Foreign country, foreign language - what now?

Die Sprache ist ein essentielles Element in der Kommunikation zwischen Pflegekraft und Pflegebedürftigem. Sprachbarrieren und kulturelle Differenzen können deutliche Hürden in der Kommunikation darstellen. Aus diesem Grund haben wir heute für Dich die besten Tipps zum Erlernen einer neuen Sprache zusammengefasst.

 

Feier der kulturellen Vielfalt

 

Die Macht der Sprache in der Pflege

Sprache ermöglicht uns vieles. Sie kann der Beginn einer aufkeimenden Liebe, aber auch der Auslöser für Kriege sein. Auf jeden Fall ermöglicht sie es uns, unsere Meinungen, Bedürfnisse und Anliegen anderen Menschen mitzuteilen. Sie ist also ein mächtiges Instrument, das, wenn richtig genutzt, viel für uns erreichen kann.

 

Was aber wenn wir in der Sprache und in deren Verständnis an unsere Grenzen stoßen? Welche Auswirkungen hat das für uns und unser Leben? Und vor allem- wie können wir alles zum Besseren wenden, unser Verständnis einer Fremdsprache steigern und so unsere Berufs- und Verdienstmöglichkeiten deutlich verbessern?

 

Auch, wenn man alleine in einem fremden Land ist, gibt es einfache Mittel und Wege, um Sprachbarrieren zu überwinden, das eigene Vokabular, insbesondere in Bezug auf Pflege zu erweitern und die Grammatik zu verbessern. So lässt sich in weiterer Folge das Verständnis mit dem Pflegebedürftigen und dessen Angehörigen auf ein neues Niveau heben.

 

Inspirierende Zitate im Klassenzimmer

 

Fremdes Land, fremde Sprache – was nun?

Schon seit ihrer Kindheit war es Livias Traum, genau wie ihre Cousine, in Österreich zu arbeiten. Sie wuchs in einem kleinen Dorf in Rumänien mit zwei jüngeren Brüdern auf.

 

In dieser Familienstruktur war es ganz klar, dass sie die Betreuung des bettlägerigen Großvaters übernahm. Diese Aufgabe erfüllte sie auch mit Liebe und Hingabe. Dementsprechend entschloss sich Livia schon sehr bald dazu, einen Beruf im Pflegebereich ausüben zu wollen.

 

So begann sie im Alter von 17 Jahren mit der Ausbildung zur Krankenpflegerin. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie in einem Altenheim in Rumänien und suchte nebenbei nach einer Pflegestelle in Österreich. Mit 25 Jahren bekam Livia erstmals die Chance eine alte Dame in Wien zu pflegen. Nur 1 Woche später verabschiedete sie sich von ihrer Familie und Freunden und trat voller Vorfreude den Weg nach Österreich an.

 

In Wien angekommen musste sie feststellen, dass ihre Deutschkenntnisse doch nicht so gut waren, wie sie gedacht hatte. Die alte Dame war zwar sehr nett, doch die Verständigung zwischen den beiden gestaltete sich schwierig. Livia war verzweifelt! Wie sollte sie nur ihren Job gut und erfolgreich ausüben, wenn niemand sie verstand und auch sie bei jedem zweiten Wort an ihre Grenzen stieß?

 

Der Bedarf an Pflegekräften aus dem Ausland wächst ständig. Der Großteil der bereits in Österreich beschäftigten stammt aus den Ländern Rumänien, Slowenien, Slowakei und Polen. Die größte Hürde, die es hier für alle Betroffene zu überwinden gilt, ist die Sprachbarriere. Nicht die gleiche Sprache zu sprechen ist sowohl für Pfleger und Pflegerinnen als auch für Pflegebedürftige oftmals ein großes Hindernis.

 

Aber wo und wie kann man eine Fremdsprache am effizientesten lernen? Dafür gibt es viele Wege, die je nach individuellem Lernverhalten besser oder schlechter funktionieren.

 

Pendler wartet auf einen Zug

 

Bessere Sprachkenntnisse, warum?

Auch wenn Livia in Mathematik eine gute Schülerin war, hat sie sich in Englisch oder Deutsch noch nie leicht getan. Um ihre Sprach-Prüfungen zu bestehen, musste sie immer mehr als ihre Mitschüler lernen.

