealltag vergessen wir oft, wie wichtig kurze Pausen sind. Einmal tief durchatmen, sich kurz strecken oder für ein paar Minuten die Augen schließen: Diese „Mikropausen“ helfen Deinem Rücken, sich zu erholen, und laden Deine Batterien wieder auf. Stell Dir am Handy einen regelmäßigen Wecker, der Dich ans kurze Durchschnaufen erinnert – Dein Körper wird es Dir danken!

Mentale Stärke & Psyche: Schmerz ist auch Kopfsache

Rückenschmerzen können zermürbend sein – gerade, wenn sie immer wiederkehren oder chronisch werden. Es ist ganz normal, dass die Psyche darunter leidet. Umso wichtiger ist es, achtsam mit Dir selbst umzugehen:

  • Rede über Deine Beschwerden: Sprich offen mit Kolleg:innen, Vorgesetzten oder im Freundeskreis über Deinen Schmerz. Der Austausch nimmt oft Druck raus und sorgt für Verständnis.
  • Achtsamkeit & Meditation: Schon ein paar Minuten bewusstes Atmen oder eine kurze Achtsamkeitsübung pro Tag helfen, den Fokus von den Schmerzen weg und hin zur eigenen Stärke zu lenken.
  • Scheue Dich nicht vor Unterstützung:
    Psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Akt der Selbstfürsorge. In Österreich und Deutschland gibt es viele Beratungsstellen und Online-Angebote speziell für Pflegekräfte.

 

Rote Flaggen: Wann Du keine Sekunde zögern darfst!

Holzfiguren stehen in einem Kreis um eine Figur, die ein Schild mit einem Verbotssymbol hält. Das Bild symbolisiert Ausgrenzung, Protest oder Ablehnung innerhalb einer Gruppe.

 

Manchmal reicht ein einfaches „Ausruhen“ eben nicht mehr – denn es gibt Warnsignale, bei denen sofortiges Handeln überlebenswichtig sein kann. Als Pflegekraft oder Angehörige:r ist es Deine Aufgabe, diese Anzeichen zu kennen und ernst zu nehmen. Gerade bei einem Bandscheibenvorfall solltest Du immer auf folgende „rote Flaggen“ achten:

Diese Symptome sind echte Alarmsignale:

  • Plötzliche Taubheit im Genitalbereich:
    Wenn Dein Schützling plötzlich kein Gefühl mehr im Bereich des Intimbereichs hat, kann das auf eine ernste Nervenschädigung hinweisen.
  • Blasen- oder Darmentleerungsstörungen: Kann jemand plötzlich die Blase oder den Darm nicht mehr kontrollieren (Inkontinenz oder völlige Blockade), ist höchste Eile geboten!
  • Starke Lähmungen in Armen oder Beinen: Schwäche, die dazu führt, dass Hände, Arme oder Beine plötzlich nicht mehr richtig bewegt werden können – das ist ein echter Notfall!
  • Starke, unerträgliche Schmerzen, die in Ruhe nicht nachlassen: Wenn der Schmerz trotz Schonung, Ruhe und Schmerzmitteln immer stärker wird, muss sofort ärztliche Hilfe geholt werden!

Wichtig: Warte nicht darauf, dass sich die Symptome „schon wieder legen“ – denn Nervenschäden können in wenigen Stunden dauerhaft werden! Bei diesen Alarmsignalen zählt jede Minute.

Was Du tun solltest:
  • Ruf sofort den Notruf (144 in Österreich / 112 in Deutschland)!
     
  • Bleibe ruhig und unterstütze Deinen Schützling – Hilfe ist unterwegs.
     
  • Beschreibe die Symptome so genau wie möglich, damit die Rettungskräfte schnell reagieren können.

 

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Noras Tipp: Gerade in Notfällen ist schnelles Handeln ein echter Lebensretter – auch wenn es Dir unangenehm erscheint. Lieber einmal zu oft den Rettungsdienst gerufen, als einmal zu wenig! Sprecht im Team über diese Warnzeichen, damit alle im Ernstfall Bescheid wissen.