 

In Wien ist sie durch ihre Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache sehr einsam. Die langen Gespräche, die sie von der Pflege ihres Großvaters kannte, waren auf Grund der Verständigungsschwierigkeiten mit der älteren Dame nicht möglich. Da war Livia schon froh, wenn sie es schafften, sich gegenseitig die wichtigsten, grundlegenden Sachen klar zu machen.

 

Auch die Kommunikation mit der Familie der älteren Dame gestaltete sich zunehmend schwieriger. Obwohl die Angehörigen bislang viel Geduld und Entgegenkommen bewiesen hatten, bemerkte Livia dennoch den wachsenden Unmut ihrer eigentlichen Auftraggeber. So wie Livia die eigenen Sprachkenntnisse falsch eingeschätzt hatte, ist auch die Familie von falschen Vorstellungen ausgegangen. Einstufung der Sprachkenntnisse in A1 oder B1 sind in der Pflege viel zu ungenaue Parameter.

 

Erfahrung und ein großer, pflegerelevanter Wortschatz sind die Grundpfeiler, die hier zum Tragen kommen. Nur so kann einerseits ein gut funktionierender Informationsaustausch mit den Angehörigen und dem verantwortlichen Arzt sichergestellt und andererseits eine rege Kommunikation zwischen dem Pflegepersonal und dem zu Pflegenden, der zu Pflegenden gewährleistet werden. Nachdem der/die Pfleger*in meistens die wichtigste Bezugsperson des zu Pflegenden ist, ist dieser soziale Kontakt für den zu Pflegenden immens wichtig, um einer
Vereinsamung oder sozialer Abgeschiedenheit vorzubeugen.

 

Aber nicht nur für den zu Pflegenden und dessen Angehörigen hat die Sprachkenntnis des Pflegepersonals sehr direkte, wichtige Auswirkungen. Auch für das Pflegepersonal selbst verändert eine bessere Sprachkenntnis vieles. Hier sind vor allem zwei Aspekte hervorzuheben.

 

Ganz pragmatisch ergeben sich dadurch erstens bessere Verdienstmöglichkeiten. Auch die Familie der älteren Dame hat bereits beschlossen, in Zukunft nicht mehr so sehr auf die Kosten, sondern mehr auf die sprachliche Eignung des Pflegepersonals zu achten. Ebenso hat Livia ihre Dienste diesmal eher günstig angeboten.

 

Denn sie weiß: jeder Tag, jede Erfahrung, jedes gelernte Wort ist in Zukunft bares Geld für sie wert.

 

Zweitens eröffnen sich dadurch für sie bessere Chancen, sich am neuen Dienstort ein funktionierendes privates Netzwerk und Umfeld aufzubauen. Die geringe Freizeit, die man im Zuge der 24-Stunden-Pflege hat, möglichst entspannt mit Gleichgesinnten zu verbringen lässt einen die Probleme des Alltags kurzzeitig vergessen und lädt die Akkus wieder auf.

 

Deutsch lernen leicht gemacht

Livia war sehr froh ihren Job gefunden zu haben. Dementsprechend suchte sie nach Möglichkeiten ihre Deutschkenntnisse schnell und effektiv zu verbessern. Bei ihrer Recherche stieß sie auf ein Sprach-Café, in dem Deutschkurse angeboten wurden.

 

Sie war sehr aufgeregt, als sie das erste Mal das Treffen in dem Sprach-Café besuchte. Ihr gefiel es dort sehr gut, weshalb sie beschloss, nun regelmäßig die Sprachnachmittage zu besuchen. Ihre Deutschkenntnisse verbesserten sich zusehends und es gelang ihr auch neue Freunde aus anderen Ländern zu gewinnen.

 

Eine neue Sprache zu lernen ist immer eine große Herausforderung. Es ist bewiesen, dass es Kindern um vieles leichter fällt, sich eine Fremdsprache anzueignen, als Erwachsenen. In den äußerst aufnahmefähigen Gehirnen der Kinder entstehen die notwendigen Synapsen, die Voraussetzung sind um eine neue oder zusätzliche Sprache zu lernen, weitaus schneller.