 

Grafik von Krankenschwester Nora mit einem Stethoskop um den Hals und dem Text 'Noras Fazit' auf einem grünen Banner. Abschlussbemerkung oder Zusammenfassung im Gesundheitsbereich.

Dein Rücken, Deine Stärke! Du siehst: Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle sind im Pflegealltag kein seltenes Schicksal – aber sie müssen kein dauerhafter Begleiter sein! Mit etwas Wissen, gezielter Prävention und den richtigen Handgriffen schützt Du nicht nur Deine eigene Gesundheit, sondern ermöglichst auch Deinen Schützlingen ein sicheres, bewegtes Leben. Denk daran:
 Dein Rücken ist Dein Kapital. Höre auf die Warnsignale, gönn Dir Pausen und nutze alle Hilfsmittel, die Dir zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit noracares bleibst Du nicht nur stark im Job, sondern bist auch für andere eine echte Stütze.
 Bleib in Bewegung, pass auf Dich auf – und hol Dir Unterstützung, wann immer Du sie brauchst.

 

Ein türkisfarbener Banner mit weißem Text, der 'Noras Häufig gestellte Fragen' lautet. Auf der rechten Seite befindet sich eine illustrierte Avatarfigur einer Krankenschwester mit blonden Haaren, die eine türkise Krankenschwester-Mütze mit einem weißen Kreuz, einen weißen Kragen und ein Stethoskop um den Hals trägt
Achte auf plötzliche, stechende Rückenschmerzen, die ins Bein oder den Arm ausstrahlen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Lähmungen. Bei solchen Symptomen solltest Du sofort ärztliche Hilfe holen.
Wärme- oder Kälteanwendungen, angepasste Schmerzmittel (nach ärztlicher Absprache) und maßvolle, schonende Bewegung fördern die Genesung.
Nein! Maßvolle Bewegung – am besten unter physiotherapeutischer Anleitung – ist heute Standard. Längere Bettruhe kann die Beschwerden sogar verschlimmern.
Sanfte Mobilisations- und Dehnübungen wie Beckenkippung, Katze-Kuh-Stretch oder die Brücke stärken Bauch und Rücken und schützen so vor Rückenschmerzen.
Achte auf eine rückenschonende Technik bei allen Bewegungen, nutze Hilfsmittel und baue regelmäßig Bewegung und gezielte Kräftigungsübungen in Deinen Alltag ein.
Transfergurte, Rollbretter, Drehkissen und ergonomische Stühle entlasten Deinen Rücken und machen den Pflegealltag sicherer und leichter.
Bei plötzlicher Taubheit im Intimbereich, Kontrollverlust über Blase/Darm, starken Lähmungen oder unerträglichen Schmerzen solltest Du sofort medizinische Hilfe holen (Notruf 144/112).

 

Grafisches Logo von Noras Wissenschatz, einer Sammlung von Informationen für Pflegekräfte. Ideal zur Darstellung von Pflegewissen und Ratschlägen.
  • Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps) - Austritt des weichen Bandscheibenkerns durch den Faserring mit Druck auf Nerven.
  • Ergonomie - Anpassung der Arbeitshaltung und -umgebung an die Bedürfnisse des Menschen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.
  • Mobilisation - Maßnahmen zur Förderung und Erhaltung der Beweglichkeit, z. B. durch Übungen, Umlagern oder Gehen.
  • Transferhilfen - Hilfsmittel wie Gurte, Rollbretter oder Drehkissen, die das Umlagern und Heben von Pflegebedürftigen erleichtern und den Rücken schonen.
  • Stufenlagerung - Liegeposition, bei der die Beine im rechten Winkel auf einen Hocker oder ein Kissen gelegt werden – entlastet die Wirbelsäule.
  • Hexenschuss (Lumbago) - Plötzlicher, starker Rückenschmerz nach einer Bewegung, meist ohne neurologische Ausfälle.
  • Prävention - Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Erkrankungen und Verletzungen.
  • Akutfall - Plötzliche, schwerwiegende Verschlechterung des Gesundheitszustands, die sofortiges Handeln erfordert.