 

Die Herausforderung wird noch durch die für das Lernen benötigte Zeit vergrößert. Das Sprachniveau wird in eine Reihenfolge von Buchstaben und Zahlen eingeteilt. Lernt man eine Sprache neu, wird man anfangs unter A1 eingestuft.

 

Mit zunehmenden Sprachkenntnissen steigt man entlang der Sprachniveaus A1, A2, B1, B2 und C1 auf. Wer die Stufe C2 erreicht hat, spricht die Sprache auf Muttersprachenniveau.

 

Es gibt Personen mit besseren und es gibt Personen mit schlechteren kognitiven Voraussetzungen für das Lernen neuer Sprachen. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass Menschen, die keine guten Voraussetzungen haben, Fremdsprachen nicht erlernen können.

 

Jeder Mensch hat andere Talente und so gibt es einige die leichter lernen und andere, die mehr Zeit dafür investieren müssen. Hierbei gilt: Nur Übung macht den Meister.

 

Um den Lernprozess möglichst schnell und effizient zu halten, ist es besonders hilfreich, sich selbst in eine der vier bekannten Lerntypen einzuordnen. Dies sind der

 

  • Visuelle Lerntyp
  • Auditive Lerntyp
  • Haptische Lerntyp
  • Kommunikative Lerntyp

 

Welcher Lerntyp bin ich?

Wie bereits erwähnt unterscheiden wir vier Lerntypen: der visuelle Typ, der auditive Typ, der

haptische Typ und der kommunikative Typ. Durch die Einstufung in den richtigen Lerntyp kann man das eigene Lernverhalten optimieren und so deutlich schneller und effizienter lernen.

 

Navigation durch eine mobile App

 

Visueller Typ

Ein visueller Lerntyp lernt am besten durch Lesen oder Ansehen von Bildern oder Grafiken. Sobald Inhalte durch Bilder oder Grafiken dargestellt werden, merkt er sich diese am leichtesten. Visuelle Lerntypen legen sehr viel Wert auf schriftliche Unterlagen und farbigen Markierungen in Büchern, um wichtige Inhalte hervorzuheben.

 

Auditiver Lerntyp

Dieser Lerntyp lernt am besten, wenn ihm der Lernstoff mündlich überliefert wird. Durch CDs oder lautes Vorlesen kann dieser Lerntyp die Inhalte fast wörtlich wiedergeben. Typisch ist, dass er sein Lernmaterial mittels Selbstgesprächen lernt, oder dass er aus dem Lernstoff Lieder erfindet, um sich diesen besser einzuprägen.

 

Haptischer Lerntyp

Kollaborative Team Brainstorming Sitzung

 

Durch eigenes Erarbeiten des Lernstoffes können sich Personen dieses Lerntyps den Lernstoff am einfachsten merken. Er lernt am effektivsten, wenn er das Gezeigte selbst durchführen kann.

 

Sogar aus eventuellen Fehlern beim Durchführen lernt dieser Typ sehr viel. Aktivitäten in der Gruppe oder in sogenannten Rollenspielen sind hier von Vorteil. Sein erfolgreiches Lernen besteht hier aus: Handeln, Bewegen und Fühlen.

 

Kommunikative Lerntyp

Am besten gelingt es diesem Lerntyp sich Sachen zu merken, indem er das zu Lernende dutch Gespräche aufnimmt. Das Wichtigste ist der Dialog. Vor allem im Zuge von Diskussionen order Zwiegesprächen nimmt er die besprochenen Themen besonders gut auf.

 

Oftmals erklärt er den Lernstoff anderen, die diesen noch nicht richtig verstanden haben. Durch diese Erklärung merit dieser Lerntyp sich den Stoff selbst sehr gut. Und erst durch das Verständnis, behält er diesel Lernstoff auch.

 

Welche Möglichkeiten zum Lernen von Sprachen gibt es?

Eines steht fest. Sprachen kann man am besten durch Sprechen lernen. Am besten mit Leuten, die sie als Muttersprache haben, oder mit Menschen die sie fließend sprechen.

 

Am Anfang ist es oft schwierig sich in einer neuen Sprache zu verständigen, weshalb man sich zusätzlich zu allen anderen Bemühungen auch noch Bücher besorgen sollte, in denen die Vokabeln und die Grammatik dieser Sprache erklärt werden. Denn auch das Erfassen eines Schriftbildes und die Rechtschreibung sind wichtige Meilensteine beim gezielten Erlernen einer Fremdsprache.

 

Online

Wenn man mit einer Sprache bei null anfängt, können Sprach-Apps hilfreich sein. Durch diese Apps bekommt man ein Gefühl für die Fremdsprache, kann erste Vokabeln lernen, kurze Sätze bilden und Wörter nachsprechen. Um zu wissen wie man die Wörter richtig ausspricht werden einzelne Wörter, aber auch ganze Sätze vorgesprochen. Beliebte Online Sprach- Apps sind Babbel oder Duolingo.

 

Schulanfangsbedarf

 

Sprachkurse

Am Wifi oder BFI werden in ganz Österreich Sprachkurse angeboten. Informieren kann man sich ganz einfach über die Homepages des Wifis oder BFIs. Diese Sprachkurse sind qualitativ sehr hochwertig und man lernt nach kürzester Zeit sich in der neuen Sprache auszudrücken.

 

Tipps für das Lernen neuer Sprachen

Durch das Ansehen von Filmen und Serien mit Untertitel in der Originalsprache kann man eine Sprache gut vertiefen, die Aussprache üben und ein Gefühl für die Sprachmelodie und das Sprachtempo entwickeln. Am besten sollte man die Untertitel in der Originalsprache eingeschaltet haben, um so auch die Schreibweise der Wörter mitzulernen.

 

Jeder kennt wohl auch das Phänomen der Lieblingsbücher, die man ohnehin schon auswendig kennt. Es eignet sich hier gut, das Buch in einer anderen Übersetzung zu lesen. Dadurch kann man ebenso lernen, die Fremdsprache besser zu verstehen.

 

Auch Podcasts kann man in beliebigen Sprachen und häufig sogar auf dem passenden Sprachlevel hören. Dadurch kann man ganz nebenbei eine neue Sprache lernen oder die vorhandenen Sprachkenntnisse vertiefen.

 

Bei bereits vertieften Sprachkenntnissen hat kann man Nachrichten aus aller Welt in der Originalsprache lesen und hören. Egal ob auf YouTube, in Textform, Podcasts oder auf einer

 

Homepage von nationalen Zeitungen – es ist informativ und bildend zugleich.

 

Zuletzt ist natürlich auch der klassische Weg der Lernbücher sehr effektiv, wenn auch eher die  weniger kreative Variante. Sie geben aber einen guten Überblick über die Grammatik und über die Regeln der Sprache. Die meisten Lernbücher verfügen über CDs oder Audio-Downloads, wodurch das Lernen abwechslungsreich gestaltet wird und auf die verschiedenen Lerntypen Rücksicht genommen wird.

 

Noras Zusammenfassung

Nora Hochformat Front Hut

 

Seine Heimat zu verlassen und ganz neu anzufangen ist nie einfach. Verstärkend kommen meist noch eine andere Kultur und eine Sprache, die man nur unzureichend versteht, dazu.

 

Pflegekräfte aus dem Ausland leisten unbestritten viel. Alle ihre Leistungen müssen sie unter dem Druck erbringen, sich allein in einem neuen Land, in einem neuen Umfeld zurecht zu finden.

 

Wie Livia lassen sie ihre Familie und Freunde zurück und ziehen in ein neues Land. Doch es gibt  viele Möglichkeiten eine neue Sprache zu erlernen.

 

Am wichtigsten ist es, die passende Lernmethode zu finden. Natürlich muss man sich dann auch noch regelmäßig mit dem Lernstoff auseinandersetzen. Dennoch - eine Sprache lernt man am Besten in dem man sie spricht, egal ob anfangs allein, oder mit anderen Personen.

 

Auch wenn zu Beginn die (Aus)Sprache unverständlich ist – nicht aufgeben! Mit regelmäßiger Übung spricht man die Sprache schneller als man denkt.

 

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